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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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unterbrach ihr Wippen gerade lang genug, um den Saum ihres smaragdfarbenen Kleids anzuheben, streckte einen Fuß aus und präsentierte die Spitze eines schlichten Schnabelschuhs, der etwa halb so groß war wie sein Stiefel. »Vermutlich. Dennoch wäre ich vorsichtig.«
    »Und dabei steht Ihr hier neben mir, genauso dicht am Feuer wie ich«, bemerkte Gunnar.
    »Nicht so dicht wie Ihr, Monsire. « Sie wies mit der Spitze ihres Schuhs auf seine Stiefel. »Nicht einmal annähernd. Ihr seid ziemlich groß, aber ich glaube, der Diener, der die Kerzen anzündet, ist noch größer.«
    Gunnar wandte sich um zur Estrade, als hätte er etwas gehört. »Ich glaube, die Frauen werden gerufen, um sich zurückzuziehen.«
    Sie legte den Kopf schief und lauschte. »Nein, noch nicht.« Abermals wartete sie, bis er schließlich aufgab.
    »Nun. Seid Ihr lediglich hier, um über meine Größe zu sprechen und darüber, ob ich mir die Stiefel versenge?«
    »Nein, Monsire. Ich war neugierig auf Euch. Ich habe Euch seit einigen Nächten hier gesehen, aber noch nie zuvor. Woher seid Ihr?«
    »Aus dem Norden.« Dabei wollte er es belassen, aber sie zog fragend eine Augenbraue hoch, und so fügte er hinzu: »Aus der Gegend um Alnwick.«
    »Ich war noch nie in Alnwick, aber ich bin Henry Percy schon einmal begegnet. Dem jungen, meine ich, nicht dem alten Earl. Der ist ein Verräter.«
    »Das ist er«, sagte Gunnar. »Und Earl ist er nicht mehr.«
    »Stimmt. Dann haltet Ihr ihm also nicht die Treue?«
    »Wenn ich es täte, wäre ich in Schottland.«
    »Das wäret Ihr wohl.« Ihre Augenwinkel legten sich in verschmitzte Falten. »Es sei denn, Ihr wärt ein Aufständischer und ein Spion.«
    Drei Ritter in der Nähe sahen auf, argwöhnisch die Stirn runzelnd, und Gunnar funkelte das Mädchen an. »Ich bin keines von beidem. Ihr solltet aufpassen, was Ihr sagt, Jungfer. Eure Zunge könnte einem Mann das Leben kosten.«
    Sie sah die Blicke der Ritter und errötete. »Verzeiht, Monsire. « Dann hob sie die Stimme, damit sie deutlich zu hören war. »Das sollte doch nur ein Scherz sein, aber ich muss zugeben, es war ein schlechter. Bitte verzeiht.«
    Die Männer starrten noch eine Weile zu ihnen herüber, dann entspannten sie sich und vertieften sich wieder in ihr Gespräch. Mit einem widerwilligen Kopfnicken nahm Gunnar die Entschuldigung der jungen Dame zur Kenntnis, wenngleich diese ohnehin nicht mehr helfen konnte. Verflucht noch mal! Nun hatte nicht nur sie ihn bemerkt, sondern hatten es auch diese drei Männer, und die würden ihn von jetzt an sicher genau im Auge behalten. Entweder musste er sich einen neuen Schlafplatz suchen oder den dreien zeigen, dass sie sich um ihn keine Gedanken zu machen brauchten.
    Während er überlegte, wie er das anstellen sollte, ertönte von der Stirnseite des Saals Geklapper, und das Mädchen sagte seufzend: »Das ist nun der Aufruf zur Nachtruhe. Verzeiht, Monsire, ich muss nun gehen.« Sie machte einen Knicks. »Habt acht mit dem Feuer. Gotte behüte Euch.«
    »Euch ebenfalls.« Er machte sich nicht die Mühe, ihr hinterherzusehen, sondern richtete den Blick auf die argwöhnischen Ritter. Einer von ihnen hatte einen Becher und Würfel hervorgezogen und auf eine Bank ein Glückshaus-Spielbrett gelegt, während die anderen beiden die Binsen auf dem Fußboden zur Seite schoben, um Platz zum Würfeln zu schaffen. Gunnar grinste, die mögliche Lösung seines Problems bestand in der Gestalt von zwei kleinen Würfeln aus Knochen. Er zog einen Viertelpenny aus seinem Beutel und warf ihn auf das Feld mit der Sieben, um in das Spiel einzusteigen. Und als es Zeit wurde, sich zur Nachtruhe zu begeben, war er zu nichts weiter als einem vor dem Wetter Schutz suchenden Reisenden geworden und hatte sich seinen Platz an der Feuerstelle gesichert – für so viele Nächte, wie er es sich leisten konnte, weiterhin im Spiel zu verlieren.

    Feuer.
    Sogar im Schlaf war Gunnar von diesem Wort besessen, ganz und gar davon erfüllt. Feuer. Hitze. Er drehte sich um, fast noch im Schlaf, öffnete ein Auge gerade so weit, dass er die Glut im Kamin schemenhaft erkennen konnte. Bei den Göttern, er liebte diese riesigen Feuerstellen, die die Engländer bauten. Sein Blick richtete sich weiter nach oben zum Rauchmantel auf die Stundenkerze auf dem Sims.
    Nicht einmal halb heruntergebrannt. Wie gut! Das hieß, noch mehr Zeit, um die wohlige Wärme von Richmond Castle zu genießen. Er streckte die Füße zum Feuer aus und zog sich den Umhang

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