Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
Vom Netzwerk:
mir die Klinge an die Kehle halten, während er in mich eindringt? Oder wird er unser dunkles Spiel einen Schritt weitertreiben? Ich bin heiß und feucht und komme beinahe bei dem Wissen, dass alle Macht in seinen Händen liegt …
    Der Rest der Passage war sexuell extrem anschaulich. Rain blätterte zu den ersten Seiten und suchte das Copyrightdatum. Wie das vergilbte Äußere vermuten ließ, war das Taschenbuch alt, gedruckt vor fünfunddreißig Jahren. Natürlich wusste sie, dass es solche SM-Erotika bereits damals gegeben hatte. Ob das Buch Desiree gehört hatte?
    Zwei Lichtkegel fielen durch das fächerförmige Fenster des Zimmers. Ein Auto bog auf die Prytania ein, seine Scheinwerfer zauberten ein fesselndes Muster auf Wände und Decke, das jedoch gleich wieder verblasste. Rain überkam ein Anflug von Panik. Dante war in der letzten Nacht auf ihrer Türschwelle gewesen und dann so plötzlich wieder verschwunden wie die silbrigen Lichter des Wagens eben. Die Fotos aus dem Blue Moon -Magazin, die der verdrehten Fantasie des Mannes offenbar als Inspiration dienten, kamen ihr in den Sinn. Nun hatte er sie ein weiteres Mal auf abscheuliche Weise zum Leben erweckt.
    Sie schloss das Buch. Was wusste sie sonst noch nicht über ihre Mutter? Wie sehr hatte Celeste sie vor alldem beschützt?Sie ging zurück zum Bücherregal und stellte den Band an seinen geheimen Platz zurück. Mit Jane Eyre verbarg sie das kleine Buch wieder in seinem dunklen Grab.
    In der Polizeidienststelle auf der Royal Street ging es so lebhaft zu wie in einer Bar im French Quarter am Mardi Gras. Goths mit kalkweißen Gesichtern wurden zur erkennungsdienstlichen Behandlung geschoben, und mürrische Teenager harrten im Wartebereich aus, bis ihre Eltern oder die Leute vom Jugendstrafvollzug sie abholten. Agents von der DEA und Polizisten liefen durcheinander. Alle versuchten, die vielen Festgenommenen zu sortieren, die wegen einer Reihe von Delikten vom Ascension mit aufs Revier geschleppt worden waren.
    Trevor steuerte auf McGrath und Thibodeaux zu, die in der Schlange vor der Ausrüstungskammer standen und darauf warteten, ihre Funkgeräte und kugelsicheren Westen abzugeben. Während Trevor mit Reyes und dessen Team im Ascension gewesen war, hatten die Detectives an den beiden zur selben Zeit stattfindenden Razzien in Baptistes Antiquitätenladen und dem Lagerhaus teilgenommen.
    „Irgendeine Spur von Baptiste?“, fragte Trevor, als er sich den beiden näherte. „Er war nicht im Ascension , obwohl der Undercoveragent von der DEA ihn dort kurz vor der Razzia gesehen hat.“
    „Dieser aalglatte Mistkerl hat sich aus dem Staub gemacht“, bemerkte Thibodeaux. „Seine Wohnung im Quarter wird polizeilich überwacht, aber ich bezweifle, dass er so dumm ist und sich dort blicken lässt.“
    Die Detectives berichteten ihm von ihrem Teil der Razzia. Auch wenn der Fund im Ascension beeindruckender war, so waren doch kleinere Mengen von reinem Ecstasypulver und eine Pillenpresse in dem Lagerhaus sichergestellt worden.
    „Baptiste verwendete beide Geschäfte als Vertriebskanäle für seinen wahren Verkaufsschlager“, überlegte McGrath laut. „Die Antiquitätenfirma eröffnete ihm einen Weg, Drogen ins Landzu bringen, ohne viel Aufsehen zu erregen. Und der Club stellte eine Möglichkeit dar, das Zeug zu verkaufen.“
    „Die Razzien heute haben dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben.“ Diese Feststellung kam von Reyes, der sich nach seiner Besprechung mit dem Lieutenant zu ihnen gesellt hatte. „Die sechzig Kilo Ecstasy werden die hiesige Wirtschaft jedenfalls nicht mehr ankurbeln.“ Er sah Trevor an. „Natürlich wäre eine Anzeige wegen Drogenhandels verglichen mit einer Anklage wegen Mordes ersten Grades in sieben Fällen nichts. Das bringt ihn hier im großartigen Staate Louisiana direkt in die Todeszelle. Sieht so aus, als ob Ihr Mitkommen sich gelohnt hätte, Agent Rivette.“
    McGrath brummte zustimmend. „Zumindest machen die Rosenkränze Baptiste zu einer Person von besonderem polizeilichem Interesse.“
    „Vergiss diesen Mist mit ‚Person von besonderem polizeilichem Interesse‘. Wenn ihr mich fragt, steht praktisch Killer auf seiner Stirn.“ Thibodeaux schmiss seine Weste auf den Tresen, um sie abzugeben. „Es ergibt doch alles einen Sinn. Zwei der Opfer haben den Club häufig besucht, bevor sie verschwanden. Und jetzt finden wir Reproduktionen der Rosenkränze in Baptistes Besitz. Was wollt ihr noch mehr?“
    McGrath beantwortete die

Weitere Kostenlose Bücher