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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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wirkten die Bertrands weich und schwach. Für Emma stand es außer Zweifel, dass es Bertrand, sollte es einen Kampf mit Amaury de Aneford geben, nicht besonders gut ergehen würde. Deshalb war Emma ein wenig überrascht, als sich der Mann plötzlich aufrichtete und verkündete: »Ich komme vom König.«
    Als Amaury lediglich eine Augenbraue hochzog, bahnte sich der Bischof seinen Weg nach vorn durch die Zuschauermenge.
    »Meine Entschuldigung, Mylord Amaury«, ergriff er ruhig das Wort, wobei ihm nichts mehr von seiner früheren Aufregung anzumerken war. »Wie Lord Bertrand sagt, kommt er mit einem Brief des Königs, der besagt, dass, sollte die Ehe noch nicht vollzogen sein, diese für ungültig erklärt werden kann. Wie wir jedoch sehen können -«
    »Wir können gar nichts sehen.« In Bertrands Stimme schwang jetzt hörbar Panik mit. »Wir haben nur gesehen, dass sie sich umarmt haben. Sie haben die Ehe nicht vollzogen. Sie ist ungültig.«
    Amaury stieß die Spitze seines Schwertes in den Boden und stützte sich offensichtlich entspannt auf seine Waffe. »Ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein, Mylord. Anders als Euer Cousin habe ich keine Zeit vergeudet. Diese Ehe ist vollzogen worden und somit gültig.«
    Im Bewusstsein der Niederlage verzerrte sich Bertrands Gesicht kurz, während er zu Emma hinübersah, die mit weit aufgerissenen Augen auf dem Bett saß, die Decke schützend vor die Brüste gepresst. Plötzlich lächelte er. »Beweist es.«
    Emma blinzelte verwirrt, als alle Augen sich jetzt auf sie richteten, und sie fragte sich, wie Bertrand das bewiesen haben wollte. Erwartete man tatsächlich von ihr, diesen scheußlich schmerzhaften Akt noch einmal über sich ergehen zu lassen? Und das vor ihnen allen? Noch einmal? Sie und ihr Mann waren gewiss und wahrhaftig in dem Moment miteinander vereint gewesen, als alle das Zimmer gestürmt hatten. Zumindest nahm Emma an, dass es so gewesen war.
    Ein Blick auf das Bett ließ Amaury das Problem sofort erkennen. Die Bettwäsche war schwarz ... wie alles andere auch in dieser verdammten Burg. Auf einem weißen Laken würde sich Blut natürlich deutlich abheben, aber nicht auf einem schwarzen.
    »Es ist richtig, die Laken würden es nicht zeigen«, mischte sich jetzt Rolfe ein, der Bertrands Überlegung offensichtlich auch erraten hatte. Siegesgewiss trat er vor und stellte sich neben den Bischof. »Nichtsdestotrotz trägt Lord Amaury den Beweis an sich selbst.«
    Alle Blicke, einschließlich Emmas, richteten sich daraufhin auf Amaury und auf dieses seltsame Anhängsel zwischen seinen Beinen, das er ihr vorhin gezeigt hatte. Bei der plötzlichen un-erwarteten Aufmerksamkeit schrumpfte das Ding, das die ganze Zeit über groß und stolz geblieben war, unter der Last der prüfenden Blicke zusammen. Aber nicht das war es, was Emma aufkeuchen ließ. Es war das Blut, das daran klebte. Amaury hatte sich verletzt. Besorgt schaute sie in sein Gesicht, doch trotz seiner Verletzung lächelte ihr Mann plötzlich.
    Amaury zog sein Schwert aus dem Boden und machte einen drohenden Schritt vorwärts. »Wenn sich nun alle zu ihrer Zufriedenheit davon überzeugt haben, dass ich das vollbracht habe, was Lord Fulk offensichtlich versäumt hat, würden Mylady und ich jetzt gern ungestört sein«, erklärte er bestimmt.
    »Selbstverständlich, Mylord«, murmelte der Bischof. Mit Sir Rolfes Hilfe gelang es ihm, den schockierten Lord Bertrand aus dem Zimmer zu drängen. Ehe Rolfe das Schlafgemach verließ, wandte er sich noch einmal kurz um und zwinkerte seiner Cousine fröhlich zu, dann schloss er die Tür hinter sich.
    Amaury seufzte erleichtert, lehnte das Schwert wieder gegen die Wand und wandte sich dann widerstrebend zum Bett um. Es war leer.
    Er zog die Augenbrauen hoch und drehte sich um. Seine Frau stand nackt am Waschtisch. Offensichtlich hatte sie keine Sekunde verschwendet und war aus dem Bett gesprungen, kaum dass die Tür geschlossen worden war. Nach dem schmerzlichen Fiasko, das ihr gerade widerfahren war, konnte er es ihr auch kaum verdenken. Zweifellos wird sie niemals wünschen, diesen Akt zu wiederholen, dachte Amaury finster und ließ sich auf die Bettkante sinken. Den Kopf in den Händen vergraben, stützte er die Ellbogen auf die Knie und seufzte schwer.
    »Mylord?« Ihre kühle Hand auf seinem Knie ließ Amaury abrupt aufblicken. »Darf ich?«, fragte Emma ruhig und vermied es sorgsam, auf seine Männlichkeit zu schauen, als sie seine Beine auseinander

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