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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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ist es? Ich frage nicht noch mal.“
    Die Wut nahm sich seiner an, er packte sich Andreas mit der linken Hand und ballte die rechte Hand zur Faust.
    „Du sollst deinen Herren nicht versuchen“, sagte er und schlug mit voller Härte in Andreas ´ Magen.
    Andreas musste sich vor Schmerz krümmen und fiel zu Boden. Die Schmerzen waren unerträglich.
    „Wo ist es?“, fragte Ismail wieder und trat den am Boden liegenden Andreas mit voller Härte mit seinem rechten Bein gegen den Bauch und wieder schrie dieser vor Schmerz. Doch Ismail, der nun vollends von der Wut beherrscht war, kümmerte dieses Jammern und feige Verhalten nicht. Stattdessen hämmerte er seinen recht Fuß mit voller Kraft gegen Andreas´ Gesicht.
    Blut spritzte aus seinem Mund quer durch den Raum. Andreas konnte nicht ahnen, welche Wut Besitz von Ismail genommen hatte. Er konnte nicht wissen, dass Ismail sich noch immer nicht verziehen hatte, dass er das Buch noch nicht seinem Kardinal übergeben hatte und dass er ihn enttäuscht hatte.
    Hätte er das gewusst, dann wäre ihm klar gewesen, dass hier sein Leben an einem sehr dünnen Faden hing. Einem verdammt dünnen. Und so schlug er weiter in Andreas´ Bauch und Gesicht ein, fast schon hysterisch. Andreas blutete am ganzen Körper.
    Doch auf einmal hielt er inne, hob Andreas vom Boden und setzte ihn auf die cremefarbene Couch.
    Ismail ging in die Küche und holte ein Glas Wasser. Er trank aus diesem. Dann fragte er ihn erneut in englischer Sprache.
    „Wo ist es?“
    Andreas war nicht in der Lage zu antworten.
    „Kennst du die Bibel?“
    Andreas antwortete wieder nicht.
    „Ich kenne die Bibel, ich lese in ihr, jeden Tag. Ich kenne jede Seite der Heiligen Schrift. Und es gibt da eine Passage, die ich besonders liebe … „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar“… und wie Gott mildtätig ist, will auch ich mildtätig sein und meinen Zorn besänftigen, wenn du mir das Buch aushändigst“, sagte Ismail und schaute fast sanftmütig Andreas an.
    Andreas schien nun endlich zu begreifen, worum es ging. Denn er lächelte Ismail an. Nein, er lachte. Trotz aller Schmerzen lachte er. Lachte er Ismail aus? Ismails Lächeln jedenfalls erstarb.
    „Ya kalb!“, schrie er auf Arabisch und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht.
    Andreas schrie auf. Ismail hatte ihm einen Zahn ausgeschlagen.
    Ismail wollte noch einen Schlag in Richtung Andreas loslassen, als dieser mit beiden Händen und letzter Kraft sein blutendes Gesicht verdeckte und „Es ist weg“, schrie.
    Ismail hielt inne.
    „Was sagst du da?“, fragte Ismail ungläubig.
    „Das Buch, das Tagebuch, ich habe es nicht mehr“, sagte Andreas mehr stotternd.
    „Du lügst“, schrie Ismail erneut von der Wut ergriffen und schlug wieder mit der Faust in Andreas sein Gesicht. Das Blut spritzte aus seinem Mund in Ismails Richtung und befleckte seine Kutte. Seine Lippe war aufgesprungen und ein Schwall Blut trat aus.
    Ismail schien das egal zu sein, denn wieder schlug er auf Andreas ein.
    „Ich schwöre bei Gott, der Ami hat es“, kamen die Worte verzweifelt und vom Klang seiner Tränen erfüllt aus Andreas Mund. Ismail hielt inne.
    „Ami? Amerikaner. Was für ein Amerikaner?“, fragte Ismail ungläubig.
    Was geschah hier? Wieso ein Amerikaner? Trotz seiner Bekehrung vor vielen Jahren zum Christentum hatte er seine innere Ablehnung, ja sogar den Hass gegenüber den USA, nie ganz abgelegt. Ihr aufgeblasenes Auftreten in der Weltpolitik war ihm zu wider. Er verachtete die USA, weil sie ihre Macht missbrauchte für ihre Zwecke, dabei könnte sie so viel Gutes bewirken. Ismail konnte nicht begreifen wie ein Land jährlich fast eine halbe Billion USD für das Militär ausgeben konnte, wo Millionen von Christen überall auf der Welt Leid widerfuhr.
    Für Andreas stand außer Zweifel, dass der Vatikan dahinter steckte, irgendwie musste der davon Wind bekommen haben und nun hatte er seinen Schergen auf ihn gehetzt. Aber woher wussten sie, dass er im Besitz dieses Buch war? Und woher hatten sie seine Adresse?
    Ali, schoss ihm durch den Kopf. Das war die einzig logische Erklärung. Jetzt machte es auch Sinn für ihn, warum Ali ihn angerufen und noch am späten Abend das Buch vorbeigebracht hatte und so scharf auf Bargeld war. Dieser verdammte Ali hatte auf zwei Hochzeiten getanzt. Und wer weiß, vielleicht hatte

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