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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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sein Schwert unter der Decke hervor und stürmte zur Tür hinaus.
    »Mylord!«, brüllte Little George, der vom Stuhl aufgesprungen war und ihm hinterherrannte.
    »Was zum Teufel bedeutet das?!«
    Amaury hörte diesen Ruf Sekunden bevor der Mann, der den Gang heruntergekommen war, ihm plötzlich den Weg versperrte und ihn am Arm packte, um ihn aufzuhalten. »Was tust du denn? Du verdirbst uns alles!«
    Bis diese gezischten Worte zu Amaury vordrangen, dauerte es einige Sekunden, in denen er in das Gesicht seines Gegenüber starrte. Dann erkannte er den Freund und packte ihn an den Armen. »Wo ist sie?«, fragte er drängend.
    »Wer?«
    »Emma. Wo ist sie? Du solltest sie zu mir zurückbringen.«
    »Der König wollte mich ...« Blake verstummte. »Sie sollte mit dem Morgenmahl schon seit einer halben Stunde fertig sein«, räumte er grimmig ein.
    Fluchend lief Amaury an ihm vorbei und den Gang hinunter.
    Ebenfalls einige derbe, aber passende Flüche ausstoßend, folgte Blake ihm im Laufschritt, wobei er seinen Mantel abstreifte.
    »Hier, leg dir den wenigstens um«, rief er Amaury zu, warf ihm ihn über und zog ihm die Kapuze tief ins Gesicht. Sich zu Little George umdrehend, fauchte er: »Geh zurück und schließ die Zimmertür, Mann! Sollen alle wissen, dass er aufgestanden ist?!«
    Nachdem er rutschend zum Halten gekommen war, lenkte der erste Offizier seine Schritte zurück, um den Befehl auszuführen, dann holte er die beiden Männer wieder ein und schloss sich ihnen an. »Du musst nicht so losstürmen, Amaury«, riet Blake dem Freund. »Du lenkst damit nur Aufmerksamkeit auf dich. Wohin zum Teufel gehst du überhaupt?«, fügte er hinzu, als sie den Treppenfuß erreichten und Amaury plötzlich auf die Tür zuging, die nach draußen führte.
    »Lord Blake?!«
    Blake fuhr herum und blieb abrupt stehen. Er verbeugte sich, als der König aus einer der vielen Türen trat, die auf den Gang führten, und näher kam. Ein Blick über die Schulter verriet Blake, dass Amaury den Turm schon verlassen hatte.
    »Erhebt Euch. Was geht hier vor?«
    Sich aus seiner gebeugten Haltung aufrichtend, sah sich Blake auf dem leeren Gang kurz um, dann sagte er leise: »Lady Emma wird vermisst.«
    »Was?« Der König sah ihn erschrocken an. Dann glitt sein Blick zur offen stehenden Tür und der mantelverhüllten Gestalt, die über den Burghof auf die Ställe zulief. »Ist das ...«
    »Ja.«
    »Guter Gott!« Richard lief ihm sofort nach. Blake, Little George und die uniformierten Soldaten das Königs folgten ihm jetzt.
    Sie hatten gerade die Ställe erreicht, als Amaury herausgeritten kam.
    Der König hob die Hand und wollte ihm befehlen, anzuhalten, aber es war zu spät. Amaury galoppierte davon, als sei ihm der Teufel auf den Fersen.
    »Verdammt! Er muss hinter irgendetwas her sein. Wo ist der Stallmeister?! Ich brauche Pferde, Mann! Bring mir Pferde!«
    Auch wenn es Amaury wie eine Ewigkeit vorkam, es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er die Stelle erreicht hatte, an der er den kleinen goldenen Gegenstand aus dem Teppich hatte hervorrutschen und zu Boden fallen sehen. Er erkannte ihn, noch ehe er abgestiegen war. Als er dann auf dem Burghof stand, und den kleinen Schuh in der Hand hielt, wurde seine Befürchtung zu einer beklemmenden Angst, und einen Augenblick lang schien er in seinem Elend wie verloren.
    »Was ist das, de Aneford? Was habt Ihr da?«
    Amaury sah zu König Richard auf, als dieser und die anderen ihre Pferde neben ihm zügelten. Schweigend hielt er den Schuh hoch, damit alle ihn sehen konnten.
    Blake wich alle Farbe aus dem Gesicht. »Emma hat heute Morgen Gold getragen.«
    »Ja.« Den Schuh fest in der Hand haltend, stieg Amaury rasch wieder auf. »Bertrand hat sie. Ich sah ihn von meinem Zimmerfenster aus zusammen mit seiner Mutter und einer anderen Frau wegreiten.«
    »Und Lady Emma ließ den Schuh zurück, um Euch wissen zu lassen, dass sie es war!«, vermutete der König aufgeregt.
    »Nein. Bertrand hatte einen Teppich vor sich im Sattel liegen, aufgerollt und zusammengebunden. Der Schuh ist herausgefallen.«
    König Richard verzog das Gesicht. In einem zusammengerollten Teppich weggeschleppt zu werden war nicht annähernd so romantisch wie unter Gewaltanwendung fortgebracht zu werden, und dabei aus irgendwelchen Dingen eine Spur für den Geliebten zu legen. Richard liebte Romanzen.
    »Halt!«, befahl der König, als Amaury sein Pferd um die Hand zog, um Bertrand nachzujagen.
    Amaury zögerte. Von Rechts wegen

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