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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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- vielmehr das Pin-up-Girl auf der ersten Seite.
    „Das ist doch Silikon", fachsimpelte Thomas. Er war ein muskulöser Typ, mit Vollbart, braungebrannter Haut und einem etwas altmodischen Vokuhila-Haarschnitt. Doch die weiblichen Zoobesucher mochten ihn. Er war ganz der Naturbursche. „Daran ist nichts echt."
    „Mir gefällt es trotzdem", sagte Benni, der schmal gewachsene Azubi - der sich trotz seiner körperlichen Defizite schon ganz gut in ihre „Mannschaft" eingefügt hatte - dabei leuchteten seine Wangen rot.
    „Na, schon so heftige Diskussionen in der Mittagspause?"
    Josh setzte sich zu ihnen und fragte sich innerlich, warum die Bild-Zeitung nicht auch mal nackte Männer auf der Titelseite präsentierte.
    Hungrig griff er zu seiner Brotdose, die ihm Kevin wie immer gepackt hatte. Es gab Schwarzbrot mit Käse, das hielt lange satt. Zwischen die Brotscheiben hatte Kevin noch Salatblätter gelegt.
    In der Dose befand sich ebenfalls eine Banane. Josh legte sie gedankenlos auf den Tisch, da prustete Benni laut los.
    „Was ist das denn? Ha, ha!"
    Er deutete auf die Banane, auf der mit dunkler Schrift I love you gemalt war. Josh geriet augenblicklich in eine verfängliche Lage.
    „Keine Ahnung, wie das da draufkommt!"
    Er nahm die Banane in die Hand, begutachtete sie, als würde sie einen Hinweis auf den talentierten Zeichner geben, dabei wusste er längst, wer ihm diese Botschaft geschrieben hatte.
    „Das war doch sicher Carola", meldete sich Thomas zu Wort. Er zwinkerte Josh zu. „Die hat ein Auge auf dich geworfen."
    „So ein Quatsch!" Josh winkte ab.
    „Na, dein Bruder wird dir wohl kaum dein Obst so liebevoll beschrieben haben, oder?"
    Benni lachte abermals. Josh allerdings verzog keine Miene bei dem Gedanken daran.

    Josh betrachtete sich eine ganze Weile im Spiegel, nachdem er seine schwarzen, kinnlangen Haare mit Haargel nach hinten frisiert hatte. Er hatte breite Schultern, war jedoch ansonsten schmal gewachsen. Er war nicht eingebildet, aber mit Sicherheit sehr eitel.
    Seine sommerlich gebräunte, glatte Haut verlieh seinem Anblick etwas Frisches - zu jeder Tageszeit, auch wenn es schon spät war, wie jetzt.
    Auf leisen Sohlen schlich er sich aus dem Zimmer.
    „Gehst du wieder raus?"
    Josh verharrte einen Moment. Sollte er so tun, als hätte er diese Frage überhört? Zögernd drehte er sich um, dann sah er in das Zimmer, in dem die Nachttischlampe noch angeschaltet war.
    „Du weißt, ich sehe abends gern mal nach dem Rechten. Nur eine kurze Runde."
    Er wusste genau, wie lächerlich das klang. Würde man jeden Gang des Zoos abgehen, wäre man mehr als drei Stunden unterwegs. Aber er wollte Kevin auch nicht direkt auf die Nase binden, was er eigentlich vorhatte.
    „Und wozu bezahlt der Zoo den Nachtwächter? Musst du doch nicht auch noch raus - so spät am Abend."
    Josh biss sich auf die Zunge. Ungern log er seinen Bruder an, aber es ging nicht anders.
    „Es dauert nicht lange. - Schlaf gut!"
    Er drehte sich und ging. Und in diesem Moment war er froh, dass Kevin nicht laufen und ihm so nicht folgen konnte.

    Mit dem Rad fuhr er durch den dunklen Zoo, der nur von wenigen Laternen beleuchtet war. Die meisten Tiere befanden sich zu dieser Zeit in den Innengehegen, nur die Wölfe sah er durch die Büsche auf ihrer Anlage umherlaufen, hier und da vernahm er ein paar Flügelschläge der großen Greifvögel in den riesigen Volieren.
    Angst durfte man nachts im Zoo nicht haben, denn still war es dort nie.
    Nach der kurzen Runde fuhr er zurück und hielt an einem der zwei Eingänge, die der Zoo besaß. Dort stellte er sein Rad ab. Dann öffnete er das stählerne Eingangstor und trat nach draußen auf den breiten Gehweg. Nur wenige Menschen waren jetzt noch unterwegs. Der Bahnhof, gegenüber, war natürlich noch beleuchtet. Ab und zu fuhr ein Taxi vorbei, selten ein Bus. Wer um diese Uhrzeit hierherkam, suchte das bestimmte Erlebnis. Das wusste Josh gekonnt auszunutzen. Zielstrebig lief er an dem Zaun, der rings um den Zoo in die Höhe ragte, entlang, dann wartete er an einer weniger beleuchteten Stelle. Hinter ihm begann der öffentliche Park mit vielen Bäumen und Büschen. Hier fand man immer ein stilles Plätzchen, um ungestört zu sein.
    Und es dauerte auch nicht lange, bis sich ein Mann zu ihm gesellte. Sie hatten sich hier verabredet, nicht zum ersten Mal. Ein Nicken reichte zur Begrüßung, und schon machten sie sich auf den Weg ins Grüne.
    Sie waren nicht die Einzigen, die sich hier heimlich

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