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Nachtwesen - Die Vollstreckerin

Nachtwesen - Die Vollstreckerin

Titel: Nachtwesen - Die Vollstreckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Pagel
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Fehler sie zu ehelichen, sie zu wandeln.“ Unverwandt haftete sein Blick in Ihrem und nahm wieder die gewohnte Milde an. „Ich wollte sie unbedingt...“, sprach er leiser weiter. „Ich wollte sie ganz für mich. Für immer. Sie war so wunderschön und lebensfroh, als sie noch ein Mensch war. Sie lachte so, dass die Sonne aufzugehen schien und die kalte Nacht wärmer wurde. Doch jetzt... Es war ein Fehler.“
    Seine letzten Worte klangen so bitter und tief verletzt, dass Kyrana die Liebeserklärung an Niobe davor gänzlich vergaß. Sie stellte ihren Kelch neben der Bank auf den Boden und rückte näher zu ihm heran. „Du konntest es nicht wissen, wie alles kommen würde. Ich liebe dich.“ Es floss über ihre Lippen, noch ehe sie es aufhalten konnte. Erschrocken über sich selbst schlug sie eine Hand vor den Mund und starrte Kelmar an. Jetzt würde er lachen oder aufstehen und weggehen. Und es würde ihr ganz Recht geschehen!
    Doch nichts dergleichen passierte. Nach einer ganzen Weile ergriff er auch diese Hand und hielt nun ihre beiden Hände mit Seinen umschlossen. „Mit dir wäre ich glücklich; das weiß ich heute“, gestand er leise. „Seinerzeit war ich geblendet und konnte nicht erkennen, wo die wahre Liebe meines Lebens wartete. Du warst immer da – auch damals schon...“ Sein Blick in ihre Augen stand voller unausgesprochener Worte und das folgende Kopfschütteln schien, als wollte er damit alles Gewesene von sich abschütteln. „Verzeih mir.“
    „Nicht doch! Du musst dich nicht entschuldigen, Kelmar.“ Sie erwiderte seinen Blick mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. Noch konnte sie ihr Glück kaum fassen. Er bereute seinen Bund mit Niobe und wäre stattdessen lieber mit ihr zusammen. Das war viel, viel mehr, als sie sich je erhofft hatte. „Es ist noch nicht zu spät, weißt du?“, fuhr sie mit gesenkter Stimme fort, als gelte es, ein süßes Geheimnis zu wahren. „Wir haben noch so viel Zeit vor uns. Ein ewiges Leben. Vielleicht...“ Der Mut verließ sie und neue Zweifel kamen in ihr auf. Womöglich hatte er vor, an seiner Ehe festzuhalten, weil er hoffte, es würde sich alles zum Guten wenden. Fragend sah sie ihn an.
    Kelmar entließ ihre Hände aus seinem Griff und rahmte stattdessen sanft ihr Gesicht. Sein tiefer Blick in ihre Augen ließ alle Bedenken verpuffen und sich in Nichts auflösen. In unendlicher Zärtlichkeit berührten seine Lippen die Ihren. Kyrana schloss ihre Augen und erwiderte seinen Kuss zuerst zaghaft, dann voller Hingabe. Wohlige Schauer tanzten über ihren Rücken und schienen sie einzuhüllen wie ein weicher Schleier. Sie war glücklich. Wie von selbst wanderten ihre Hände Kelmars Arme entlang und verschlangen sich in seinem Nacken. Würde dieser Kuss doch niemals enden, jetzt, da sie endlich am Ziel all ihrer Wünsche angelangt war.
    Doch schließlich löste sich Kelmar von ihren Lippen und flüsterte: „Wir müssen wieder hineingehen, kleine Hexe. Sonst wird man uns vermissen.“ Kyrana nickte träge. Es war ihr, als würde sie gerade aus einem tiefen Traum erwachen, den sie eigentlich bis ans Ende ihrer Tage weiter träumen wollte. „Ja...“ Ihre Stimme klang belegt und ihre Beine fühlten sich schwach an, als sie sich erhob und ihre Hand in Seine schlüpfen ließ.
    „Morgen...“ Langsam, als wollte er jeden Schritt hinauszögern, ging Kelmar dicht neben ihr her, dem Haus entgegen. „Morgen Abend werde ich dich besuchen, dann werden wir Pläne für die Zukunft schmieden.“ Sie nickte stumm, mit strahlenden Augen und drückte seine Hand. Nur wenig später betraten sie wieder das Kaminzimmer. Der junge Mann war inzwischen aus seinem Todesschlaf erwacht und Lynn hieß ihn gerade in den ihrigen Reihen willkommen.
    Schnell huschte Kyrana an den anderen Gästen vorbei und nahm sich einen neuen Kelch mit Lebenssaft. Dabei vermied sie es strikt, in Niobes Richtung zu sehen, in welche Kelmar sich begeben hatte. Dem prüfenden Blick Merians begegnete sie mit einem strahlenden Lächeln – sodass er ihr schließlich zunickte und sich dann wieder de n Geschehnissen um den Diwan zuwandte.
    Morgen...!

Kapitel 12
    Der nächste Tag zog sich schier unendlich in die Länge. An Schlaf war nicht zu denken, sodass Kyrana es gar nicht erst versuchte. Stattdessen schritt sie in ihrem abgedunkelten Zimmer auf und ab – Stunde um Stunde um Stunde. Immer wieder ging sie in Gedanken das kurze Gespräch mit Kelmar durch und versuchte, jedes einzelne Wort auf jede

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