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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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bin nicht wie dieser Idiot, diese Chimäre, dieses Zwitterwesen, nicht richtig Mensch, nicht richtig Tier.« Der Varinski räusperte sich geräuschvoll und spuckte auf den Boden. »Der war bestimmt leichte Beute.«
    »Ja. Kein Vergleich zu Ihnen. Sie haben uns verfolgt, Jasha ausgetrickst und mich gefunden.«
    Sie hatte wohl den richtigen Nerv getroffen, denn der Varinski griente breit. »Ich wurde für diese Mission ausgebildet, und bevor wir aufbrachen, nahm mein Vater mich beiseite und erklärte mir, dass er zwei Jäger schicken müsse, um den alten Yerik bei Laune zu halten. Er traute mir jedoch zu, dass ich das mit dem Morden übernehme. Von allen seinen Söhnen traut er mir am meisten zu.«
    »Ich schätze, er hat viele Söhne«, meinte Ann bewundernd.
    »Mein Vater hat vierunddreißig Söhne.« Der Varinski schlug sich auf die Brust. »Ich habe acht Söhne.«
    »Schon? Dabei sind Sie sicher noch keine fünfundzwanzig, oder?«
    »Neunundzwanzig, aber mit zwölf ging ich schon das erste Mal auf Frauenjagd.« Er baute sich breitbeinig vor ihr auf und bedachte sie mit einem Grinsen, das verfaulte Zahnstümpfe, fehlende Zähne offenbarte und eine boshafte Freude an Grausamkeiten signalisierte. »Ich sollte Ihnen einen Sohn machen.«
    Sie zog das Messer aus dem Holster an ihrem Bein. »Das
wäre bestimmt eine tolle Sache, aber haben Sie nicht Angst? Ich meine, dass Ihr Rücken dabei zur Zielscheibe werden könnte?«
    Der Varinski starrte hinter sich in die Dunkelheit. »Sie denken, Ihr Lover schneit demnächst wieder rein? Njet. Er ist irgendwo da unten im Tal und sucht mich, während ich seine Frau besteige.« Er legte die Taschenlampe auf den Boden und tatschte nach ihr.
    In diesem Moment sprang Jasha von oben auf ihn.
    Der Kopf des Varinski klatschte auf das Felsgestein, mit einer Wucht, die jedem normalen Menschen den Schädel gespalten hätte. Dieser Typ war jedoch ein Dämon und dazu ein Dumpfbeutel, was ihn praktisch unverwundbar machte.
    Ann kämpfte mit ihrem Schlafsack, sie nestelte an dem Reißverschluss, und als sie den Zipper nicht finden konnte, durchtrennte sie den Stoff kurz entschlossen mit ihrem Messer. Während sie sich durch Nylongewebe und wasserabweisende Mikrofasern strampelte, hörte Ann das schmatzende Geräusch ihrer kämpfenden Leiber und inbrünstige russische Flüche. Sobald sie sich aus dem Schlafsack geschält hatte und aufgestanden war, schnappte sie sich die Taschenlampe und richtete den Lichtkegel auf die beiden Kontrahenten. Jasha bog soeben dem Varinski die Hand zurück, mit der er ein Messer umklammert hielt, und herrschte ihn an: »Sag mir, was du weißt.«
    Der Varinski spuckte ihm ins Gesicht.
    Jashas Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, das trotz seiner weißen gepflegten Zähne schauerlich anmutete. »Ist doch Kinderkram. Dir steht die Todesangst förmlich ins Gesicht geschrieben.« Er führte die Messerspitze gefährlich nah an die Luftröhre des Russen. »Erzähl mir, was du weißt.«
    Der Varinski wälzte sich am Boden. Sein Blick schoss zu Ann.
    »Lass das Mädchen aus dem Spiel. Sie kann dir nicht helfen.
Sie gehört mir. Sie ist mein Weibchen. Sie liebt mich und wartet bloß darauf, dass ich dich töte. In der Tat« - Jashas Grinsen gefror; er bohrte dem Varinski die Klinge in die Gurgel, bis Blut heraustrat und auf den Felsboden tropfte - »hoffe ich, dass du nicht kooperierst. Ich hoffe, du gönnst mir das Vergnügen, dich aufzuschlitzen und dich dabei zu beobachten, wie du dich in Todeskrämpfen wälzt.«
    Ann lehnte sich an den Stein, froh um einen Halt, um ein bisschen kalte Luft, während sie weiterhin den Strahl der Taschenlampe auf die Augen des Varinski fokussierte.
    Er setzte sich abermals zur Wehr.
    Jasha drückte fester mit dem Messer zu.
    Hastig keuchte der Varinski: »Sie informierten uns, wo du arbeitest, und wiesen uns an, die Frau zu beschatten. Sie sollte uns den Weg zu deinem Versteck zeigen. Daran haben wir uns gehalten.«
    »Und dann?«
    Der Varinski stöhnte.
    Die Messerspitze bohrte sich tiefer in seine Haut.
    »Wir wussten, dass wir die Familie nicht gefunden hatten, und wir wussten auch, dass mein Vater und die anderen Alten genau das wollten.«
    »Mit wie vielen seid ihr hier?«
    »Mit zehn Mann!«
    »Zwei«, korrigierte Ann. »Das hat er mir jedenfalls vorhin gesagt. Sie waren bloß zu zweit.«
    »Gut.« Jasha feixte, und seine Zähne schienen länger und weißer als vorher. »Wer hatte die Idee, die Pfeilspitze mit einem Chip zu

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