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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Stimme, für den Fall, dass draußen vor der Tür irgendjemand in Hörweite war. „Das Ganze fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich, und wir können nicht ein Dutzend FBI-Agenten dort hineinstürmen lassen. Aber ich kann inoffiziell mit hineingehen und sehen, was sich dort ergibt.“
    Johnston nahm seine Brille ab und reinigte die Gläser mit einem Taschentuch. „Ist dieser Fall inzwischen eine persönliche Sache für Sie geworden, Agent Rivette?“
    Trevor spürte, wie sich seine Schultern anspannten, doch er hielt dem Blick seines Chefs stand. „Ich will diesen Kerl fangen. Ich habe achtzehn Monate lang darauf hingearbeitet.“
    „Agent Fincher wird Sie nicht unterstützen können. Gestern wurde in der Nähe von Arlington ein weiteres Kind entführt und ermordet. Wir denken, dass die Fälle zusammenhängen.“ Johnston räusperte sich, aber sein Blick blieb beherrscht. „Sie haben ja das hiesige FBI und die Polizei.“
    Schritte und Stimmengewirr drangen vom Flur herein – die anderen Besprechungsteilnehmer waren auf dem Weg.
    „Machen Sie keinen Fehler, Agent Rivette. Ich will, dass dieser Fall abgeschlossen wird, bevor noch eine Leiche auftaucht.“
    Kurz vor Mitternacht strömten die Partygäste aus den Türen des Ascension wie Ameisen aus einem zerstörten Ameisenhügel. Währenddessen verteilten sich die Mitarbeiter der Drogenbehörde und der Polizei in der umfunktionierten Kirche.
    Wie die anderen Gesetzeshüter trug auch Trevor eine kugelsichere Weste. Mühsam bahnte er sich seinen Weg durch das Chaos, hinein in den dunklen Korridor, der in den Keller führte. Als er den Fuß der steinernen Treppe erreichte, schweifte sein Blick zu dem geheimen Zimmer von Armand Baptiste und seinem Gothic-Clan. Sobald das Licht brannte, wirkte der Raum längst nicht mehr gruselig, sondern kahl und schäbig. Der Barbereich war bis auf ein halbes Dutzend in Leder gekleideter Männer, die in einer Reihe mit dem Gesicht zur Wand standen, verlassen. Sie hatten die Beine gespreizt und ihre Hände hinter dem Kopf verschränkt, während Agents von der Drogenbekämpfungsbehörde und Polizisten sie abtasteten.
    „Wie viele Kühe mussten sterben, um diesen Versagern ihre Klamotten zu beschaffen? Was schätzen Sie?“ Reyes war die Treppe heruntergekommen. Seine kugelsichere Weste hing offen an ihm herab. „Das sieht hier unten aus wie beim Bikertreffen in der Hölle.“
    „Und? Was gibt es?“, erkundigte Trevor sich und steckte seine Waffe in das Holster.
    „Bislang haben wir fünf Festnahmen wegen Rauschgiftbesitzes, eine wegen Tragens einer Waffe ohne Waffenschein. Es gibt außerdem einen NOPD-Wagen voll mit Minderjährigen, die Alkohol konsumiert haben.“
    Trevor vermutete, dass in dem Wagen auch einige der Teenager saßen, mit denen er noch einmal sprechen wollte. Dieses Mal sollte es um den Mord an Marcy Cupich gehen. „Wasist mit Baptiste?“
    Reyes schüttelte den Kopf. „Kein Anzeichen von ihm hier oder an den anderen Orten.“
    Vom Flur hinter der Bar ertönten wütende Stimmen. Ein Mann mit strähnigen Haaren platzte mit zwei Polizisten im Schlepptau durch die Tür. Trevor schnitt ihm den Weg ab, packte ihn am Hemd und drängte ihn unsanft mit dem Gesicht voran gegen die Wand.
    „Ich habe Sie schon gesucht, Girard .“ Mit einer geschickten Bewegung drehte er dem Mann, der sich heftig wehrte, die Arme auf den Rücken und hielt ihn fest.
    Girard warf einen Blick über die Schulter, fauchte und entblößte seine abgeschliffenen Zähne. Einer der Officers kam mit Handschellen und übernahm.
    „Sie kennen dieses Arschloch?“, fragte Reyes, an Trevor gewandt.
    „Das ist rein privat. Er hat versucht, mich mit einem fünfzehn Zentimeter langen Jagdmesser zu erlegen.“
    „Agent Reyes“, rief ein muskulöser Afroamerikaner in einer Uniformjacke der DEA von der Schwelle zum Flur. „Ich glaube, wir haben etwas gefunden.“
    Trevor folgte Reyes und dem Agent den Korridor entlang. Sie kamen an dem Lagerraum vorbei, wo vor ein paar Tagen die Messerattacke stattgefunden hatte. Dieser Raum war nun ebenfalls hell erleuchtet, und Mitarbeiter der Drogenbehörde durchwühlten die Regale und die Kartons, die sich an den Wänden stapelten.
    „Am Ende des Flurs gibt es noch ein Zimmer“, bemerkte der Agent und deutete mit einem Kopfnicken in die entsprechende Richtung. „So eine Art privates Büro.“
    Ein zweiter Lichtkegel im Korridor markierte den Büroraum. Als sie sich näherten, fiel Trevor der seltsame

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