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Nackte Lust-Nächte

Nackte Lust-Nächte

Titel: Nackte Lust-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Adam
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mit kleinen Bißwunden übersät wie ein streunender Kater. Gern wäre ich ausgerissen, doch ich hatte keine Chance, diesem einsam gelegenen Haus ohne Fahrzeug zu entfliehen. Als Edith nach dem Frühstück wieder mit mir ins Bett wollte, legte ich Protest ein.
     
"Gib es zu, daß du nicht mehr kannst", rief sie triumphierend.
     
"Das mag sein, aber es ist nicht der Grund. Ich will nicht mehr. Du verdirbst mir langsam den Spaß an meinem Beruf."
     
Das war die Wahrheit. Eine bittere Wahrheit für mich.
     
Wären alle Frauen so wie Edith, ich käme mir mißbraucht vor. Zum erstenmal schoß mir der Begriff "männliche Hure" durch den Kopf. Nein, das wollte ich nicht sein. Lieber würde ich auf alles Geld dieser Welt verzichten. Ich wollte nie etwas anderes sein als ein Glücksbringer für die Frau.
     
Darin hatte ich jedoch auch Edith nicht enttäuscht. Das versicherte sie mir, als wir endlich nach Hamburg zurückfuhren und sie mir diskret einen prallen Geldumschlag in die Jackentasche plazierte.

12. Kapitel
Meine älteste Kundin, sie hieß Amanda Klein, war 72 Jahre alt. Amanda war seit 22 Ja# Witwe und hatte seither nie mehr sexuellen Kontakt mit einem Mann.
     
"Es war schrecklich für mich", gestand sie mir ein. "Ich war doch erst fünfzig. Die ersten Jahre hielt ich es noch aus. Ich dachte ja damals noch, ich müsse meinem Verstorbenen die Treue halten, hätte mich statt dessen nach einem neuen Partner umsehen sollen. Als ich es dann versuchte, zehn Jahre später, konnte ich niemanden mehr für mich gewinnen. Und immer wieder dachte ich darüber nach, warum es Männer, die allein sind, so einfach haben, sexuelle Kontakte zu knüpfen. Sie gehen zu einer Prostituierten. Gut, sie bezahlen sie dafür. Aber auch ich wäre bereit gewesen, einen Liebhaber zu entlohnen, wenn es ihn gegen Geld gegeben hätte.
     
Amanda hatte die Anzeigen von Callboys gelesen, sich jedoch nie getraut, Verbindung aufzunehmen. Ihre Begründung: "Was hätten sie schon mit einer alten Frau wie mir anfangen sollen? Sie hätten sich gar nicht erst mit mir abgegeben, auch nicht gegen Bares."
     
Es wäre sicherlich interessant, einmal Frauen nach ihren Motiven zu befragen, die sie zu Callboys führten, von denen es, nach Schätzungen, etwa 200 bei uns gibt. Gegenüber ca. einer halben Million Frauen, die in Deutschland dem leichten Gewerbe nachgehen. Die Boys sind also in einer verschwindenden Minderheit, der weibliche Anteil der Bevölkerung beträgt jedoch über 50 Prozent.
     
Welche Motive also bewegen Frauen, die den Mut haben, sich einen Liebhaber auf Zeit zu kaufen? Welche Ängste und Hemmungen mußten sie überwinden?
     
Wenn es sich ergab, habe ich meine Kundinnen danach befragt. Nur selten deckten sich ihre Aussagen mit denen von Freiern. Welche das sind, macht das Buch "Freier. Das heimliche Treiben der Männer" öffentlich, das im Galgenberg-Verlag erschien. Da heißt es an einer Stelle:
     
"Bei einer Prostituierten suchen die Männer Kontrast zu ihrer Partnerin und eine große Abwechslung in ihren sexuellen Kontakten. Sie wollen ihre Phantasie anregen und Neues erleben, hoffen aber auch gleichzeitig, ihre Traumfrau / Idealfrau zu finden."
     
Bei den Frauen, mit denen ich Kontakte hatte, mögen der Wunsch nach Abwechslung und ausgefallenen Praktiken hier und da eine Rolle gespielt haben, aber anders als bei den Männern, die fast nie von Alleinsein, Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit sprachen, sondern meist nur von ihren sexuellen Vorlieben, stand bei den Frauen das Verlangen im Vordergrund, geliebt zu werden - wie auch immer.
     
Amanda wollte wohl weniger geliebt werden als Liebe geben. Ein ungeheures Potential an Zärtlichkeit hatte sich da bei ihr aufgestaut, das ein Ventil brauchte.
     
"Weißt du", sagte sie, "du brauchst nicht viel mehr zu tun, als dich von mir verwöhnen zu lassen", sagte sie.
     
So etwas hat jeder Mann gern.
     
Ich lag auf meiner "Sündenwiese", ihr ganz ausgeliefert. Sie überschüttete mich mit ihren anfangs rührend schüchternen Zärtlichkeiten: Kleine Küsse auf Gesicht und Mund, leises Streicheln der Hände, vorsichtiges Tasten unter meinemn Hemd.
     
Als ich mich wortlos auszog und wieder hinlegte, wurde sie ganz rot. Sie betrachtete mich mit großer Hingabe und flüsterte: "Gott, bist du schön."
     
Auch das hörte ich gern.
     
Sie fuhr mit ihrem zärtlichen Spiel fort, streichelte meinen ganzen Körper, machte jedoch um den Schwanz, der sich begehrlich reckte, zuerst manchen Umweg.

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