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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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mit Ann auf dem Arm aus dem Waisenhaus schlich. Sie war rückfällig geworden, wieder ins Drogenmilieu abgestürzt und wollte Ann für eine hohe Summe verkaufen.«
    Jasha umklammerte die Schreibtischplatte, dass seine Handballen schmerzten.
    »Wenn der Deal geklappt hätte, hätte sie genug Geld gehabt, um sich hundertmal umzubringen. Ich hab sie natürlich achtkantig rausgeworfen. Kurz darauf erledigte jemand anderer den Job für sie.«
    »Sie wurde ermordet?«
    »Ein Sturz von einem der Wolkenkratzer im Geschäftsviertel von Los Angeles. Eine Autopsie war nicht mehr möglich.«
    Jasha blies die Backen auf. »Wie kam sie da hinauf?«
    »Das weiß keiner.« Die Nonne senkte die Stimme. »Aber der Vorfall lieferte mir einen entscheidenden Hinweis. Leider Gottes gab es in den sieben Jahren, die ich brauchte, um die Wahrheit über dieses Geburtsmal zu enthüllen, noch einen weiteren tragischen Vorfall.«
    »Schwester Catherine.«
    »Ja, Schwester Catherine. Die Tragödie brach mir fast das Herz, denn wenn ich sie auf Anns Besonderheit hingewiesen hätte, hätte sie sich vielleicht nicht …« Die Nonne räusperte sich betreten. »Müßig, darüber zu spekulieren. Ich tat, was ich für richtig hielt, aber wer weiß, wahrscheinlich gab es kein Richtig oder Falsch.«
    Sie sprach Jasha aus der Seele. Er zermarterte sich dauernd das Hirn, ob es sinnvoll gewesen wäre, die Varinskis konsequent
zu observieren. Und wenn sie ihn bemerkt, seine Identität entdeckt und seine Familie schon früher aufgespürt hätten? Oder wäre er dann auf ihren Angriff vorbereitet gewesen? Er riss sich aus seinen brütenden Gedanken. »Was Sie sagen, stimmt, Schwester. Spekulationen bringen uns kein Stück weiter.«
    »Richtig, Sir, und natürlich war die eigentliche Tragödie nicht der Tod von Schwester Catherine, sondern Ann, die sich seitdem mit bitteren Selbstvorwürfen quält.«
    »Sie ist überzeugt, dass das Mal das Böse anzieht«, meinte er weich. Anns bedauernswertes Schicksal ging ihm sehr zu Herzen. »Wieso hat sie dieses Mal? Und was hat es damit auf sich?«
    Schließlich ungewöhnlich redselig, erklärte die Nonne: »Ich fand es erstmals in einem kryptischen Text erwähnt, den ich mir in Polen, aus dem Konvent der St. Agnes in Krakau, entliehen hatte. Die Rose ist zweifellos Ann, die Unschuldige, die beschützt werden muss, bis sie die Aufgabe erfüllt, die unser aller Herr ihr auf dieser Erde gestellt hat.
    Und die Schlange … steht in der biblischen Mythologie nicht unbedingt auf Seiten der Engel.
    Die Schlange wird von Gott für seine göttlichen Vorhaben instrumentalisiert. Um den Menschen aus dem Garten Eden zu jagen, damit er sich in der Welt beweist, oder um die Auserwählten zu beschützen.«
    »Verstehe.« Er war sich jedoch unschlüssig, ob er ihre Interpretation teilte.
    »Folglich mobilisiert der Allmächtige uns alle in dem Kampf zwischen Gut und Böse. Ein russisches Sprichwort besagt: Gott sitzt hoch und er sieht weit.«
    »Das hab ich schon mal gehört.« Von seinem Vater.
    »Und vielleicht haben Sie bemerkt, dass darin viel Wahres steckt, Mr. Wilder.«

    Jasha dachte spontan an seine Mutter und ihre Prophezeiung, an den Blitzeinschlag in jenen Baum, woraufhin Ann die Ikone entdeckt hatte, an die Liebe seiner Eltern - und an seine Liebe zu Ann. »Ja, das kann man wohl so sagen.«
    »Ich nenne Ihnen noch ein weiteres Sprichwort: Bete, als läge alles in Gottes Hand, und arbeite, als läge alles in deiner Hand. Also habe ich gebetet und gearbeitet und das getan, was ich für das Beste hielt - nämlich Ann jede Chance auf eine Adoption verbaut. Weil ich glaube, dass Anns Geburtsmal die falschen Menschen anzieht. Weil ich überzeugt bin, dass sie eine besondere Rolle in dem Kampf zwischen Gut und Böse spielt.«
    »Sie hat es zumindest einmal bewiesen, indem sie eine tausend Jahre alte Ikone fand, die für meine Familie von unschätzbarem Wert ist.«
    »Ah, tatsächlich? Und wie schützen Sie Ann und die Ikone?«
    »Die Ikone habe ich zu Hause in meinem Safe eingeschlossen. Und ich begleite Ann quasi auf Schritt und Tritt.«
    »Gut, denn die Satanisten und die Dämonen wollen sie vernichten.«
    Nicht alle Dämonen wollten Ann vernichten. Er wollte sie in Sicherheit wissen. Weil er fürchtete, dass die Nonne Recht hatte.
    »Ann verdient die Liebe und Achtung eines herzensguten Mannes. Sind Sie ein guter Mensch, Mr. Wilder?«
    »Eher selten«, räumte er ein.
    Die Nonne schmunzelte. »Dann lieben Sie sie mit jeder Faser

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