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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ihre Venen geträufelt hatte, sie verändert hatte? Oder war es diese euphorisierende Mischung aus Liebe, Lust und Sex, die das Wilde in ihr zum Vorschein brachte? Vielleicht hatte Schwester Mary Magdalene Recht, und das Rückenmal bedeutete, dass sie dem Bösen geweiht war.
    »Was ist mit dem anderen? Hast du vor, die Polizei zu seiner Leiche zu führen?«
    »Nein. Er ist nicht wirklich menschlich. Ich kann nicht riskieren, dass man ihn findet. Andere Raubvögel werden den Kadaver über kurz oder lang aufspüren.«
    Sie schluckte. Puh, das hier war Krieg. »Bringst du mich vorher in ein sicheres Versteck?«

    Er neigte sich vor, umschloss mit seinen Händen zärtlich ihr Gesicht und küsste sie, ein Kuss, der besiegelte, dass sie zu ihm gehörte. Dann nahm er seine Sachen und die Handtücher und führte sie eilends den Hügel hinauf. Er bewegte sich leise, ein geschmeidiger Schatten, der vor ihr lief. Ann wusste, wenn er nicht bei ihr wäre, wäre er ein Wolf. Sobald er sie verließ, würde er sich verwandeln.
    Plötzlich blieb er stehen. »Dir ist warm. Setz dich kurz hin.«
    Ihr war nicht warm, nicht wirklich, sie ahnte jedoch, wieso sie ein bisschen auskühlen sollte. Er wollte bestimmt vermeiden, dass man ihre Witterung aufnahm.
    Allmählich dachte sie wahrhaftig schon wie ein echter Wilder.
    Je höher sie kletterten, desto karstiger wurde die Vegetation. Irgendwann erreichten sie die Baumgrenze. Nackte Berge, von Wind und Wetter ausgewaschener Basalt, empfingen sie. Er zog sie durch einen Felsspalt, der in eine kleine Höhle führte.
    »Hör mir gut zu.« Er zerrte einen Schlafsack aus seinem Rucksack und öffnete den Reißverschluss. »Hier drin bist du optimal geschützt.Vor Wind und Wetter, und vor allem, wenn der Varinski zu einem Vogel mutiert. Dann sieht er nämlich wahnsinnig gut. Sollte er sich in eine Katze verwandeln, hört er das kleinste Geräusch - und er bewegt sich geräuschlos wie ein Schatten. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass sie einen Wolf geschickt haben. Er wird deine Witterung aufnehmen und dich suchen, nachdem er mit mir abgerechnet hat.«
    »Was heißt das, nachdem er mit dir abgerechnet hat?« Sie baute sich entrüstet vor ihm auf.
    »Es besteht immer die Möglichkeit, dass ich nicht der Sieger bin. Er ist nicht ihr bester Mann - ihren besten Mann
hetzen sie verständlicherweise nicht auf einen korrupten, schwachen Idioten wie mich. Aber er ist ein Varinski mit der Lizenz zum Töten, und dieses schmutzige Handwerk betreibt er gewissenlos.« Jasha half ihr in den Schlafsack und zog den Reißverschluss zu. »Und jetzt wünsch mir viel Glück.«
    »Das sind ja tolle Aussichten.« Sie schob ihre Arme aus dem Schlafsack und glitt mit ihren Fingern durch sein feuchtes Haar. »Komm zu mir zurück, Jasha, ganz egal, was er dafür verlangt. Komm zurück.«
    Er küsste sie stürmisch. Hastig setzte er hinzu: »Verhalte dich ruhig. Bleib in Deckung. Sing nicht, schnarch nicht, bete nicht. Genieß die Landschaft, mein Schatz, und ich bin morgen früh wieder hier.«
    Sie beobachtete, wie er die Berge hinabsetzte, und noch während er verschwand, beobachtete sie, dass er sich in einen Wolf transformierte.
    Sie kuschelte sich in den Schlafsack und tat genau das, was er ihr verboten hatte: Sie umklammerte die Ikone und betete zu der Heiligen Jungfrau.
    Betete für den Erfolg und die Seele eines Dämones.
    Sie wachte auf, weil sie ein Lachen hörte, sofern man jenes unmelodische Keckern als Lachen bezeichnen mochte. Noch ehe sie die Lider aufklappte, wusste sie, es war nicht Jasha.
    Richtig.
    Es war zwar nicht Jasha, aber es war einer seiner Verwandten. Wie ein Kind, das seine Freunde am Lagerfeuer erschrecken will, hielt er sich eine Taschenlampe unters Kinn.
    Er hatte Jashas Gesichtsform und seine goldbraunen Augen. Und er hatte Narben - eine über dem Augenlid und eine, die von seinem Ohr bis zum Lippenrand verlief. Zwischen seinen Kiefern hing ein monströses Grinsen. Mit einem starken Akzent sagte er: »Schau mal an, was ich hier finde. Cousin Jashas kleines Spielzeug.«

    Der Schlafsack hielt sie warm. Gleichzeitig saß sie in der Falle, weil sie sich nicht wehren konnte.
    Was hätte sie auch großartig tun sollen? Ihm eine scheuern? Ihn als Monster beschimpfen? Sie hatte ihm nichts entgegenzusetzen - außer ihrem scharfen Verstand.
    Folglich sammelte sie ihren ganzen Grips zusammen und setzte sich langsam auf. »Jasha sagte, Sie seien einer der Besten, und er hat Recht.«
    »Ja, ich

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