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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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von ihrer Mutter unter Druck gesetzt wurde und gesagt bekam, dass sie ihr die Gelder streichen würde, wenn Sam nicht das tat, was sie von ihr verlangte.
    Nur Sam zuliebe hielt er sich zurück, wenn er auf ihre Mutter traf, auch wenn es ihm ständig in den Fingern juckte, dieser Furie gehörig die Meinung zu geigen. Das erste und einzige Mal, bei dem er ihr Paroli geboten hatte, war der Tag gewesen, an dem Sam ihr erzählt hatte, dass sie beide in eine gemeinsame Wohnung ziehen würden. Es war einer der seltenen Besuche auf dem hochherrschaftlichen Familiensitz ein wenig außerhalb von Chicago gewesen, bei denen er sich ständig unwohl fühlte. Umgeben von unzähligen Antiquitäten, gepflegten Perserteppichen, dem eisigen Blick seiner Gastgeberin und einem hochnäsigen Butler fühlte sich Drew einfach nicht wohl. Stocksteif saß er stets auf dem unbequemen Sofa, von dem Sams Mutter stolz berichtete, dass es aus dem 18. Jahrhundert stammte und vor der Französischen Revolution gerettet worden war, und nippte an feinstem chinesischen Porzellan, während die drückende Stille nur durch das Tick-Tack der riesigen Uhr über dem Marmorkamin durchbrochen wurde.
    Damals hatte Sam ihr mit zitternder Stimme erzählt, dass sie zusammenziehen wollten, woraufhin ihre Mutter in seinem Beisein über seinen Charakter, seine Absichten und seine Herkunft hergezogen war. Sam hatte ihn verteidigt und war schließlich in Tränen ausgebrochen, weil sie gegen ihre herrschsüchtige Mutter einfach nicht angekommen war. Erst hatte sich Drew mit ungläubigem Staunen angehört, was über ihn gesagt wurde, bis er die Mutter seiner Freundin angeraunzt hatte und mit Sam im Schlepptau verschwunden war.
    Anschließend hatte er sich mit Sam gefetzt, weil er nicht nachvollziehen konnte, weshalb sie sich von ihrer Mutter diese Kontrolle überhaupt gefallen ließ. Einerseits verstand er sie sogar, weil er bei den Besuchen bei seiner Familie in Wyoming immer sah, wie sehr sich Sam eine intakte Familie wünschte, aber andererseits konnte sie ihre Mutter nicht ändern und musste einsehen, dass sie nur glücklich werden würde, wenn sie sich nicht immer alles gefallen ließ, was ihre Mutter ihr vorschrieb.
    Er liebte Sam und konnte nicht mitansehen, wie kleinlaut sie immer wurde, wenn ihre Mutter in der Nähe war. Ihre ganze Lebenslust und der teilweise grobschlächtige Humor, den er so mochte, verschwanden, sobald ihre Mutter in der Nähe war. Für ihn war das nur schwer zu ertragen.
    Daher war es wirklich kein Wunder, dass er ihren Umzug nach San Francisco in drei Monaten herbeisehnte. Alles war perfekt geplant. Sam würde ihr Stu dium dort abschließen und anschließend ihre praktische Ausbildung absolvieren, während Drew seinen ersten Job nach seinem Abschluss antrat. Seit drei Jahren waren sie bereits ein Paar und lebten seit anderthalb Jahren zusammen. Drew konnte sich ein Leben ohne Sam nicht vorstellen und wollte noch ein paar Monate warten, bis er ihr einen Heiratsantrag machen würde. Seit jeher war er der arme Student gewesen, doch mit seinem Job konnte er ihr etwas bieten. Für ihn war dies die optimale Grundlage, um sie zu bitten, seine Frau zu werden.
    „Baby, ich bin wieder da“, brüllte er fröhlich, als er den Hausschlüssel auf die Kommode fallen ließ und alles andere auf den Küchentisch legte. Die Briefe wollte er gleich aufmachen und das Essen konnte noch ein wenig warten, doch die Blumen brauchten Wasser. Er angelte sich eine Vase und füllte sie mit Wasser, bevor er den Strauß Gerbera, die Sam so mochte, in die Vase stellte und auf den Küchentisch stellte. Sam stand vor einer großen Prüfung und lernte wie besessen. Die ganze Nervosität war ihr zudem auf den Magen geschlagen, da sie seit Tagen keinen Bissen hinunterbekam, sondern ständig von Übelkeit geplagt wurde. Um sie ein wenig aufzumuntern, hatte er ihr einen Strauß Blumen mitgebracht.
    Er hörte das Tapsen nackter Füße und grinste, während er die Briefe öffnete. Anscheinend hatte Sam endlich mitbekommen, dass er nach Hause gekommen war.
    „Ich habe was vom Chinesen mitgebracht. Außerdem war mein Vertrag in der Post.“ Gut gelaunt öffnete er die Stromrechnung und drehte sich anschließend um, da sie immer noch keinen Ton gesagt hatte.
    Erschrocken musterte er ihr bleiches Gesicht und die geschwollenen Augen. „Bist du krank?“
    Stumm schüttelte sie den Kopf und sah ihn mit vor Entsetzen geweiteten Augen an.
    Besorgt legte Drew den Brief beiseite und stellte

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