Naechte der Leidenschaft
drückte.
»Was?«, fragte Amaury verständnislos und spreizte instinktiv die Beine, doch Emmas nächste Geste erklärte alles, denn sie begann, seine blutbefleckte Männlichkeit zu waschen.
»Ihr habt Euch verletzt«, erklärte sie. »Es muss bei der ...«
»... bei der Vereinigung«, beendete Amaury den Satz für sie und hielt ihre Hände fest, als er spürte, dass sich sein Glied unter ihrer sanften Berührung zu regen begann. »Mylady ...«
»Emma.«
»Emma?«
»Ja, Emma«, sagte sie. »Das ist mein Name.«
»O ja, natürlich - Emma. Kommt her.« Er zog sie vom Boden hoch auf das Bett neben sich und lächelte leicht, als sie sich plötzlich ihrer Nacktheit bewusst wurde, errötete und die Bettdecke um ihre Schultern legte, um ihre Blöße zu verstecken.
»Wir sollten uns um Eure Verletzung kümmern«, sagte sie unbehaglich, als er nicht aufhörte, sie anzulächeln. Sie bedauerte ihre Worte, als dieses Lächeln verschwand.
»Aber nicht ich bin es, der verletzt ist.« Unbekümmert ob seiner Nacktheit erhob er sich und drängte Emma, sich auf das Bett zu legen. »Ich fürchte, Ihr seid verletzt worden«, klärte er sie auf.
»Ich?« Sie sah ihn verwirrt an. »Aber Ihr seid es doch, der blutet.«
»Nein.« Amaury schüttelte den Kopf und schlug die Decke zurück, um Emma wieder zu enthüllen. »Ihr seid es.«
Emma schaute an sich herunter, als er auf ihre Beine zeigte. Überrascht sah sie das Blut an den Innenseiten ihrer Schenkel. Sich abrupt aufsetzend, starrte sie es entsetzt an. Es war nicht die Zeit ihres Monatsflusses. Sie sollte jetzt nicht bluten und dennoch tat sie es ... von innen.
»Habt Ihr keine Schmerzen mehr von der Vereinigung?«
»Doch, aber ich habe ... ich dachte ...« Sie legte die Hand
an die Stirn, als sich das Zimmer um sie zu drehen begann, und ließ sich mit einem Aufstöhnen auf das Bett zurückfallen. »Sterbe ich jetzt?«
»Nein, Mylady«, beruhigte er sie und runzelte die Stirn, als er ihre Blässe sah. »Ihr seid ganz bleich geworden.«
»Ich fürchte, ich vertrage den Anblick von Blut nicht sehr gut«, bekannte Emma matt.
Amaurys Augenbrauen ruckten in die Höhe. »Ihr habt aber nicht so reagiert, als Ihr dachtet, es sei mein Blut.«
»Ja ... nein. Nun, da wusste ich ja auch nicht, dass es meines ist.«
»Oh ... natürlich«, bemerkte Amaury trocken. Er hob das Tuch auf, das sie benutzt hatte, um ihn zu waschen, wrang es aus und wusch ihr das Blut ab.
Ihre Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu rot und Emma fasste nach seinen Händen. »Nein, ich ...«, begann sie verlegen, verstummte aber, als ihr Mann ihr einen entschlossenen Blick zuwarf.
»Ich bin Euer Gatte«, war alles, was er sagte, und es war genug. Emma ließ seine Hände los und legte sich zurück, um seine sanfte Fürsorge in schweigender Verlegenheit zu ertragen.
»Außerdem ist es nicht mehr und nicht weniger, als Ihr für mich getan habt«, fügte Amaury hinzu, als er fertig war und das Tuch in die Schüssel zurückwarf. »Ruht Euch jetzt aus.«
»Ja, Mylord«, murmelte Emma und hoffte, ihrer Stimme einen ausreichend gehorsamen Tonfall gegeben zu haben, während er die Bettdecke über sie zog. Als er mit seinem Werk zufrieden schien, stand er auf und ging auf die andere Seite des Bettes, um sich ebenfalls hinzulegen.
Emma lag eine Weile schweigend da. Sie fürchtete, sich zu bewegen und den Fremden in ihrem Bett damit zu stören, und so ließ sie den Blick durch das Schlafgemach wandern. Seit zwei Jahren war dies ihr Zimmer. Es hatte immer so ausgesehen wie jetzt, und dennoch schien es plötzlich ganz anders zu sein. Sie verstand das nicht. Es hatte sich nichts geändert... und doch war alles anders geworden.
Sie konzentrierte sich darauf, ruhig und gleichmäßig zu atmen und lauschte dabei auf die Geräusche lärmender Fröhlichkeit, die aus der Großen Halle zu ihr heraufdrangen. Ihre Leute feierten die Hochzeit und deren Vollzug und die Gewissheit, davor bewahrt worden zu sein, sich unter der Herrschaft von Bertrands Mutter abplagen zu müssen. Bei diesem Gedanken fragte sich Emma, warum die alte Frau nicht neben ihrem Sohn in der Tür gestanden hatte. Sie konnte nur vermuten, dass Bertrand in seiner Eile, hierher zu kommen, bevor die Ehe vollzogen war, vorausgeeilt war und sie hatte zurücklassen müssen. Wie auch immer es sein mochte, Emma war dankbar für Lady Ascots Abwesenheit. Wahrhaftig, diese Frau konnte einem Angst einjagen. Emma wäre unter dem Blick ihrer kalten Fischaugen
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