Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
sogleich aufs Bett gelegt. »Ich habe ja auch viel darüber nachgedacht. Du nicht?«
»Doch, ich auch«, gab er zu. »Aber ich glaube, meine Wünsche sind leichter zu erfüllen als deine.«
»Und welche Wünsche sind das?«
»Du, nackt vor mir liegend.«
Sie lehnte sich zurück und sah ihn an. »Welch ein Zufall. Genau das gehört auch zu meinen Wünschen.«
Wollte sie ihn necken? Prüfend sah er sie an und kam zu dem Ergebnis, dass es nicht so war. »Ich bin bereits nackt, Teuerste. Aber wie ich sehe, steht unserem gemeinsamen Wunsch noch ein Hindernis im Weg.«
Sie sah an sich hinunter und zog an den Bändern ihres Unterkleids. »Das hier? Dann sollte es den gleichen Weg nehmen wie deine Bruche.«
»Ganz sicher? Heute Abend ist es kühler als gestern. Ich glaube, es wird Nebel aufziehen.«
»Du wirst mich schon warm halten.«
»Aye. Das werde ich.«
Er raffte den Stoff zusammen und streifte ihr das Kleid ab, und als sie nackt vor ihm stand, legte er sich auf das Bett, zog sie zu sich hinunter und zog die Decke über sie beide.
Wo in der Nacht zuvor Leidenschaft und Besitznahme geherrscht hatten, regierte in dieser Nacht allmähliche Verführung. Sie fingen noch einmal von vorne an, mit langsamen Küssen und noch langsameren Berührungen, genossen das Gefühl und den Geschmack von sich steigernder Lust, bis es für ihn schließlich an der Zeit war, sie aufzurichten und sich in die richtige Stellung zu bringen.
Auf einmal war er froh darüber, dass sie ihn die Lampe neben das Bett hatte stellen lassen, denn so konnte er sehen, wie schön Eleanor war, so bereit über ihm, mit glühender Haut, weit gespreizten Beinen und feuchter Scham.
»Nackt voreinander«, sagte er, als er ihre Taille umfasste und sie langsam zu sich hinabzog.
»Gunnar«, hauchte sie seinen Namen und warf den Kopf in den Nacken, als er in sie eindrang, und auch dabei hielt sie ihre Augen geöffnet. Er konnte nicht verstehen, warum sie so sehr von dem Drang erfüllt war, alles sehen zu müssen, aber das Begehren, das sich in ihrem Gesicht abzeichnete, rief in ihm das dringende Bedürfnis hervor, sie dazu zu bringen, sich ihm hinzugeben. Er griff nach ihren Brüsten, rieb die Spitzen, bis sie hart wurden, und ließ eine Hand an ihrem Körper hinabgleiten bis zu der Stelle, von der er wusste, dass Eleanor erschauern würde, wenn er sie dort berührte.
Einen Moment lang stockte ihr der Atem. Sie drängte sich seinem reibenden Daumen entgegen und bewegte ihre Hüften, bis sie den richtigen Rhythmus gefunden hatte. Er lächelte, als sie sich schneller bewegte und der Erfüllung entgegenstrebte, ihre eigene und auch seine Lust steigerte mit ihrem erregenden Tanz. Ihr Blick driftete ab, und langsam schloss sie die Augen.
»Gunnar«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst, als sie sich zurückbog und kam, ihn fest umschloss, bis er das Gefühl hatte, unter ihrer Stärke, ihrem unbändigen Drang zu zerbrechen.
Als es vorüber war, sackte sie in sich zusammen, und er fing sie auf und zog sie zu sich herunter. Und als sie auf ihm lag, Schenkel an Schenkel, Bauch an Bauch, Brust an Brust, da wusste er, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, sie für immer dort zu behalten, würde er sie nutzen, selbst wenn es bedeuten sollte, bis in alle Ewigkeit so mit ungestillter Lust weiterzuleben. Und einen Moment lang gewährte sie ihm diese Bitte, behielt ihn in sich, bis sie langsam wieder zu sich kam.
Wenig später jedoch begann sie erneut, sich zu bewegen, langsam zunächst, dann heftiger, und trieb ihn dem Höhepunkt entgegen wie er sie zuvor. Er zögerte es hinaus, solange er konnte in der Hoffnung, sie würde abermals zum Höhepunkt kommen, gemeinsam mit ihm, dann aber richtete sie sich ein wenig auf, gerade weit genug, um ihn berühren zu können. Ihre Hände, weich und kühl, streiften über seine Brust, und als ihre Nägel seine Brustwarzen berührten, bäumte er sich auf vor nahezu qualvoller Lust und kam.
Sie blieb rittlings auf ihm sitzen, mit immer heftigeren Bewegungen, als er sich in ihr ergoss, seine Sinne ebenso wie den Saft seines Körpers in sie verströmte. Und nachdem sie gemeinsam mit ihm die Grenze überschritten hatte und ihre Bewegungen mit seinen nachließen, war nicht viel mehr von ihm übrig als das Bewusstsein tiefen Friedens.
Doch das Gefühl von Frieden begann sogleich zu vergehen, als er den Arm ausstreckte, um die Lampe zu löschen. Erinnerungen stiegen aus der Dunkelheit empor und schwebten vor seinem inneren Auge:
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