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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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stand, und sie mit großen Augen ansah. Sie runzelte ein wenig die Stirn. Doch dann begriff sie, dass er einfach nur schüchtern war.
    »Ich verspreche, dass ich nicht gucken werde«, versicherte sie ihm sanft und schloss, wie um es zu beweisen, die Augen und bedeckte diese dann mit den Händen.
    Amaury richtete sich bei dieser Geste auf. Verwundert über ihr seltsames Benehmen, streifte er rasch die Hosen ab und trat an seine Seite des Bettes, hob die Decken an, setzte sich neben Emma und deckte sich zu.
    Sobald Emma spürte, wie das Bett unter seinem Gewicht nachgab, ließ sie die Hände sinken. Sie schenkte ihrem Mann ein strahlendes Lächeln. »Na also. Das war doch gar nicht so schlimm, oder?«, fragte sie sanft. »Und jetzt legt Euch hin.«
    Amaury schluckte seinen Schock hinunter, als sie ihn sanft in die Kissen niederdrückte, und fragte sich, was genau eigentlich hier vor sich ging. War seine Frau wahrhaftig dabei, die Führung in die Hand zu nehmen? Seine jungfräuliche Frau?
    Nachdem sie ihn gedrängt hatte, flach auf dem Rücken zu liegen, lächelte Emma süß, stopfte die Bettdecke sanft um seinen Hals herum fest und legte sich dann selbst nieder, wobei sie die Decken ebenfalls bis zum Kinn hochzog und seufzte.
    Amaury lag schweigend neben ihr, bis er nach einer Weile neugierig zu ihr hinschaute. Seine Frau hatte die Augen geschlossen und auf ihrem Gesicht lag ein heiteres Lächeln. »Lady Emmalene?«, fragte er zögernd.
    Sie schlug die Augen auf. »Ja?«
    »Was tun wir gerade?«
    »Wir vollziehen die Ehe«, wisperte Emma, lächelte ihm beruhigend zu und schloss wieder die Augen.
    »Tun wir das?«
    Emma runzelte die Stirn, als sie den verblüfften Ton in seiner Stimme hörte. »Ja. Wir teilen das Bett, schlafen zusammen, liegen beieinander.«
    Amaury stöhnte unterdrückt. Seine Braut war, so schien es, unschuldiger als er gedacht hatte, wenn sie glaubte, dass dies den Vollzug der Ehe bedeutete. Wie sollte er ihr verständlich machen, dass ...
    »Mylord?«
    Er riss die Augen auf und sprang fast aus dem Bett, als er sah, dass sie sich aufgesetzt hatte und sich nun besorgt über ihn beugte.
    »Ihr habt gestöhnt. Habt Ihr Schmerzen? Ich habe gehört, es könnte beim ersten Mal ein wenig wehtun.«
    Amaury stöhnte wieder und wandte den Kopf ab. Wie sollte er ihr begreiflich machen, dass ...
    Ein lautes Klopfen an der Tür riss Amaury aus seinen Überlegungen, und er richtete sich unwillkürlich auf, wobei er und seine Frau mit den Köpfen zusammenstießen.
    »Verzeiht«, murmelte er. Das Klopfen ertönte erneut.
    »Ist der Akt schon vollzogen?«, klang die besorgte Frage durch die Tür.
    Emma verdrehte die Augen, als sie die Stimme ihres Cousins erkannte. Also das ging nun wirklich zu weit. »Ja!«
    »Nein!«
    Emmas Kopf fuhr herum, und ihr Mund klaffte auf, als sie Amaurys verneinende Antwort hörte. Warum lügt er denn?, fragte sie sich verständnislos.
    »Nun, dann macht Euch daran«, rief Rolfe ungeduldig.
    »Geht zurück zum Fest und lasst uns allein!«, donnerte Amaury, dann wandte er sich an seine Frau und seufzte. »Mylady«, setzte er vorsichtig an, »ich fürchte, Ihr habt etwas missverstanden ...« Er verstummte und zog die Stirn kraus. »Ihr scheint nicht... Euch scheinen einige Kenntnisse darüber zu fehlen, was der Vollzug der Ehe mit sich bringt«, brachte er endlich heraus.
    »Wirklich?« Emma biss sich unruhig auf die Unterlippe.
    »Ja, wirklich«, bestätigte er schwer. »Dazu gehört noch mehr.«
    »Noch mehr?« Sie war jetzt entschieden ängstlich, und Amaury verfluchte sie alle für diese Situation: ihren Cousin, den Bischof, den König und Bertrand, ihren Ehemann. Ganz besonders ihren Ehemann. Hätte Fulk seine eheliche Pflicht so erfüllt, wie er es hätte tun sollen, dann ...
    Ein Klopfen an der Tür riss ihn abermals aus seinen Gedanken, und er seufzte. »Verdammt noch mal! Kann man einen Mann in seiner Hochzeitsnacht denn nicht in Ruhe lassen?«
    »Ein Trupp Reiter nähert sich!« Dieses Mal war es Bischof Wykehams Stimme. »Wir fürchten, es könnte Bertrand sein, der vom König kommt!«
    »Verdammt!« Amaury fluchte ratlos und sah seinen Traum, diese Burg zu besitzen, sich in Nichts auflösen.
    »Vollzieht den Akt«, rief Rolfe.
    »Mylord?« Emma klammerte sich ängstlich an den nackten Arm ihres Mannes. »Ist da wirklich noch mehr?«
    »Ja.« Er seufzte grimmig.
    »Dann müssen wir es tun«, sagte sie ernst, und Amaury sah sie überrascht an.
    »Wir müssen?«
    »Ja, Mylord.

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