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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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privaten Instituten in Europa und Asien statt, und dort ist man wenig entgegenkommend, was Informationen über Carteris’ Arbeit betrifft.“
    „Was ist mit dem Obduktionsbericht?“, fragte Trevor.
    „Ausgehend von dem Zustand der inneren Organe schätzt der Gerichtsmediziner Carteris auf Anfang vierzig. Und trotz seiner Vorliebe für menschliches Blut war er erstaunlich gesund. Doch er hat sich definitiv einer Schönheitsoperation unterzogen. Eine Rhytidektomie, das ist der Fachbegriff für eine Gesichtsstraffung. Ich muss zugeben, dass diese Art plastischer Chirurgie für einen so jungen Mann eher ungewöhnlich scheint.“
    „Aber es kommt vor.“
    „Haben Sie ihm schon von der Ehefrau erzählt?“, mischte McGrath sich ein.
    Trevor wandte seine Aufmerksamkeit dem Detective zu. „Carteris’ Ehefrau? Was ist mit ihr?“
    „Es gab keinen Autounfall“, sagte McGrath. „Laut Krankenakte starb sie an einer massiven Blutung. Offenbar fiel sie vor neun Jahren von einem Balkon und wurde von einem Zaunpfahl aufgespießt. Die thailändischen Behörden stuften es als Unfallein, doch wer kann da sicher sein?“
    Sawyer lehnte sich an die hellblau getünchte Wand des Krankenzimmers. „Wenn ich es mir recht überlege, würde ich sagen, Carteris war exzentrisch. Aber keineswegs eine Art Superfreak.“
    Trotzdem. Trevor kannte die Dinge, die der Kerl Rain während ihrer Gefangenschaft erzählt hatte. Auch wenn er mit Sawyers Einschätzung übereinstimmte, mussten Carteris’ Überheblichkeit und seine Behauptungen verstörend auf sie gewirkt haben.
    „Haben die im Labor schon erklärt, welche Drogen sie in Carteris’ Tasche aus der Hütte gefunden haben?“
    „Die Analysen laufen noch“, entgegnete Sawyer. „Der vorläufige Bericht weist auf hoch dosierte Antioxidantien hin, ebenso auf Steroide und Wachstumshormone zum Spritzen. Außerdem wurden zwei chemische Verbindungen gefunden, die man bisher nicht entschlüsseln konnte. Vermutlich waren das Bestandteile von Carteris’ Forschungen. Spuren davon wurden in seinem Blut ausgemacht. Was ebenfalls eher auf einen Verrückten hindeutet und nicht auf einen Unsterblichen.“
    „Wie erklären Sie sich das Examensdatum, das die Universität in Oxford uns mitgeteilt hat?“, fragte McGrath.
    Sawyer zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat die Universität die Daten durcheinandergebracht. Oder es gab noch einen anderen Christian Carteris, der ein paar Jahre früher seinen Abschluss gemacht hat. Vielleicht hat unser Kerl die Identität des echten Christian Carteris angenommen. Da sind noch eine Menge Fragen offen.“
    „Ich weiß nur, was ich im Haus des Chirurgen gesehen habe.“ McGrath rückte die Schlinge um seinen verletzten Arm zurecht. „Die Briefe waren an Desiree Sommers adressiert. Sie wurden vor dreißig Jahren abgestempelt. Das waren Liebesbriefe , unterschrieben von Carteris.“
    „Briefe, die nicht mehr existieren“, gab Sawyer zu bedenken. „Sie sind mit dem Rest des Hauses verbrannt. Wir haben keineMöglichkeit mehr, ihre Echtheit zu beweisen.“
    „Gut. Und was ist mit dem Foto aus der Hütte? Das Labor kann nicht feststellen, dass es manipuliert worden wäre.“
    Sawyer verschränkte die Arme vor der Brust. „Erzählen Sie mir nicht, Sie glauben diese Geschichte vom alterslosen Vampir, Detective McGrath? Es klingt nämlich beinahe so.“
    „Ich will nur sagen: Vielleicht gibt es Dinge, die wir eben nicht wissen sollen. Dinge, die sich einer logischen Erklärung entziehen. Wir sind in New Orleans, Counselor . Hier sind schon viel seltsamere Dinge passiert. Tibbs hätte es vermutlich irgendeinem bösen Juju , einem Zauber, zugeschrieben. Er würde uns jetzt bestimmt daran erinnern, dass Carteris tot ist – Fall beendet – und dass wir noch eine Menge lebender Mistkerle haben, um die wir uns kümmern müssen.“
    „Thibodeaux war ein guter Cop“, sagte Trevor.
    „Verdammt richtig.“ McGraths Miene war düster. „Und er ist im Moment vermutlich total sauer, dass Carteris ihm zuvorgekommen ist.“
    Eines war sicher: Wer oder was Carteris auch immer gewesen ist, er hat zu viele Unschuldige in den Tod geschickt, dachte Trevor.
    „Eine Sache noch.“ Sawyer wechselte das Thema. „Du solltest wissen, dass D’Alba gegen Kaution freigelassen wurde. Wir haben ihn wegen Verschwörung zu einem tätlichen Angriff angeklagt.“
    Trevor presste die Lippen aufeinander. „Ich hoffe, der Bezirksstaatsanwalt wird an dem Kerl dranbleiben.“
    „Wie

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