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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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erneut.
    Sie stürmte ins Bad. Setzte Kresley auf seine Katzenbox. Knallte die Tür hinter sich zu, schloss ab - verdammt, auf das blöde kleine Schloss war sowieso kein Verlass. Max brauchte bloß mit einem Schraubenzieher in dem kleinen Loch herumzubohren und -
    Er trat die Tür auf.
    Das Schloss riss aus der Halterung, und die Tür prallte gegen die Wand.
    Er füllte den Türrahmen aus. Grinste und stank nach Fäulnis und Verwesung. Berauschte sich an dem Augenblick vor dem Mord. Er tat einen Schritt ins Bad, dann noch einen, in seinem hohlen Lachen schwang die Melodie ihres Todes.

    Sie tastete hektisch nach dem Handtuchhalter. Ihre Furcht verlieh ihr scheinbar ungeahnte Kräfte, und sie riss ihn mit einem Ruck aus der Wand. Sie schwang ihn über dem Kopf.
    Er packte ihn mit einer Hand.
    Sie trat ihm in die Eier.
    Er krümmte sich vor Schmerz. Sein Grinsen verzerrte sich zur Fratze.
    Der Spaß war ihm gründlich vergangen.
    Er reagierte blitzartig, dass Ann gar nicht mitbekam, wie sich seine Hände schraubstockartig um ihren Hals schlossen. Plötzlich bekam sie keine Luft mehr. Sie kratzte mit ihren Fingernägeln nach ihm.
    Er verzog keine Miene.
    Sie sah sein anziehendes Gesicht und dieses unsägliche Grinsen. Unterbewusst hörte sie das Splittern von Glas, das auf dem Boden zerbarst. Dann wurde es totenstill, und sie hörte einzig ihren Herzschlag, der langsam schwächer wurde. Mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen.
    Und dann war sie schlagartig frei. Sie schwankte benommen vor die Wand, rang japsend nach Atem und hielt sich ihre schmerzende Kehle.
    Max stolperte rückwärts, denn ihr Kater krallte sich in seinen Haaren fest. Kresley holte mit den Pfoten aus und kratzte ihn wieder und wieder ins Gesicht.
    Max fluchte wie ein Kesselflicker - auf Russisch. Er packte den Kater, riss ihn sich vom Kopf und warf ihn mit Wucht vor die Wand.
    Kresley fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
    Max hatte ihren Kater getötet.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Der Globus trudelte um seine Achse.
    Ann sah rot.
    Max kam erneut auf sie zu, sein Gesicht blutig von den
tiefen Kratzern auf Stirn, Nase, Kinnbacken. »Dafür wirst du mir büßen …«
    In ihrem unbändigen Zorn stürzte sie sich auf ihn. Stemmte sich mit aller Kraft vor seine Brust.
    Woraufhin er nach hinten taumelte, schwankte und der Länge nach auf den nackten Parkettboden schlug, mit einem Mordsknall, dass die Wände erzitterten.
    Die Sekunden tickten weiter.
    Die Erde drehte sich wieder.
    Er lag auf dem Boden. Packte sich an die Brust. Über seine Uniform zogen sich vier lange Striemen, aus denen hellrotes Blut sickerte.
    Sie hob die rechte Hand vor ihr Gesicht und erhaschte einen Blick auf lange, scharfe, wolfsähnliche Klauen.
    Die gleich wieder verschwanden.
    Er sah es auch, und ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle. Er kam langsam wieder auf die Füße und verharrte in geduckter Haltung, den Kopf eingezogen, mit bengalisch glühenden Augen. Undeutlich guttural, gleich einer Bestie, die der menschlichen Stimme mächtig war, knurrte er: »Widerlicher Abschaum! Keine Frau darf jemals an dem Pakt teilhaben. Ich werde dich töten. Widerlicher Abschaum!«
    Er stürzte sich auf Ann.
    Und Jasha - der Wolf Jasha - sprang durch die geöffnete Glasschiebetür in den Raum.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung riss Max sich den Overall vom Leib und wurde zum Wolf, ein massiger, grauer Wolf mit Fangzähnen, die er zu einem martialischen Grinsen bleckte.
    Ann drückte sich ängstlich an die Wand, derweil sich die beiden Bestien ineinander verkeilten. Sich verbissen, dass Haare und Fellfetzen nur so flogen.
    Sie mochte es nicht mit ansehen, wenngleich sie den Blick
nur mit Mühe losreißen konnte. Um sich abzulenken, glitt sie dicht an die Wand gepresst zu Kresley. Sie bückte sich, tastete ihn ab, streichelte sein Fell, er war noch warm. Ihre Kehle schmerzte, ihr Herz raste, und ihr war schwindlig. Hoffentlich fiel sie nicht gleich in Ohnmacht.
    Nein, das war nicht drin. Sie durfte Jasha nicht im Stich lassen, musste ihm wenigstens mental beistehen, als könnte sie damit seine letzten Kraftreserven mobilisieren. Weil er für sie kämpfte. Bis in den Tod.
    Die Ikone war in Sicherheit. Wenn es darum ging, brauchte er Ann nicht mehr. Sie hatte ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. Und trotzdem …
    Mein Gott, wie beschränkt war sie eigentlich? Er liebte sie wirklich.
    Die beiden Kraftpakete rollten knurrend, mit weiß schimmernden Fängen über bedrohlich hochgezogenen

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