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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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feurig, die langen Beine, die
schmale Taille und die geschwungenen Hüften. Auch die festen
kleinen Brüste mit den kecken Zitzen, die vollen Lippen, selbst
die buschigen Schamhaare, die gelockt waren wie bei
Persianerkätzchen – alles hatte sie von ihrer Mutter. Wie schön
veröffentlicht.
ihre Mammi doch war! Prickelnder Stolz überkam sie, wenn sie
gemeinsam durch die Stadt gingen. Denn nie wusste sie, wem
die anerkennenden Blicke der Männer und die Pfiffe der Jungs
eigentlich gelten sollten.
     
Aber warum, so fragte sie sich, hatte sich ihre doch so
begehrenswerte Mammi ausgerechnet mit diesem Mann
eingelassen? Er hieß Stanislav, wohnte ein Stockwerk unter
ihnen, und er arbeitete als Metzger im Schlachthof. Und so sah
er auch aus, kantig, grob und ungehobelt. Schon von der Statur
her passte er so ganz und gar nicht zu ihr, mit seinem massigen
Körper, dem kahl rasierten Schädel und den tief liegenden
Augen. Außerdem war er über zwanzig Jahre älter. Das
Mädchen erschauderte. Sie stellte sich vor, wie der bullige Mann
sich über den grazilen Körper ihrer Mutter hermachte und dabei
stöhnte wie ein Eber im Stall.
     
Dennoch gönnte sie ihrer Mutter dieses Abenteuer. Schon viel
zu lange war sie allein gewesen … Aber mehr als ein Abenteuer
konnte es wohl doch nicht sein bei all diesen Gegensätz-
lichkeiten, dachte das morgenmüde Mädchen und gähnte noch
einmal in die Kissen hinein. Irgendwie freute sie sich über die
lautstarke, dampfende Sinnlichkeit, die des Nachts regelrecht
durch die Mauern zu tropfen schien. Nur diese seltsamen,
klatschenden Geräusche, die hatte sie sich lange Zeit nicht
erklären können. Bis sie eines Tages zufällig das englische
Fotomagazin im Kleiderschrank ihrer Mutter zwischen der
Wäsche entdeckt hatte. Genau, das war es. »Happy Spanking«
stand auf dem Titel und entsprechend waren die Fotos.
     
Seitdem machte Florina sich ihre Gedanken, wenn sie wieder
einmal diese Geräusche hörte. Ob Stanislav ihre Mammi wohl
gerade übers Knie legte? Oder ob er seinen Gürtel auf ihre
nackten Pobacken niedersausen ließ? Jedenfalls waren ihre
Schreie hell und eindringlich, aber nicht unbedingt leidend, und
Florina hatte absolut nicht den Eindruck, dass es ihrer Mammi
ernsthaft wehtun würde.
     
Unruhig wälzte sie sich von der einen Seite auf die andere.
Zärtlichkeit … ja, Zärtlichkeit war es, was sie sich zuallererst
von einem Mann erträumte. Aber andererseits … ihre Hand
schob sich zielstrebig unter das Nachthemd. Kribbelnde
Ungewissheit stieg in ihr hoch, als sie sich über ihren Bauch
streichelte, und legte sich wie ein heißes Netz auf ihre
Gedanken. Was wohl dort unten in dem Schlafzimmer vor sich
gehen mochte, wenn sich ihre Mutter dem klobigen Metzger
hingab? Ihre Finger teilten die geschwollene Kerbe zwischen
den Beinen und fanden feuchte Klebrigkeit. Bald warf sie den
Kopf hin und her und biss sich in die Hand. Manchmal wusste
sie eben selber nicht, was sie eigentlich wollte. Sie seufzte und
stellte sich vor, wie sie sich unter den drängenden Stößen eines
hübschen jungen Lovers aufbäumte. Meist dachte sie dabei an
Prominente aus Film und vom Fernsehen, oder auch an Idole aus
dem Sport. Aber in letzter Zeit stellte sie sich immer häufiger
vor, dass es Boris war. Seine blauen Augen, sein blonder
Wuschelkopf, seine jungenhafte Art, all das faszinierte und
erregte sie. Und wie die anderen Mädels hinter ihm her waren,
wenn er vom Tennisplatz kam! Richtig eifersüchtig war sie
dann. Aber er schien wohl eher die Braunhäutigen und
Karamellfarbenen zu bevorzugen, so flüsterte man jedenfalls,
wenngleich sie ihn immer nur allein sah. Aber ob
Schokomädchen oder Tänzerin oder auch nicht, jedenfalls
schmückte sie auch heute ihre Lieblingsphantasie mit allen
Details, die ihr gerade zu Boris einfielen, freudig assistiert von
ihren Fingern, deren zärtliche Zudringlichkeiten sie schließlich
mit befreiten Jubelschreien hineinfallen ließen in wallendes
Wohlgefühl. Dann streckte sie sich aus, von langen
Zitterschauern ermattet, und schlief sofort ein.
Lange Zeit später erwachte sie erneut. Vor dem Fenster tanzten
dichte Schneeflocken einen Reigen mit undurchschaubarer
Choreografie. Da war doch etwas …? Ungläubig öffnete sie die
Augen und richtete sich im Bett auf. Hatte nicht eben jemand
ihren Namen gerufen? Wie seltsam, sie war doch an diesem
verschneiten Sonntag allein in der Wohnung. Das Mädchen
schüttelte den Kopf, beschloss, von Schmetterlingen zu

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