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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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strömte aus der Nase des Mannes. Wie ein Stein fiel er rückwärts zu Boden und spuckte Blut.
    Sein Komplize mit dem Messer sprang katzenhaft schnell auf Trevor zu. Er schubste Trevor nach hinten und rammte ihn gegendie Wand. Mit einem Arm über Trevors Kehle drückte er ihm die Luftröhre ab. Seine strähnigen schwarzen Haare baumelten herab.
    „Du bist tot, du Schwein“, zischte er.
    Trevor bekam den Arm des Goths zu fassen, als er ausholte, um mit dem Messer zuzustechen. Der Mann grinste grimmig. Selbst in der Dunkelheit konnte Trevor die Reißzähne des Kerls ausmachen. Die Männer kämpften verbissen. Jeder Muskel war angespannt, als Trevor versuchte, sich das Messer vom Leib zu halten. Aber da kam der erste Angreifer wieder auf die Beine und schwankte schwerfällig auf sie zu. Panik durchfuhr Trevor. Er war kaum in der Lage, es mit beiden Typen gleichzeitig aufzunehmen.
    „Trevor?“
    Das war Rains Stimme. Es hörte sich an, als ob sie aus weiter Entfernung nach ihm rief. Der Mann mit dem Messer blickte um sich, seine Haare flogen ihm dabei ins Gesicht. Trevor nutzte die Ablenkung, verlagerte sein Gewicht und rammte dem Kerl das Knie zwischen die Beine. Der Mann heulte vor Schmerz auf und ließ das Messer fallen. Mit einem Mal war der Druck auf Trevors Kehle verschwunden. Er rang nach Atem und sog gierig die Luft ein.
    Rain rief wieder. Dieses Mal klang es näher, und die zwei Angreifer entfernten sich so lautlos, als ob die Dunkelheit sie verschluckt hätte.
    Trevor beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Er hustete. Licht flutete durch den Raum. Rain stand mit Armand Baptiste vor ihm, dessen Finger noch auf dem Lichtschalter ruhten.
    „Trevor!“ Rain eilte zu ihm. „Sie sind verletzt!“
    Er hielt sich die Seite. „Ich bin okay.“
    „Was machen Sie hier?“, herrschte Armand ihn an. „Dieser Bereich ist nur für Angestellte!“
    „Erzählen Sie das diesen zwei Freaks, die versucht haben, mich auszuweiden.“ Keuchend starrte er Rain an. „Wo sind Siegewesen? Ich dachte, die hätten Sie entführt.“
    „Eines der Mädchen wollte mir etwas zeigen. Sie waren gerade dabei …“
    „Was an ‚Bleiben Sie in meiner Nähe!‘ haben Sie nicht verstanden?“
    Er entdeckte seine Waffe. Sie lag eingeklemmt zwischen zwei Kartonstapeln. Trevor verzog das Gesicht, ging hinüber und hob sie auf. Er sah sich nach dem Messer des Angreifers um und fand es unter einem Regal mit Vorräten für die Bar. Er schnappte sich eine Papierserviette, holte vorsichtig das Messer hervor und achtete dabei darauf, keine Fingerabdrücke auf dem Griff zu verwischen. Dabei bemerkte er eine weitere Tür in einer L-förmigen Nische im hinteren Teil des Lagerraums. Das erklärte, wie die Männer hatten verschwinden können, ohne Armand und Rain zu begegnen.
    „Wohin führt diese Tür?“
    „Auf die kleine Straße …“
    „Arbeiten diese Kerle für Sie, Baptiste?“
    „Ich habe keine Ahnung, von wem Sie reden“, antwortete der Clubbesitzer.
    Trevor öffnete die Tür. Das Treppenhaus war eng, und die Stufen waren im Laufe der Zeit abgenutzt und uneben geworden. Er kletterte mit gezogener Waffe hinauf, nur um sich draußen neben einem metallenen Müllcontainer wiederzufinden. Die Gasse war menschenleer.
    Es schien, als wäre nichts geschehen. Er hätte es selbst nicht geglaubt, wenn seine Seite nicht so geschmerzt hätte.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen?“ Rain stand am Treppenabsatz. Ihre rotgoldenen Haare wehten in der warmen Brise, die zwischen den Häusern hindurchblies.
    „Mir geht es gut.“
    „Wenn Sie Armand diese zwei Männer beschreiben, kann er vielleicht …“
    „Ihr Freund will mir nicht helfen. Merken Sie das nicht?“ Als er ihren Gesichtsausdruck sah, bedauerte Trevor seine hartenWorte sofort. Er ging zu ihr. „Ich hatte Sie doch gebeten, in meiner Nähe zu bleiben“, wiederholte er, aber dieses Mal klang die Ermahnung wesentlich sanfter. Er wollte sich nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn diese Männer sie statt seiner angegriffen hätten.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie. „Und Armand ist nicht mein Freund.“
    Er strich eine verirrte Haarsträhne zurück, die der Wind ihr ins Gesicht geweht hatte. „Als ich Sie nicht finden konnte, dachte ich …“
    „Ich hätte nicht einfach verschwinden sollen“, räumte sie ein und berührte sein Handgelenk. „Da gibt es etwas, das Sie sich ansehen sollten.“
    Die Unisex-Toilette befand sich versteckt in einer Ecke im Keller

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