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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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zu dem Leichensack, in dem der Deputy lag. »Tja«, sagte er, als tue es weh, genug Atem zum Sprechen zu holen. Brynn lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie war immer noch erstaunt, dass er den ganzen Weg hergefahren war, um nach ihr zu suchen. Dahl war nicht glücklich darüber, dass Graham und Munce auf eigene Faust gehandelt hatten, vor allem, weil der Deputy dabei ums Leben gekommen war. Dennoch - falls sie es nicht getan hätten, wären Brynn, Michelle und Amy jetzt tot. Und sie hätten nicht wenigstens einen der Killer aufhalten und zahlreiche Spuren sammeln können, die womöglich zu Hart und am Ende zu dem Mann führen würden, der den Auftrag gegeben hatte.
    Die Deputys Pete Gibbs und Howie Prescott kamen mit mehreren Staatspolizisten keuchend aus dem Wald zum Vorschein. Sie trugen durchsichtige Plastiktüten bei sich. Darin lagen Patronenhülsen und ein leeres Magazin.
    Comps persönliche Habe landete ebenfalls in einer Tüte. Michelles Handtasche und Harts Landkarte genauso.
    Brynn betrachtete die Beweismittel. Hart, wo, zum Teufel, steckst du?, dachte sie. »Tom, hat die Spurensicherung im Haus am Lake Mondac schon nach Fingerabdrücken gesucht?«
    »Klar. Es wurden ungefähr fünfhundert gefunden. Hauptsächlich von den Feldmans. Und von den anderen hat bislang keiner Alarm ausgelöst. Der gestohlene Ford hatte etwa sechzig Fingerabdrücke, auch alle negativ. Diese Jungs haben die ganze Zeit Handschuhe getragen. Die hiesigen Verbrecher sind nicht so schlau.«

    »Was ist mit den Patronenhülsen und Projektilen?«
    »Davon haben wir eine ganze Tonne gefunden. Von Ihnen, von denen. Wir haben alles mit einem Metalldetektor abgesucht. Sogar aus dem Bach neben der Garage haben wir welche herausgefischt. Aber auf keinem einzigen der Dinger war ein Fingerabdruck.«
    »Keiner?«, fragte Brynn bestürzt. »Sie haben auch beim Laden der Waffen Handschuhe getragen?«
    »Es sieht so aus.«
    Ja, schlauer als die hiesigen Verbrecher …
    Dann zeigte sie auf eine der Beweismitteltüten. »Tom, das ist unsere Chance. Es mögen keine Abdrücke auf den Patronen sein - Hart wusste, dass die Hülsen zurückbleiben würden. Aber er hat die Waffe bestimmt mal zerlegt, um sie zu reinigen. Und er hat öfter die Magazine gewechselt. Auf einem davon werden wir einen Fingerabdruck finden, das garantiere ich. Und auf der Landkarte. Außerdem hatten sie die ganze Zeit Michelles Handtasche dabei. Sie müssen sie geöffnet haben. Ich bringe die Sachen gleich selbst zum Labor in Gardener.«
    »Sie?«, spottete Dahl. »Seien Sie nicht verrückt, Brynn. Das kann die Staatspolizei übernehmen. Ruhen Sie sich aus.«
    »Ich kann auf dem Heimweg im Wagen schlafen. Dann dusche ich kurz und bringe die Beweise hin.«
    Dahl wies auf die Trooper. »Die Hälfte dieser Jungs ist in Gardener stationiert. Sie können die Sachen beim Labor abliefern.«
    »Und dann liegt alles erst mal zwei Wochen da und setzt Staub an«, flüsterte sie. »Tom, ich will ihn mir unbedingt schnappen.« Sie deutete den Highway hinauf, wo sie Hart über den geriffelten Revolverlauf hinweg zuletzt gesehen hatte, als er mit dem gestohlenen Wagen davongerast war. »Ich werde wie eine Lehrerin hinter dem Techniker stehen bleiben, bis er für uns in IAFIS einige Namen findet. Ich werde mir Hart holen.«

    Dahl musterte ihre grimmige, entschlossene Miene. »Also gut.«
    Brynn schloss die Beweise im Handschuhfach von Grahams Pickup ein, den er mittlerweile aus etwa vierhundert Metern Entfernung geholt hatte. Ihr fielen die reifen grünen Azaleen auf der Ladefläche auf. Sie fingen gerade an zu blühen. Rosa und weiß.
    Dann lehnte sie ihren Kopf wieder an die Schulter ihres Mannes. »O Liebling. Was für eine Nacht.« Sie blickte hoch. »Du bist gekommen. Du bist gekommen, um mich zu suchen.«
    »Ja, bin ich.« Er lächelte verunsichert. Nach allem, was er gesehen und erlebt hatte, war er sichtlich mitgenommen - und das war auch nur zu verständlich.
    »Lass uns nach Hause fahren. Ich habe mit Anna telefoniert, aber sie wollen dich beide sehen. Joey hat das alles nicht sonderlich gut aufgenommen.« Er wollte noch etwas hinzufügen, das spürte sie. Aber er blieb stumm.
    Dann hielt ein weiterer Streifenwagen der Staatspolizei am Straßenrand. Ein Trooper und eine kurzgewachsene Latina in einem Hosenanzug stiegen aus. Die Frau war vom Jugendamt.
    Brynn ging zu ihnen, stellte sich vor und erklärte, was geschehen war. Der kräftige Staatspolizist, der mit seinem kantigen Gesicht

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