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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Sterne noch nie zum Anfassen nah gesehen, an einem samtig schwarzen Himmel. Der See lag still und unergründlich tief in einem Bett aus nackten Felsen. Er wurde von einem kleinen Wasserfall gespeist, der als munter gurgelnder Bach weiterfloss. Ann schwankte. Was war schlimmer, nackt vor ihm zu posieren - okay, es war dunkel, aber er besaß den untrüglichen Wolfsblick - oder das eisige Wasser?
    »Es ist himmlisch erfrischend!«, rief er.
    Sie steckte die Zehe hinein und zog sie wieder heraus. Igitt, ist das gruselig kalt.
    »Wolltest du nicht unbedingt mal baden?«, half er ihrem Gedächtnis auf die Sprünge. »Ich bin extra wegen dir hergekommen.«
    »Du wusstest die ganze Zeit, dass wir hier landen würden.« Bei ihrer Ankunft hatte er aus einer tiefen, witterungsgeschützten Felsspalte Essen, Handtücher, einen weiteren
Schlafsack und ein kleines Zelt hervorgezaubert. Es war offensichtlich, dass er die Stelle gut kannte.
    »Spring rein!«, rief er.
    Sie presste die Lider aufeinander und sprang.
    Kalt war gar kein Ausdruck. Eiskalt! Gletscherkalt. Sie strampelte an die Oberfläche und konnte nicht mal mehr schreien. Die Kälte presste ihr den Atem ab.
    Er umarmte sie lachend. »Schwimm. Los, komm, wir schwimmen um die Wette.«
    »Ich will raus«, japste sie.
    »Dafür musst du schwimmen.«
    »Du hast mich gelinkt!«
    Seine Hände glitten über ihren Körper. »Na klar, ich wollte dich nackt sehen.«
    Sie löste sich von ihm und schwamm. Sie schwamm von einem Ende des Bergsees zum anderen und wieder zurück - zwei Mal.
    Den ganzen Nachmittag über waren sie nur geklettert. Es war der blanke Horror gewesen: Ann in ihren viel zu großen Stiefeln, mit einem Begleiter, der von der Obsession getrieben wurde, sie beschützen zu müssen. Sie hatte keine Zeit gehabt, über den Toten oder das Wolfsrudel oder die Ikone nachzudenken. Sie hatten sich nicht mal eine kurze Verschnaufpause gegönnt.
    Und kaum dass sie hier am See aufatmen konnte, wurde sie auch schon in das eisige Wasser gestürzt - und die Kälte schnürte ihr die Luft ab.
    Als sie mit ihrer dritten Runde durch den See begann, hielt Jasha sie fest. »Das reicht.« Er zog sie an den Rand und stellte sie auf einen Felsen. Nahm ein mitgebrachtes Stück Seife und begann, sie zu waschen. »Du schwimmst ziemlich schnell … für ein Mädchen.«
    Von wegen Mädchen. Wenn ihr wieder warm war - falls
ihr jemals wieder warm werden würde -, würde sie ihm mächtig die Meinung geigen. »Ich bin auf der Highschool geschwommen. Und hab die kalifornischen Meisterschaften gewonnen.« Sie hätte nie gedacht, dass sie sich jemals von einem Mann würde waschen lassen. Er schamponierte mit zärtlichen Händen ihr Haar, wusch ihre Brüste, hob ihre Arme, um ihre Achseln einzuschäumen - und sie fühlte nichts . Konnte sie auch nicht. Ihre Nerven waren vermutlich total abgestumpft - eingefroren. Ihre Zähne klapperten unkontrolliert aufeinander.
    »Dann müsste dir Wasser eigentlich nicht viel ausmachen.« Er drehte sie, um ihr den Rücken zu waschen.
    » Warmes Wasser!« In diesem Augenblick sehnte sie sich nach einem beheizten Pool.
    »Ich bin schon mal im Golf von Kalifornien geschwommen. Der ist verdammt kalt.« Er hob ihre Füße an und schrubbte ihr die Fußsohlen, dann drehte er Ann wieder zu sich um und knöpfte sich ihre Schienbeine vor.
    »Ich meinte Schwimmbäder.« Als seine Hand mit der aufgeschäumten Seife zwischen ihren Schenkeln zu dem Dreieck ihrer Scham hinaufglitt, fühlte Ann plötzlich doch etwas. In der Tat vermochten gewisse Körperregionen andere problemlos aufzuheizen.
    »Hör auf mit der Zappelei. Ich wasch dich doch bloß.« Seine Stimme nahm dabei wieder jenen zartschmelzenden Ton an, der ihr Herz höher schlagen ließ.
    »Von wegen. Du … du … das langt jetzt aber wirklich.«
    »Ich will, dass du schön sauber bist.«
    Er wollte, dass sie schön erregt war.
    Bevor sie sich losreißen konnte, ließ er die Seife fallen, hob Ann in seine Arme und watete mit ihr durch den See, bis er hüfttief im Wasser stand.
    »Neeiiin«, meuterte sie.

    »Du musst dir den Schaum abspülen.« Prompt ließ er sie ins Wasser fallen.
    Sie schwamm erneut, kraulte von einem Ende des Sees zum anderen - und dann schnappte er sie, indem er wie ein Hai durch die Fluten schoss.
    Er verursachte kein Geräusch. Sie rechnete nicht mit ihm. Ihr gepresster Aufschrei hätte Entsetzen oder Erregung bedeuten können, als er sie zu sich umdrehte und Ann in seine rot glühenden Augen sah.

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