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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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spannen, entspannen.
    Sie unterhielten sich, aber Pop machte sich nicht die Mühe, darauf zu hören, was sie sagten. Sein Denken war ein brodelnder Schmelztiegel. Die Litanei hatte sich verändert: Sie sind auf meinem verdammten Grund und Boden, und ich kann nichts dagegen unternehmen!
    Sie sind auf meinem verdammten Grund und Boden, und ich kann nichts dagegen unternehmen! Der Teufel soll sie holen! Der Teufel soll sie holen!
    Schließlich gingen sie. Als er das rostige Kreischen des Gartentors zur Hintergasse hörte, steckte Pop seinen Schlüssel in das Tor im Bretterzaun. Er schlüpfte durch und lief durch den Garten zu seiner Hintertür lief mit einer für einen Siebzigjährigen geradezu unheimlichen Behendigkeit, hatte aber dennoch eine Hand fest auf den rechten Oberschenkel gedrückt, als litte er unter heftigem Rheumatismus. Aber eigentlich verspürte Pop überhaupt keine Schmerzen. Er wollte nicht, daß sein Kleingeld oder die Schlüssel in der Hosentasche klirrten, das war alles. Falls die Delevans noch da waren und irgendwo lauerten, wo er sie nicht sehen konnte. Pop wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie genau das gemacht hatten. Wenn man es mit Stinktieren zu tun hatte, rechnete man mit stinkenden Tricks.
    Er holte die Schlüssel aus der Tasche. Jetzt klirrten sie, und obwohl das Geräusch ge dämpft war, kam es ihm sehr laut vor. Er sah einen Moment nach links und war überzeugt, er würde das glot
    zende Schafsgesicht des Bengels sehen. Pop hatte die Lippen zu einem harten, verkrampften Grinsen der Angst verzerrt. Es war niemand da.
    Noch nicht.
    Er fand den richtigen Schlüssel, steckte ihn ins Schloß und ging hinein. Er achtete darauf, daß er die Schuppentür nicht zu weit auf
    machte, weil die Scharniere quietschten, wenn man sie zu weit auf
    zog.
    Drinnen legte er den Riegel mit einer zornigen Han dbewegung vor und betrat das Emporium Galorium. In diesen Schatten fühlte er sich mehr als heimisch. Er hätte im Schlaf durch die engen, ver
    winkelten Gänge gefunden hatte es sogar, doch das war ihm, wie überhaupt eine ganze Menge, vorübergehend entfallen.
    Vorne im Laden befand sich ein schmutziges kleines Fenster, durch das man die Gasse sehen konnte, von der die Delevans in seinen Garten eingedrungen waren. Außerdem hatte man von dort einen spitzwinkligen Blick auf den Gehweg und einen Teil des Plat
    zes.
    Pop schlich zwischen Stapeln nutzloser, wertloser Zeitschriften, die ihren staubigen gelben Museumsduft in die Luft atmeten, zu diesem Fenster. Er sah in die Gasse und fand sie verlassen vor. Er sah nach rechts und erblickte die Delevans verschwommen , wie Fische in einem Aquarium, durch das schmutzige, billige Glas, als sie den Stadtpark dicht beim Musikpavillon überquerten. Er beobach
    tete durch dieses Fenster nicht, bis sie verschwunden waren, und ging auch nicht zum Schaufenster, damit er sie in einem günstige
    ren Winkel sehen konnte. Er vermutete, daß sie zu LaVerdiere’s gingen, und da sie schon hier gewesen waren, würden sie nach ihm fragen. Was konnte die kleine Nutte von einer Verkäuferin ihnen erzählen? Daß er dagewesen und wieder gegangen war. Noch etwas?
    Nur, daß er zwei Beutel Tabak gekauft hatte. Pop lächelte.
    Dafür konnten sie ihn kaum hängen.
    Er fand eine braune Papiertüte, ging hinaus, wollte zum Hackstock, dachte nach und schritt dann statt dessen zum Tor zur Gasse. Einmal unvorsichtig bedeutete noch lange nicht, daß man immer unvorsichtig sein mußte.
    Als er das Tor abgeschlossen hatte, ging er zum Hackstock und sammelte die Bruchstücke der zertrümmerten Polaroidkamera ein.
    Er arbeitete, so schnell er konnte, aber gründlich.
    Er hob alles auf, abgesehen von winzigen Splittern und Teilchen, die man lediglich als anonymen Abfall bezeichnen konnte. Das Untersuchungsteam eines Polizeilabors wäre wahrscheinlich imstande, einen Teil der verbliebenen Trümmer zu identifizieren; Pop hatte Fernsehkrimis gesehen (das heißt, wenn er sich keine Pornos auf Video reinzog), wo diese wissenschaftlichen Typen mit kleinen Pinseln und Staubsaugern und sogar Pinzetten am Schauplatz eines Verbrechens Sachen in kleine Plastiktütchen füllten, aber das Büro des Sheriffs von Castle Rock hatte so eine Einheit nicht. Und Pop bezweifelte, ob Sheriff Pangborn die Staatspolizei überzeugen konnte, ihre Spurensicherung zu schicken, selbst wenn Pangborn höchstpersönlich den Versuch unternahm schließlich handelte es sich nur um einen Kameradiebstahl, mehr konnten ihm die

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