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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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werden, weil sie dieses mysteriöse Mal hatte.
    Dann hatte sie Sekretärinnenkurse besucht, sich bei Wilder Wines vorgestellt und den Job bei Jasha bekommen. Dort hatte sie sich zu seiner Chef-Assistentin hochgearbeitet - weil sie in ihn verliebt war.
    Sie hatte immer, immer nach den Regeln einer höheren
Instanz gelebt, sie hatte selbstlos Opfer gebracht, nie aufgemuckt, sondern sich immer angepasst.
    Niemand hatte sich je Gedanken gemacht, ob Ann glücklich war. Geschweige denn versucht, sie glücklich zu machen. Und wenn, dann bestimmt aus egoistischen Motiven.
    Sie fixierte Jasha aus zusammengekniffenen Augen.
    Sie hatte es satt, ihn glücklich zu machen. Es hing ihr zum Hals heraus, dauernd die Märtyrerin zu spielen.
    Sie wand sich aus seiner Umarmung. »Sollte die göttliche Vorsehung von mir erwarten, dass ich dich heirate, dann muss ich leider passen. Ohne mich. Ich opfere mich weder für Gott noch für Schwester Mary Magdalene oder für deine Familie. Auch nicht für dich.«
    »Du liebst mich.«
    Obwohl er die ungeschminkte Wahrheit kannte, blieb er hartnäckig, das musste man ihm lassen. »Ja, aber eines weiß ich seit unserem Abenteuer in der Wildnis: Ich verdiene die uneingeschränkte Loyalität und die bedingungslose Liebe, die ich auch zu geben bereit bin.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich dir beides nicht geben werde?«
    »Weil du es mir nicht geben kannst , Jasha.« Ann war sich da sehr sicher. »Du kannst nicht, weil dein Leben auf Messers Schneide steht, weil du dein Herz und deinen Verstand in die Waagschale geworfen hast, um den Pakt mit dem Teufel zu besiegen. Was, wenn Schwester Mary Magdalene die Wahrheit gesagt hat?«
    »Wie meinst du das?« Er fuhr zusammen, als hätte sie ihn geschlagen.
    »Wie ich das meine? Du willst es bestimmt nicht riskieren, eine Frau zu heiraten, die, wenngleich unwissend, mit dem Teufel paktiert, oder?« Sie riss ihr Sakko vom Stuhl und lief zur Tür.

    »Ann, lauf doch nicht weg.«
    Sie wirbelte herum und maß ihn aus irisierend blauen Tiefen.
    »Weißt du was? In der Wildnis bleiben Wölfe ein Leben lang zusammen.« In seinen Blick trat ein rot glühendes Leuchten.

33
    F ragen über Fragen, auf die Jasha keine Antwort wusste. Er schwankte zwischen Ärger und Bestürzung, ehe er beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Seine Miene angespannt vor Besorgnis, nahm er den Hörer auf und wählte die Nummer des Konvents der Heiligen Jungfrau in Los Angeles. »Ich möchte mit Schwester Mary Magdalene sprechen.«
    Seine Ansprechpartnerin am anderen Ende der Leitung hatte Haare auf den Zähnen, das merkte man gleich. Sie machte Jasha unmissverständlich klar, dass sie sein Ansinnen aufdringlich fand. »Die Mutter Oberin ist beschäftigt. Kann ich ihr etwas ausrichten?«
    »Es geht um die Waise Ann Smith.«
    Die Stimme veränderte sich, klang weicher, betroffener. »Warten Sie, ich versuche, Sie zu verbinden.«
    Es verblüffte ihn nicht, dass die Nonne direkt abhob.
    »Wie geht es Ann?«, erkundigte sich Schwester Mary Magdalene mit stockender Stimme, die von einem weichen Südstaatenakzent gefärbt war.
    »Ihr geht es ausgezeichnet.« In seiner Stimme schwang Verärgerung. »Interessiert Sie das überhaupt?«

    Eine lange, angespannte Pause schloss sich an. »O ja, es interessiert mich. Seit Ann die Highschool abschloss und uns verließ, bete ich täglich für ihr Wohlergehen.«
    »Und für ihre verwerfliche Seele?«
    »Hören Sie auf«, versetzte die Nonne scharf. »Ann ist eine Seele von Mensch. An ihr ist nichts Verwerfliches. Sie ist freundlich und sensibel, und noch eins, Mister, ich habe etliche Kinder großgezogen, und sie gehört zu den wenigen, von denen ich das behaupten kann.«
    Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihm gerade eins mit dem Lineal über die Fingerknöchel gezogen hatte.
    »Mr. Wilder, Sie sind Anns Arbeitgeber, nicht wahr?«
    »Sie hat Ihnen von mir erzählt.« Folglich hielt Ann weiterhin den Kontakt mit dem Konvent.
    »Also sind Sie Anns Arbeitgeber.« Die Nonne erwartete klare Antworten auf ihre Fragen und keine fadenscheinigen Ausflüchte.
    »Ja.«
    »Dann hören Sie mir mal gut zu, Sir. Ann ist ein liebenswertes, hilfsbereites Mädchen, aber auch ungeheuer naiv. Ich war und bin immer in Sorge, dass sie aufgrund dessen irgendwann an jemanden gerät, dem einzig daran liegt, sie für seine schlimmen Machenschaften zu missbrauchen. Ich warne Sie, Sir, eine alte, lebenskluge Nonne macht man sich nicht zum Feind. Und jetzt zu Ihnen.

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