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Nachtwelt

Nachtwelt

Titel: Nachtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theres Buechner
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zusammen.
Die Hunde sind die Träger unserer Seelen. Wir nennen sie auch die Träger des
Lebens . Der schlimmste Regelverstoß in der Nachtwelt ist, einen Seelenträger zu verletzen oder ihm Leid zuzufügen. Wir begegnen ihnen mit größtem
Respekt. Selbst die Seelenträger der Feinde sind unantastbar und müssen
geschützt werden.“
    „Was, wenn einer der Hunde in der
bevorstehenden Schlacht getötet wird?“, will Mimi wissen.
    „Jeder wird während des Kampfes darauf
achten, dass dies nicht passiert“, antwortet ihr Bjaerre. „Es wäre
unverzeihlich. Ohne die Seelenträger sind wir verloren. Wenn wir in der
Nachtwelt zu Tode kommen, sind es die Träger des Lebens die unsere
Seelen unbeschadet in die Tagwelt führen. Allein wäre es uns nicht möglich den
Weg dorthin zurück zu finden. Wir wären zwischen den Welten gefangen. Daher
würden wir lieber unseren eigenen Tod in Kauf nehmen, als einen der Seelenträger zu gefährden.“
     
    „Was passiert, wenn wir in dieser Welt
sterben?“ will Mimi wissen.
    „Alle Erinnerungen an die Nachtwelt und an
die Gemeinschaft wären verloren“, sagt Petra.
    Mimi ist entsetzt: „Aber was wäre mit uns
beiden und unserer Freundschaft? Was mit Andy und Michi.“
    „Du hättest nur keine Erinnerung mehr an
die Menschen, die du zum ersten Mal in der Nachtwelt gesehen hast. Alles was in
Bezug zu dieser Welt steht wäre vergessen. Dein Mittagessen bei Andy und Michi wäre
nur die Erinnerung an einen schönen Frühlingstag. Die Andeutungen, die Michi
und Andy machten und der Irminsulanhänger wären vergessen. Ansonsten würde alles
bleiben wie es ist. Du wüsstest zwar nicht mehr, dass du mit Andy, Michi und
mir in der Nachtwelt gewesen bist. Freund- und Nachbarschaft und unsere
gemeinsame Vergangenheit blieben unverändert.“
     
    Mimis Finger haben sich in Moonlights Fell
vergraben. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken, als sie zu ihrem Feuer
schaut und Pit ihren Blick erwidert. ……….Du hättest keine Erinnerung mehr an
die Menschen, die du zum ersten Mal in der Nachtwelt gesehen hast .
     
    Sie schaut schnell weg und wendet sich
wieder Petra und den Männern zu. Moonlight hat sich erhoben und ist zu einer
kleinen Gruppe von Seelenträger gegangen, die am Rande der Lichtung im
Schatten liegen.
    „Es ist komisch,“ sagt Mimi, „ich kann nur
Moonlight, Darragh und noch einen anderer Seelenträger berühren. Die
anderen scheinen weder ängstlich noch abweisend, doch sobald ich die Hand nach
ihnen ausstrecke, ziehen sie sich zurück. Petra, ich habe gesehen wie du
Darragh gestreichelt hast. Kannst du auch andere Seelenträger streicheln?“
    „Außer Moonlight und Darragh darf ich noch
zwei weitere Seelenträger berühren“, antwortet Petra. „Dahla und Finn.
Sie gehören zu Bjaerre und Arovis.“
    „Und warum lassen sich die anderen nicht
berühren?“, will Mimi wissen
    „Dies zu erklären“, sagt Arovis, „ist
nicht einfach. Obwohl die Gemeinschaft durch das Band der Freundschaft miteinander
verbunden ist und jeder mit seinem Leben für den anderen einsteht, geht die
Beziehung derer, die einen Seelenträger des anderen berühren dürfen,
weit über das Band der Freundschaft hinaus.
    Die Träger des Lebens sind der
Spiegel unserer Seele. Nur sehr wenigen Menschen gewähren wir einen Blick auf
unser Innerstes. In diesen Momenten, in denen wir uns für andere öffnen, sind
wir vollkommen schutzlos und man kann uns den tiefsten Schmerz und die
schlimmsten Wunden zufügen. Nur die Menschen, vor die wir vollkommen schutzlos
treten, dürfen unsere Seelenträger berühren.“
     
    „Warum kann Pit dann Darragh streicheln?“,
fragt Mimi. „Seit ich in die Nachtwelt gekommen bin hat Pit mir keine
Freundlichkeit erwiesen. Ich finde ihn übrigens auch nicht so toll.“
    Es ist Fritz, der sagt, „Den Seelenträger den du außer Moonlight und Darragh noch berühren darfst, heißt Cassius und er
gehört zu Pit. Was hat das zu bedeuten?!“
    „Nichts.“, sagt Mimi. „Zwischen Pit und
mir gibt es kein Band der Freundschaft. Da scheinen unsere Seelenträger  nur
nicht auf Kurs zu sein.“
    „Wir reden hier auch nicht von einem Band
der Freundschaft“, sagt Petra.
    Mimi versteht nicht warum sie so gereizt
reagiert: „Ja genau, die große Liebe zwischen den Welten. Glaub’ du daran. Ich
werde nie aufhören an der Liebe zu zweifeln. Nichts von dieser Romantikkacke
gibt es. Weder hier noch in der Tagwelt.“
    „Sprach die ewig Zweifelnde“, sagt Tom

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