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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wo das Schlimmste, was einem passieren konnte, ein verpatztes Frisurstyling war, klang die ganze Geschichte absurd.
    »Nur einer von ihnen. Er mag Erfahrung mit so was haben, aber das hier ist mein Territorium, und ich habe am meisten zu verlieren.« Jasha entblößte die Zähne und grinste gefährlich. Ann schauderte, von einem grässlichen Déjà-vu-Erlebnis überwältigt. Ein Wolf. Sie war mit einem Wolf im Wald.
    »Mir wird die zweifelhafte Ehre zuteil, den Test als Erster zu machen«, sagte er, »und ich habe nicht vor zu scheitern.«
    »Welchen Test?«
    Ihre zähneklappernde Stimme schien ihn aufzurütteln. Er blickte sich um, stand auf und straffte sich. »Das ist eine Geschichte für ein anderes Lagerfeuer. Es ist schon spät.« Er grinste begehrlich und begann sich auszuziehen. »Soll ich dir den Schlafsack ausrollen?«

    Von wegen Begehren und Verführung! Sie blieb zusammengekauert am Boden sitzen. »Nein, ich bleib die ganze Nacht hier sitzen und halte Augen und Ohren auf.«
    Er zog sich nackt aus. Splitternackt. Dann reichte er ihr lässig seine Hand. Als würde sie seine Nacktheit völlig unberührt lassen! »Der erste Konstantine lebte vor langer, langer Zeit, und das Grauen, das er über die Welt brachte, existierte schon vor deiner Geburt.«
    »Mit dem kleinen, feinen Unterschied, dass ich davon bisher nichts wusste.« Sie wusste bloß von ihrem eigenen Horror, und den behielt sie geflissentlich für sich.
    »Bisher hättest du nichts daran ändern können. Jetzt kannst du es.« Er beugte sich vor, zog sie energisch hoch und in seine Arme. »Komm. Wir schlafen eng aneinandergekuschelt. Ich beschütze dich.«
    Holla, er war ein Varinski. Wer würde sie vor ihm beschützen?

20
    A nn wachte abrupt aus einem leichten Dämmerschlaf auf und lauschte angespannt auf irgendein Geräusch.
    Aber was?
    Jasha hielt sie in seiner Umarmung, sein trainierter nackter Körper an ihren geschmiegt, in jeder anderen Nacht hätte sie das verführerisch gefunden. Heute Nacht jedoch, und obwohl sie sich so nahe waren, fühlte sie sich allein. Allein gelassen mit ihren Ängsten und der belastenden Erkenntnis, dass sie das, was sie getan hatte, nicht mehr rückgängig machen konnte.

    Allein im Wald, wo sich nichts - nicht ein einziges Geschöpf - regte.
    Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf.
    Doch, da draußen war irgendetwas.
    Jasha schob ihr seine Hand auf den Mund, ein Signal, dass sie mucksmäuschenstill sein musste. Als sie nickte, glitt er aus dem Schlafsack.
    Sie atmete tief durch, inhalierte die Düfte der Nacht. Roch fruchtbare Erde und Tannennadeln, über die sich ganz schwach der Duft der Wildnis legte.
    Hinter einer Baumgruppe erhob ein Wolf seine Stimme zu den Sternen.
    Im diffusen Mondlicht konnte sie Jasha nur schemenhaft erkennen - sie wusste jedoch, dass er lächelte.
    »Leader«, hauchte er, ehe er im Dunkel der Nacht verschwand.
    Ein weiterer Wolf schloss sich dem ersten an, dann noch einer und noch einer, bis Ann sich von dem ganzen Rudel umringt fühlte.
    Das Messer, das in ihrem Hosenbein steckte, schien ihr ein lächerlicher Gegenstand zur Verteidigung, falls sie Jasha verschleppten.
    Seine geliebten Wölfe würden so etwas bestimmt nie tun, oder?
    Sie blinzelte angestrengt die Tränen weg. Setzte sich auf, schlang die Arme um die angewinkelten Beine und stützte das Kinn auf ihre Knie. Sie war ein Hasenfuß, na und? Seine Geschichte verfolgte sie eben. Und was er ihr geschildert hatte, entsprach zweifellos der Wahrheit. Die Varinskis hatten die Welt schon lange vor Anns Geburt mit dem Bösen infiziert. Die Unbekümmertheit war himmlisch gewesen: Nicht zu wissen, was sie verfolgte, hatte ihr eine Menge Sorgen erspart.

    Vielleicht hatte ihr Problem damit begonnen, dass sie sich in Jasha verliebte.
    In seinen Armen einzuschlafen, im Rhythmus seiner lustvollen Begierde zu stöhnen, mit ihm zu flüchten, seine Geheimnisse zu kennen - diese extremen Erfahrungen schürten ihre Ängste um ihn.
    Sie hörte, wie er leise kehlig ihren Namen flüsterte, bevor er wieder auftauchte.
    Er war ein Mensch. Und er war nackt. Er glitt neben Ann, schloss sie in seine Arme und schlüpfte mit ihr in den Schlafsack. »Sie sind hinter uns hergehetzt, um uns zu warnen. Er wittert Unheil. Ich glaube, er spürt irgendeine negative Schwingung in der Erde.«
    »Und was heißt das? Eine negative Schwingung in der Erde?«
    »Keine Ahnung.« Jasha rieb seine kalten Füße so selbstverständlich an ihren warm, als wären sie

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