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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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sie und warf mir das bezauberndste Lächeln zu, das ich je gesehen hatte. Ich machte einen Schritt auf sie zu, bevor ich überhaupt begriff, was ich da tat. »… aber nur, wenn ich Jane dafür einkleiden darf. Dieser Pulli ist völlig indiskutabel.« Wie um ihre Worte zu bekräftigen, streckte sie die Hand danach aus und
rieb das Material zwischen den Fingern, als erwartete sie, dass sie sich daran die Hände schmutzig machen würde.
    Ryu seufzte. »Also gut, Iris. Wie Sie wollen. Aber lassen Sie uns zur Sache kommen.«
    Iris klatschte begeistert in die Hände und eilte in die Bereiche ihrer Boutique, in denen die edelsten und teuersten Kleidungsstücke hingen. Ich sah Ryu verwirrt an, doch der zuckte nur mit den Schultern. »Wenn eine Elbe sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist sie nicht so leicht davon abzubringen«, sagte er entschuldigend zu mir. »Wenn wir sie nicht bei Laune halten, dann wird sie uns nie erzählen, was wir wissen wollen.« Dann bekamen seine Augen einen verschmitzten Ausdruck. »Außerdem könntest du wirklich einen neuen Pulli gebrauchen«, zog er mich auf. Das machte mich so wütend, dass ich meinen alten Pullover auszog und nach ihm warf.
    »Oh, Sie wollen doch wohl nicht ohne mich anfangen«, säuselte Iris und lächelte mich lasziv an. Sie zog einen ganzen Einkaufswagen voll Kleidung hinter sich her, und ich fragte mich, wie sie das ganze Zeug so schnell hatte zusammensammeln können.
    »Sie tragen Größe 38, oder?«, flötete Iris und schob mich und den Wagen, ohne meine Antwort abzuwarten, zu den Umkleidekabinen. Dort angekommen, reichte sie mir ein sehr klein aussehendes Paar schwarze Hosen und eine weiße Bluse. »Ziehen Sie das erst mal an. Zum Warmwerden … und dann legen wir richtig los.«
    In der Kabine streifte ich meine alten Jeans ab und begann die schwarze Hose anzuziehen. Sie war aus diesem Stretchmaterial, das sich eng an den Körper schmiegt. Oder
besser gesagt, die jede Kurve in einen eisernen Klammergriff nahm. An den Knöcheln war sie sehr lang und eng, also krempelte ich sie hoch. Ich würde sie etwas kürzen lassen müssen. Dann begann der mühsame Prozess des Zuknöpfens. Nachdem ich meine kompletten Eingeweide bis zur Lunge hochgezogen hatte, schaffte ich es endlich, den Reißverschluss und die Knöpfe zu schließen. Dann griff ich zu der weißen Bluse, die, wie ich zugeben musste, ganz fabelhaft war. Sie war aus einem Stoff, der sich besonders weich anfühlte und trotzdem die nötige Festigkeit hatte. Ich hatte allerdings keine Ahnung, wer sie bügeln würde, falls ich sie mitnehmen sollte, denn ich war eine echte Bügelidiotin. Aber bis jetzt sah die Bluse noch toll aus. Ich wusste jedoch nicht, wie ich darin aussah, denn in der Kabine befand sich kein Spiegel.
    Während ich mich umzog, befragte Ryu Iris, leider jedoch ohne viel Glück. Jedes Mal, wenn er ihr eine Frage über Gretchen stellte, drehte Iris sie ihm im Mund herum und fragte ihn über uns aus: Waren wir ein Paar? War es etwas Ernstes? Wann hatten wir uns kennengelernt? Aber ganz besonders schien sie die Frage zu interessieren, wann er Rockabill wieder verlassen würde. Ich ahnte, dass Ryu gleich die Geduld verlieren würde, also trat ich aus der Umkleidekabine.
    Iris stieß ein missbilligendes »Tz-tz« aus, und bevor ich mich’s versah, krempelte sie meine Hosenbeine wieder herunter und zog sie so zurecht, dass sie sich um die Waden und die Knöchel lässig bauschten. Dann richtete sie sich wieder auf, öffnete die zwei obersten Knöpfe an meiner Bluse und strich den Stoff an meiner Hüfte zurecht. Dabei
glitt ihre Hand gleich zweimal über meinen Hintern, während ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Anschließend holte sie noch einen breiten roten Lackledergürtel aus dem Regal und hatte ihn mir schon fest um die Taille geschlungen, noch bevor ich »Piep!« sagen konnte. Erst als sie merkte, dass ich Schwierigkeiten hatte zu atmen, machte sie den Gürtel ein Loch weiter. Aber dafür erhöhte sie die Schwierigkeit gleich, indem sie meine Füße in unverschämt hohe Schuhe, ebenfalls aus rotem Lackleder, steckte. »Die sind von Miu Miu«, erklärte sie mir, und ich nickte, als wäre mir der Name vertraut. »Das trägt man in dieser Saison. Mary Jane Pumps sind auf den Laufstegen gerade absolut angesagt.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich auf diesen Höllengeräten laufen sollte, aber irgendwie schaffte ich es, zum Spiegel hinüber zu trippeln, ohne mir den Hals zu brechen. Die

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