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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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vielleicht Interesse daran?“
    „Natürlich“, sie nickte und verschränkte die Arme vor der Brus t. „Das mache ich sehr gerne. Sagen Sie mir einfach, wann ich kommen und was ich den Kindern am besten erzählen soll.“ Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Gabby, darf ich Sie fragen, ob Mattie oft blaue Flecken hat?“
    „Manchmal … er ist ein kleiner Junge, die holen sich oft eine Schramme.“
    Sam schluckte kurz. „Mhh … ist er denn sehr tollpatschig?“
    „Eigentlich nicht. Mattie ist etwas stürmisch, aber tollpatschig ist er nicht.“
    „Okay“, Sam biss sich auf die Unterlippe und zögerte kurz. „Würden Sie sagen, dass Mattie ein fröhlicher Junge ist? Oder erscheint er Ihnen ab und zu abgelenkt.“
    „Er ist sehr fröhlich und …“, sie hielt inne und fixierte Sam. „Was wollen Sie mich fragen?“
    Sam holte Luft und zuckte ungelenk mit der Schulter. „Bei Kindern, die sehr oft blaue Flecken und andere Verletzungen haben, kommt manchmal der Verdacht auf, dass sie zuhause misshandelt werden.“
    Gabby lachte auf und schüttelte sofort den Kopf. „Unmöglich, Sam, Mattie würde niemals geschlagen werden. Das versichere ich Ihnen.“
    „Meistens kann man sich das nicht vorstellen. Jedoch benehmen sich solche Eltern anderen gegenüber äußerst nett und liebenswürdig.“ Bisher hatte Sam einige Fälle von häuslicher Gewalt und von Kindesmissbrauch erlebt, weshalb sie ganz besonders darauf achtete, wenn sie ein Kind kennenlernte, das sich überdurchschnittlich oft verletzte. Sie wollte Matties Eltern nichts unterstellen, schließlich waren manche Kinder regelrechte Wirbelwinde, dennoch war sie vorsichtiger geworden.
    „ Ich kenne Matties Vater sehr gut. Der Mann könnte seinem Sohn kein Haar krümmen – außerdem liebt Mattie ihn abgöttisch. Er spricht kaum über etwas anderes als über seinen Vater.“
    „Es muss nicht unbedingt der Vater sein. Was ist mit seiner Mutter?“
    „Ich kenne Matties Mutter nicht“, Gabby verzog den Mund. „Sein Vater ist alleinerziehend.“
    Da Sam immer noch sehr misstrauisch wirkte, wiegelte Gabby ab. „Bitte glauben Sie mir, Mattie ist ein ganz normaler Junge, fröhlich und aufgeweckt, aber er ist nun einmal ein Junge. Es ist einfacher, auf einen Sack Flöhe aufzupassen als auf ihn.“ 
    Die Kindergärtnerin plapperte weiter davon, dass Matties Vater vorbildhaft für seinen Sohn sorgte und sich dem Jungen sehr liebevoll gegenüber verhielt, weshalb Sam den Mund hielt und keine schlafenden Hunde wecken wollte. Dennoch nahm sie sich vor, den kleinen Mattie im Auge zu behalten. Vielleicht dramatisierte sie einen blauen Fleck und eine Beule zu sehr, aber ihre Erfahrung im Kinderkrankenhaus hatte sie gelehrt, aufmerksam zu sein.
     
     
     
    3. Kapitel
     
    Die erste Woche in Hailsboro hatte sich als ziemlich interessant erwiesen. Sam starrte fassungslos auf die zahlreichen Aufläufe, Fresspakete und Kuchen, die sich in ihrer Küche stapelten. Bugs und sie würden einen ganzen Monat von der guten Hausmannskost leben können, wenn sie alles einfror, doch dafür reichte ihr Gefrierschrank einfach nicht aus. Ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als in den nächsten Tagen wahre Essensberge in sich hineinzustopfen, einige Gerichte an Michelle zu verteilen und Bugs zu beglücken, der ein wahrer Nahrungsvernichter war. Seit ihr Einzug bekannt geworden war, stand ständig jemand vor ihrer Tür und überreichte ihr selbstgemachtes Essen, während man ihr seine Hilfe bei Reparaturen oder sonstigen Aufgaben anbot. Das ältere Ehepaar, das rechts neben ihr wohnte, hatte entschieden, Bugs zu Spaziergängen mitzunehmen, wenn Sam nachmittags arbeiten musste. Sie war nicht einmal gefragt worden, da sich Mr. und Mrs. Harrington in den entzückten Bugs verliebt hatten, sobald sie mit einem Kartoffelauflauf zur Tür hineingekommen waren und einen vor Freude winselnden Labradorrüden vorgefunden hatten, der ihnen auf dem Rücken liegend stolz seinen Bauch präsentiert hatte.
    Sam fiel es ein bisschen schwer, sich der überwältigenden Freundlichkeit zu stellen, doch sie gab ihr Bestes und war wirklich dankbar, wie gut sie in der Gemeinde aufgenommen wurde.
    Seufzend schweifte ihr Blick von den sorgfältig verpackten Speisen zu ihrem Hund, der schwanzwedelnd vor ihr saß und den Hackfleischauflauf beäugte.
    „Wenn wir das tatsächlich alles essen wollen, dürfen wir unser Sportprogramm nicht schleifen lassen, Bugs.“
    Bugs bellte zustimmend und lief aus der

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