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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Landsitz geritten, hätten wir sie schon vor Stunden einholen müssen.«
    Der König schwieg, während er den Blick über den Wald gleiten ließ, der sich vor ihnen ausdehnte. Dann wandte er sich um und schaute den schmalen Pfad entlang, den sie gerade gekreuzt hatten. Wenn er die Augen ein wenig zusammenkniff, konnte er in einiger Entfernung eine lange rote Kette sehen, die sich einem Flusslauf gleich über einen Hügel bewegte: seine Soldaten. Bei dem Tempo, das Amaury vorgelegt hatte, war es seinen Männern, nach denen er geschickt hatte, bis jetzt nicht gelungen, zu ihnen aufzuschließen. Aus der Entfernung sahen sie wie eine hellrote Raupe aus, die über ein Hindernis kroch, das ihr im Wege lag. »Vielleicht kennt Bertrand eine Abkürzung, die ihm Zeit spart«, sagte Richard.
    »Haltet Ihr das für möglich?« Amaury runzelte die Stirn.
    Der König zuckte die Achseln. »Soweit ich es von der Karte in Erinnerung habe, liegt seine Burg nur einen Katzensprung entfernt. Aber ein tiefer Fluss zwingt zu einem Umweg von mehreren Stunden.«
    Blake nickte. »Ja. Ich erinnere mich an eine scharfe Wegbiegung, als wir auf den Fluss stießen. Das ist einige Stunden her.«
    Richard wandte sich jetzt an Amaury. »Möglicherweise gibt es dort oder in der Nähe eine Furt, die man zu bestimmten Jahreszeiten passieren kann. Wenn es so ist, dann weiß nur jemand davon, der diesen Weg oft nimmt.«
    Tiefe Sorge überzog Amaurys Gesicht. »Aber was ist, wenn es eine solche Furt nicht gibt? Wenn er gar nicht diesen Weg genommen hat, sondern sein Ziel ein ganz anderes ist?«
    Der König runzelte ungeduldig die Stirn, als er seinen Gefolgsmann ansah. Schon oft war er mit diesem Mann in die Schlacht geritten, aber nie hatte er ihn unentschlossen und unsicher erlebt. Was zur Hölle war mit ihm los? »Seine Burg liegt nur eine Stunde von hier entfernt, Amaury.« Der König klang entschlossen, als er dies sagte. »Warum bringen wir nicht zu Ende, was wir begonnen haben? Wir reiten dorthin und finden es heraus.«
    »Ja, natürlich, Ihr habt Recht.«
    »Hmmm.« Richard betrachtete ihn aus schmalen Augenschlitzen und schüttelte dann den Kopf. Amaury de Aneford war nicht in der Verfassung, klar zu denken. Sollten sie Bertrands Burg finden und Lady Emmalene dort entdecken, dann würde er ohne Zweifel einfach darauf losstürmen und das eigene Leben dabei aufs Spiel setzen. Wenn er die Möglichkeit dazu hatte. Und die werde ich ihm nicht geben, beschloss Richard. »Von nun an werdet Ihr mir folgen«, verkündete er knapp und gab seinem Pferd die Sporen.
    Sie saß auf dem Bett, als Bertrand zurückkehrte. Die Dienerin, die ihm folgte, trug einen Becher mit Honigwein. Emma lächelte die Frau dankbar an, als sie den Trunk entgegennahm. Sie musste sich beherrschen, um beim Anblick von deren Narben und Blutergüssen nicht zusammenzuzucken. Wie Lady Ascot ihre Dienerschaft behandelte, war hier sehr deutlich zu sehen.
    »Trinkt«, forderte Bertrand sie auf, nachdem die Frau gegangen war. »Ihr müsst durstig sein.«
    Emma zwang sich zu einem Lächeln und setzte den Becher an die Lippen. Doch sie zögerte, als sie an das Gift im Bier ihres Mannes dachte. Sie hatte keine Angst davor, durch Gift zu sterben. Aber es bestand die Möglichkeit, dass dies einer der Wege war, an die Lady Ascot gedacht hatte, als sie gesagt hatte, Gytha würde wissen, wie man für eine Fehlgeburt sorgen könne. Es gab Mittel für alles Mögliche. Warum nicht auch für Fehlgeburten?
    Als sie bemerkte, dass Bertrand wegen ihres Zögerns die Stirn runzelte, roch Emma verstohlen am Inhalt des Bechers und tat dann so, als nippe sie daran. Sie konnte an dem Honigwein nichts Ungewöhnliches feststellen, hielt es aber dennoch für besser, vorsichtig zu sein.
    Sie täuschte ein Hinunterschlucken vor, senkte den Becher und lächelte Bertrand an. »Ihr seht sehr zufrieden mit Euch aus, Mylord.«
    Bertrand grinste, und seine Haltung entspannte sich bei ihrem einnehmenden Lächeln sichtlich. »Das kann ich auch sein. Ich bin nur noch so weit davon entfernt, alles zu bekommen, was ich mir erträumt habe.« Er hielt Daumen und Zeigefinger hoch und zeigte damit eine Haarbreite an.
    Emma errötete und fühlte, wie ihr von der Stirn bis zu den Zehen heiß wurde. Sie wusste, es geschah vor Zorn, konnte aber nur hoffen, dass Bertrand es für Verlegenheit hielt. In gespielter Schüchternheit senkte sie den Kopf und murmelte: »Ich muss schrecklich aussehen.«
    »Ja.«
    Charme gehört nicht zu seinen

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