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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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Papst.
    „Das Buch wurde gestohlen.“
    „Ja, das habe ich befürchtet. Aber du lebst. Das ist gut. Was denkst du, wer könnte Interesse daran haben?“
    „Ich denke, es ist hier. Irgendjemand will dir übel mitspielen. Könntest du dir vorstellen, wer?“
    „Neider und Andersdenkende gibt es immer und überall. Sie machen auch vor diesen Toren nicht halt“, antwortete der Papst bekümmert.
    „Wir müssen es finden. Ich mache mir große Sorgen.“
    „Vielleicht, vielleicht ist es Zeit, dass die Welt die Wahrheit erfährt, aus dem Munde des Papstes.“
    „Ich denke viele Menschen sind noch nicht so weit. Sie werden nicht verstehen. Der Glaube gibt ihnen Halt und Stärke. Wenn der Glaube sie enttäuscht, woran sollen sie sich dann noch festhalten? Du bist ein weiser und gnädiger Papst. Mehr von dir hätte der Vatikan die Jahrhunderte zuvor gebraucht.“
    „Das ehrt mich … aber ich spüre meine Tage kommen. Einmal konntest du mir Aufschub geben, als ich mich schon beim Vater sah. Aber jetzt ist es anders. Sein Ruf ist unüberhörbar.“
    Esther berührte mit ihrer rechten Hand die Stirn des Papstes und schloss die Augen.
    „Ich weiß. Wir müssen uns beeilen“, sagte sie.
    „Aber was können wir tun?“
    „Wir müssen diesen großen Priester finden, der einst ein Moslem war. Finden wir ihn, finden wir das Buch.“
    „Ein Moslem, der nun ein Priester ist. Groß, sehr groß?“, fragte der Papst.
    „Ja, sehr groß.“
    „Ich glaube, ich kenne ihn. Er ist der Schützling einer unserer Kardinäle. Und dieser Mann hat das Buch?“
    „Ja.“
    „Soll ich ihn verhaften lassen?“
    „Nein, nein. Wir müssen vorsichtig agieren. Erlaube meiner Nichte und ihrem Freund Nick uneingeschränkten Zugang zum Vatikan. Sie werden einen Weg finden. Aber es muss geheim bleiben. Keiner darf davon erfahren.“
    „Das sollte möglich sein. Ich werde euch meinen engsten Vertrauten, Pater Giovanni, zur Verfügung stellen.“
    „Ja, das ist gut. Er kann ihnen helfen. Ihn kennt Ismail nicht“, sagte Esther und lächelte Seine Heiligkeit an. Der Papst wusste nun, dass sie wusste, dass Giovanni all die Jahre über sie gewacht hatte. Und er war froh, dass sie ihm dies Wissen mit einem Lächeln vermittelte.
    „Ismail? Ja, der muss es sein. Das ist sein Name. Diesen nannte der Kardinal als Beweis, was der Glaube vermag. Ein ehemaliger Terrorist, den der Glaube auf den rechten Weg geführt haben soll.“
    „Auf den rechten oder auf den Weg des Kardinals?“
    „Gib mir bitte einen Zettel aus meiner Schublade. Es ist Eile geboten.“
    Esther überreichte Johannes ein Blatt, welches die Insignien des Papstes trug. Der Papst schrieb etwas darauf und bat Esther, dieses mit seinem persönlichen Stempel zu versehen.
    „Es wird euch keiner mehr aufhalten. Seid vorsichtig. Vielleicht solltest du hierbleiben, bis die Sache überstanden ist.“
    „Das werden wir sein. Danke für das Angebot, aber umso weniger Aufsehen wir erregen, umso eher können wir ihm zuvorkommen. Ich denke, dass ich im Hotel sehr gut aufgehoben bin. Hier hast du die Telefonnummer von Rebecca. Giovanni soll sie anrufen, sobald er Zeit hat. Am besten noch heute Abend.“
    „Das wird er. Es ist schön, dich zu sehen. Ich hatte große Sorgen um dich. Sei bitte sehr vorsichtig und verspreche mir, in deinem Hotelzimmer zu bleiben.“
    Esther lächelte und sah, dass der Papst noch immer sehr bekümmert war. Anscheinend gab es da noch etwas, was er nicht wagte auszusprechen. Rebecca wusste nichts von den Visionen des Papstes.
    „Er ruft auch mich. Bald, aber jetzt noch nicht“, sagte sie und verschwand.
    Der Papst sah ihr hinterher und konnte sich vorstellen, wie schwer ihr die Entscheidung gefallen sein musste, diesen Ort aufzusuchen. Den Ort, der eigentlich das Wort Jesu am Leben halten sollte, damit die Menschen einander liebten, aber leider war dieser Platz in den vielen Jahrhunderten die Brutstätte von Korruption, Machtgier und unendlichem Leid geworden. Das durfte nie wieder passieren!
    Mit ihrem Erscheinen war ein Stück seiner Sorgen zwar genommen, aber die Sorge um die Zukunft des Vatikans war geblieben.
    Der Gedanke, dass der Stuhl Petri von einem Papst besetzt wurde, der nicht die Nächstenliebe und das Wort Gottes als höchstes Gebot für sich ansah, quälte ihn sehr. Eigennutz war die falscheste aller
    Grundvoraussetzungen für diesen Stuhl. Aber solange er lebte, würde er alles in seiner Macht stehende unternehmen, damit ein würdiger Nachfolger Petri

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