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Nachtwelt

Nachtwelt

Titel: Nachtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theres Buechner
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Nieten
beschlagen. Die Männer sind mit Äxten und Schwertern bewaffnet.
     
    Endlich hat Mimi es geschafft zu Petra
aufzuschließen und schon treffen die Klingen der Frauen auf die Waffen ihrer
Gegner. Die Freundinnen haben große Mühe sich gegen die Männer zu behaupten.
Kaum haben sie einen erfolgreich abgewehrt, greift ein anderer an.
    Ein Axthieb verfehlt knapp Mimis Kopf und
verletzt sie am Arm. Sie spürt, wie ihr das Blut heiß den Arm herunter läuft.
Auch Petra ist verletzt. Einer der Männer hat ihr die Spitze seines Schwertes
in den Oberschenkel gestochen.
     
    Erbarmungslos und immer brutaler schlagen
die Männer auf die Freundinnen ein. Noch parieren die die Schläge ihrer Feinde.
Doch sie verlieren mehr und mehr an Kraft und ihr Schicksal scheint besiegelt,
als einer der Männer zu seinem Waffenbruder sagt: „Geh jetzt. Töte ihre Seelenträger .“
    Während einer der Gegner auf die Seelenträger zu rennt, schreit Petra: „Nein, nicht die Hunde. Moonlight, Darragh lauft. L A
U F T!“
     
    Doch die Hunde bewegen sich nicht. Die
pure Verzweiflung lässt Petra und Mimi wild und noch entschlossener kämpfen. Blitzschnell
rammt Petra ihr Schwert in den Boden, zieht mit der Linken einen Pfeil aus
ihrem Köcher und sticht diesen ihrem Gegner ins Auge. Mit einem Ruck zieht sie
den blutigen Pfeil wieder heraus, legt ihn an ihren Bogen und zielt auf den
Mann, der nur noch wenige Meter von Moonlight und Darragh entfernt ist.
    Der Pfeil schnellt von der Sehne, trifft
den Mann in den Rücken und durchbohrt von hinten sein Herz. Noch bevor sein
Körper den Boden berührt ist er tot. Nun greift Petra wieder den Gegner hinter sich
an. Er schreit vor Schmerz. Sein Gesicht ist blutverschmiert und aus dem
dunklen Loch, in dem eben noch sein Auge gesessen hat, läuft eine gallertartige,
durchsichtige Flüssigkeit. Petra greift nach ihrem Schwert. Ohne zu zögern
rammt sie es dem Mann in den Bauch. Sie dreht es in seinem Leib, bevor sie es
wieder heraus zieht. Sein verbliebenes Auge ist vor Entsetzen weit aufgerissen.
Bevor er stirbt ist aus seinem geöffneten Mund ein merkwürdiges Gurgeln zu
vernehmen.
     
    Mimi konnte ihren Gegner bis jetzt erfolgreich
abwehren. Doch nun ist sie am Ende ihrer Kräfte, als sie ruft: „Petra wirf dein
Schwert. Wirf es mir zu.“
    Ohne nachzudenken schleudert Petra ihr
Schwert in Mimis Richtung. Noch im Flug greift diese danach und hält es in der
freien Hand. Hierdurch ist Mimis Gegner für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt.
Diese Gelegenheit nutzt sie. Sie kreuzt die Schwertklingen. Wie in einem
Scherenblatt ist der Kopf ihres Gegners eingeklemmt und ohne zu zögern, trennt
Mimi dem verblüfften Mann den Kopf ab.
     
    Die Freundinnen schleppen sich zu
Moonlight und Darragh, um neben den beiden Hunden ins Gras zu fallen.
    „Dein Bein, es blutet so doll. Ist es sehr
schlimm?“, fragt Mimi ihre Freundin.
    „Nicht schlimmer als dein Arm, glaube
ich.“
    Erst jetzt fällt Mimi wieder ihre
Verletzung ein. Die Frauen sitzen nur da und schauen zu den Männern, die tot
und blutend auf der Lichtung liegen. Ein grauenvoller, schmerzerfüllter Schrei
eines Tieres lässt Petra und Mimi zusammen zucken.
     
    Am Himmel sind drei schwarze Punkte, die
schnell auf die Frauen zukommen, zu erkennen. Dann landet neben jedem der toten
Männer ein riesiger Vogel. Während die Tiere ihre Köpfe gegen die Körper der
Toten drücken, geben sie klagende, jammernde Laute von sich.
    Die Vögel haben die Größe eines Ponys.
Ihre Flügel, mit einer Spannweite von fast sieben Metern, sind mit einer
schwarzen, ledrigen Haut überzogen. Bis auf wenige Federn sind die Vögel nackt.
Auf einem langen, dünnen Hals sitzt ein runder Kopf, den ein sichelartiger,
scharfer Schnabel ziert.
    Die Augen der Vögel liegen tief in den Augenhöhlen.
Jedes Mal, wenn einer der Vögel den Kopf hebt, starrt er Petra und Mimi aus
hasserfüllten Augen an.
     
    Die Freundinnen atmen flach und ihre Hände
umschließen fest die Griffe ihrer Schwerter. Doch keiner der Vögel scheint sie
angreifen zu wollen.
    Unter der Berührung der Tiere fangen die
Toten an sich aufzulösen. Als die Vögel mit einem entsetzlichen Schrei und
kräftigen Flügelschlägen vom Boden abheben, zerfallen die Körper zu Staub. Im
Licht der untergehenden Sonnen sieht es aus, als würden kleine Wolken silbernen
Sternenstaubes über die Lichtung wirbeln.
    Petra und Mimi schauen sich fassungslos
an, bis Petra sagt: „Das waren also die Seelenträger der

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