Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
Vom Netzwerk:
lautes Gelächter Emmas Blick an das Tischende gelenkt, wo sie Magdalyn gesehen hatte. Sie und die Frau neben ihr hatten Emma offen ausgelacht, als sie zu ihnen hinübergeschaut hatte.
    Das Knacken eines Zweiges veranlasste Emma, die Augen zu öffnen. Sie zuckte zusammen und starrte den Mann an, der vor ihr stand. »Bertrand.« Sie sah ihn wachsam an. Als er sie anlächelte, kroch ihr ein Gefühl des Unbehagens den Rücken hinauf.
    »Guten Morgen, Lady Emmalene. Wie ich sehe, mögt Ihr auch diesen Garten. Das ist etwas, das uns verbindet.«
    Sie nickte knapp und versuchte, sich an ihm vorbeizudrücken. »Ich muss zu meinem Mann zurück. Es ist pflichtvergessen von mir, ihn so lange zu vernachlässigen. Er wird ungehalten sein.« Mehr als ungehalten, dachte Emma. Ihr Mann würde fuchsteufelswild sein, wenn er erfuhr, dass sie sich selbst in eine Lage gebracht hatte, in der Bertrand sie allein und wehrlos hatte überrumpeln können. Amaury hatte ihr befohlen, die ganze Zeit über im Zimmer zu bleiben, wo er sie beschützen konnte. Mit Ausnahme der Mahlzeiten. Er hatte sie angewiesen, ohne Umweg in die Halle zu gehen, dort zu essen, und dann auf direktem Weg wieder zu ihm zurückzukehren. Genau genommen hatte Amaury Blake mit der Aufgabe betraut, Emma dorthin und wieder zurück zu begleiten. Aber heute Morgen, sie waren gerade in der Halle eingetroffen, hatte König Richard den Wunsch geäußert, mit Blake zu reden.
    Blake hatte zunächst gezögert, aber Emma hatte ihn beruhigt, dass ihr schon nichts geschehen würde und dass sie sofort und ohne Umweg zu ihrem Mann zurückgehen werde, sobald sie mit der Morgenmahlzeit fertig wäre. Erst dann war Blake -wenn auch noch immer widerstrebend - aufgestanden und der Aufforderung des Königs gefolgt. Man verweigerte dem König nicht den Gehorsam.
    Emma hatte ihr Versprechen in aufrichtiger Überzeugung gegeben, doch nachdem Lady Magdalyn sich von ihr weggesetzt hatte, war einer der Diener gekommen, und hatte ein Stück schmierigen Käse und einen Kanten braunes Brot vor Emma hingestellt, deren Magen sich bei diesem Anblick protestierend umgedreht hatte. Einen Augenblick lang hatte sie befürchtet, sie könnte krank sein. Schließlich hatte sie es geschafft, die Galle hinunterzuschlucken, die ihr in der Kehle saß. Emma glaubte nicht, dass sie irgendetwas ausbrütete. Eigentlich schob sie die Schuld an ihrem revoltierenden Magen der ständigen angstvollen Anspannung zu, unter der sie litt. Und das nicht erst seit gestern, sondern jetzt schon seit Wochen. Ihr Magen reagierte immer als Erstes auf Ärger. Ihr Kopf folgte normalerweise als Zweites, und auch jetzt konnte sie bereits den Schmerz spüren, der sich in ihrem Kopf breitzumachen begann.
    »Ist er oft ungehalten?«, fragte Bertrand, und die Verwirrung auf ihrem Gesicht überraschte ihn nicht. Er wusste, dass sie mit den Gedanken weit weg gewesen war. Er hatte den Widerstreit der Gefühle auf ihrem Gesicht beobachtet und sein Herz hatte voller Hoffnung schneller geschlagen, als er bemerkt hatte, dass ihre Miene immer bedrückter ausgesehen hatte. Ein Stirnrunzeln, ein Seufzer, eine Grimasse. Bertrand hatte vermutet, dass es so sein musste. De Aneford war ein zu groß geratener Hanswurst mit groben Händen und wenig mehr zwischen den Ohren als Stroh. Wie konnte jemand einen solchen Mann ihm vorziehen? Unmöglich. Bertrand war sich seiner Anziehungskraft auf Frauen bewusst.
    Nein. Lady Emmalene liebt ihren Ehemann nicht, zu dieser Überzeugung gelangte Bertrand in dieser Sekunde. Er hatte befürchtet, es könnte anders sein, als Gytha ihm berichtet hatte, Lady Emmalene würde nachts ihre Leidenschaft lauthals herausschreien, aber, so sagte er sich jetzt, diese Schreie mussten schmerzerfüllte Schluchzer gewesen sein. Nein, es waren keine Schreie der Lust gewesen, die diese Schlampe gehört hatte. Eine Lady tat so etwas nicht. Es waren nur die Männer, die ihren Sieg herausbrüllten, während sie sich der Fleischeslust hingaben. Er sollte das wissen. Hatte er nicht wenigstens hundert Frauen beschlafen? Und keine von ihnen hatte vor Lust geschrien.
    Emma runzelte über seine Frage die Stirn und rieb sich die schmerzende Schläfe. Es war ein vergeblicher Versuch, das Pochen zu lindern, das dahinter eingesetzt hatte. »Ich muss zu meinem Mann zurückgehen.«
    »Wartet!« Ihren Arm ergreifend, zog Bertrand sie an seine Seite. »Ich hörte von Lord Amaurys Pech und wünsche, ihm mein Mitgefühl auszusprechen.«
    Emma presste bei

Weitere Kostenlose Bücher