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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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der Kirche. Trevor hielt einem halben Dutzend Gäste, die vor der Toilette anstanden, seine Marke entgegen und jagte die Wartenden auseinander.
    Nachdem sie auf ihr Klopfen keine Reaktion erhalten hatte, drehte Rain am Knauf und fand die Tür unverschlossen vor. Sie öffnete. Eine Frau mit einem radikalen Kurzhaarschnitt hatte sich über das Waschbecken gebeugt und zog sich durch einen zusammengerollten Geldschein eine Line mit weißem Pulver rein. Tattoos bedeckten ihre Arme. Sie rieb sich die Nase und sah mit einem irritierten Ausdruck auf ihrem bleichen Gesicht auf. „Besetzt. Darum ist die Tür auch geschlossen, Bitch .“
    Ihre Augen weiteten sich, als sie Trevor erblickte, der hinter Rain aufgetaucht war und seine Marke hochhielt. „Verschwinde. Es sei denn, du willst, dass ich dich wegen Drogenbesitzes festnehme.“
    Hastig eilte die Frau an ihnen vorbei. In dem Raum gab es keine Kabinen, nur eine Toilette und ein Waschbecken. Alles war dreckig und der Raum nur schwach beleuchtet. Graffiti bedeckten die verputzten Wände.
    „Eines der Mädchen hat mich hierhergebracht, um mir dashier zu zeigen.“ Rain ging hinein und wies auf eine Stelle neben einem verrosteten Papierhandtuchspender. Zwischen all den Obszönitäten und derb gezeichneten, beinahe pornografischen Cartoons stand der Name Rebecca. Daneben war eine Telefonnummer zu lesen. „Offenbar hat die Kleine vor einigen Tagen gesehen, wie Rebecca das an die Wand geschrieben hat. Wenn Sie die Nummer wählen, werden Sie vermutlich herausfinden, wer unser Opfer ist.“
    Trevor starrte auf die Telefonnummer. Dann glitt sein Blick zu einer langstieligen Rose, die auf dem Spender lag. Fast völlig hinter leeren Bierflaschen verborgen, war die Rose verwelkt und braun geworden, als ob sie da mindestens schon ein paar Tage gelegen hätte. Er war sich nicht länger sicher, ob er einen Killer jagte oder einfach einem Weg folgte, den Dante für ihn vorherbestimmt hatte.
    Rain musterte weiterhin die Wand und betrachtete eine zweite Reihe von Nummern und Buchstaben, die mit dickem Filzstift genau unter Rebeccas Namen und Telefonnummer geschrieben worden waren.
    „Haben Sie eine Idee, was das sein könnte?“ Sie blickte zu Trevor, der bereits sein Handy aus der Tasche geholt hatte und nun aufklappte.
    „Ja. Das ist mein Identifikationscode beim FBI.“
    Als sie endlich zu dem Haus im Lower Garden District zurückkehrten, war es nach ein Uhr in der Nacht. Trevor begleitete Rain durch den Garten bis auf die Veranda. Er stand da, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, während sie die Tür aufschloss und die Alarmanlage ausschaltete. Auf der Schwelle drehte sie sich zu ihm um.
    „Wie schlimm sind Ihre Schmerzen?“
    „Was?“
    „Ihre Rippen. Sie haben sie die ganze Zeit gehalten, als wir auf die Spurensicherung gewartet haben.“ Sie zog ihn weit genug ins Haus, um die Tür hinter ihnen zu schließen. So waren sie zumindestein bisschen ungestört, denn auf der Straße vor dem Haus stand noch immer der Streifenwagen des NOPD. Bevor Trevor sich weigern konnte, hob sie sein T-Shirt ein kleines Stück an.
    „Rain …“
    „Lassen Sie mich mal sehen.“ Vorsichtig schob sie den Saum des T-Shirts weiter hinauf. Als sie die leichte Verfärbung am Rippenbogen entdeckte, hielt sie unwillkürlich den Atem an. „Wir sollten Sie ins Krankenhaus bringen.“ Ihre Finger fühlten sich auf seiner Haut kühl an. „Sie könnten sich eine Rippe gebrochen haben.“
    Trevor zog sein T-Shirt nach unten. „Ich hatte schon gebrochene Rippen. Glauben Sie mir, man weiß, wenn man eine hat. Alles, was ich brauche, ist ein Eisbeutel, und morgen früh bin ich wieder wie neu.“
    „Das ist meine Schuld. Wenn ich bei Ihnen geblieben wäre …“
    „Für den Fall, dass Sie es nicht gemerkt haben: Ich habe die Angewohnheit, mich selbst in Schwierigkeiten zu bringen.“ Er wies auf die Wunde an seiner Stirn, die allmählich abheilte. „Ich wäre mit absoluter Sicherheit auch ohne Sie mit den Typen da zusammengestoßen.“
    Seine lässige Bemerkung schien sie nicht zu beschwichtigen. Sie schüttelte den Kopf. „Der Killer hat Ihre ID an die Wand geschrieben. Erst die Halskette in Ihrem Auto und die Nachricht, die er Ihnen nach der Freitagssendung hinterlassen hat, und jetzt das?“
    „Er will mich reizen. Es ist nicht ungewöhnlich für einen Täter, Kontakt mit den Ermittlern zu halten. Es verstärkt sein Gefühl der Überlegenheit. Dante hat offenbar damit gerechnet, dass ich

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