Naechte der Leidenschaft
Gerichtssitzung zu beginnen.
»Finalement!« Die Hände in die Hüften gestemmt, funkelte de Lascey Emma ungeduldig an, als er durch das Ankleidezimmer auf sie zutänzelte, kaum dass sie durch die Tür gekommen war. »Wie erwarten vous von nun, etwas zü bekommen fertiiig, wenn Ihr nischt seid verfügbar für das Maß?«
Wohl eher für deine Quälereien, dachte Emma erbost, zauberte aber dennoch einen reumütigen Ausdruck auf ihr Gesicht und bot ihm ihre Entschuldigung an. »Ich bitte um Verzeihung, Monsieur de Lascey. Ich habe mich verspätet.«
»Hmmm.« Mit zweifelndem Blick und geschürzten Lippen stieß er einen dramatischen Seufzer aus, wandte sich ab und stolzierte durch das Zimmer. »Gytha, bring das goldene Kleid!«
Zwei Stunden später stand Emma auf einem Stuhl in der Mitte der Kammer. Sie hatte ihr Kleid abgelegt und ihr Hemd war nun unter Metern eines goldenen Stoffes verborgen, der um ihren Körper hemm drapiert und festgesteckt worden war. Sie stand mit dem Rücken zur Tür und sah ihren Mann deshalb nicht eintreten. Als er ihren Namen rief, wäre sie vor Überraschung fast vom Stuhl gefallen.
Sie lächelte Gytha dankbar zu, als die Näherin geistesgegenwärtig nach Emmas Arm gegriffen hatte, um sie zu stützen. Vorsichtig wandte sich Emma zu ihrem Mann um.
»Ich ...« Amaury verstummte und seine Augen weiteten sich ungläubig, als er sie in Gold gehüllt vor sich sah. Es war das erste Mal, dass er seine Frau in einer anderen Farbe als
Schwarz gesehen hatte. Selbst als sie nackt gewesen war, war es in einem Schlafzimmer mit schwarzen Laken auf dem Bett gewesen. Verdammt, aber sie sieht wundervoll aus, dachte er bewundernd. Wie ein Engel. Wunderschön ... überirdisch ... strahlend ... flach ...
Flach? Blinzelnd richtete er den Blick auf ihren Busen -oder besser gesagt dorthin, wo dieser sein sollte. »Allmächtiger, wo sind sie?«
Emma sah ihn verwirrt an. »Wo ist was, Mylord?«
»Euer ... Eure ... »Er hob die Hände und hielt sie vor die eigene Brust, als umfasste er zwei unsichtbare Melonen.
»Mylord!« Tiefe Schamröte auf den Wangen, schaute Emma auf die Anwesenden. Die Frauen machten große Augen, aber der Schneider sah aus, als wollte er in Lachen ausbrechen. Der Ausdruck wandelte sich zu Bestürzung, als Amaury unerwartet auf ihn zustürmte, ihn am Kragen packte und hochhob.
»Was habt ihr mit meiner Frau angestellt... mit ihren Br ... ?«
»Gewickelt!«, stieß der Mann sofort hervor.
Stirnrunzelnd neigte Amaury den Kopf. »Gewickelt?«
»Sie sind noch da, Mylord. Ich habe sie nur gewickelt. Gytha hat es getan«, fügte er rasch hinzu, als sich Amaurys Gesicht verfinsterte. Sein Akzent war jetzt bemerkenswert abwesend. »Natürlich würde ich niemals einen Finger an ihre ...«
»Nun, dann sagt ihr jetzt, sie soll sie aufbinden!«, fiel Amaury ihm brüllend ins Wort.
»Natürlich, sofort.«
»Nein, Mylord«, protestierte Emma. »Sie werden sie dann noch einmal wickeln müssen, wenn Ihr wieder gegangen seid.« Im Grunde wäre sie dankbar für die Möglichkeit gewesen, wieder richtig atmen und ihre Brüste fühlen zu können, die all-mählich taub geworden waren. Es war schmerzhaft, die Brust so flach gebunden zu haben. Sie wünschte eigentlich nicht, es noch einmal mitzumachen.
Den Schneider noch immer ein Stück über dem Boden haltend, wandte sich Amaury mit einem Stirnrunzeln zu ihr um. »Warum sind sie überhaupt umwickelt?«
»Für die Anprobe.«
»Aber dann werden Euch die Kleider nicht passen.«
»Sie werden passen, wenn ich meinen Busen schnüre.« Seine Miene verfinsterte sich, als das Begreifen einsetzte, und Emma wiederholte, was man ihr den ganzen Morgen wieder und wieder vorgebetet hatte. »Es entspricht nicht der Mode, so üppig ausgestattet zu sein.«
»Und deshalb habt Ihr vor, sie anzubinden?! So wie Lady Gresham es mit ihren Möpsen tut, wenn Gäste kommen?!« Allein schon dieser Gedanke schien über seinen Verstand zu gehen. »Sie sind keine Hunde, Frau! Ich mag sie! Sie werden nicht hochgebunden!« Er wandte sich dem Schneider zu, um ihn heftig zu schütteln. »Dass das klar ist!«
»Ja, Mylord. Gewiss doch. Kein Hochbinden der Brüste Eurer Frau. Ich werde das Kleid entfernen, damit Gytha sie sofort aufbinden kann.«
»Ja, genau das werdet Ihr jetzt tun!«, bellte Amaury ihm ins Gesicht und schüttelte ihn ein weiteres Mal. Plötzlich verfinsterte sich seine Miene. »Nein! Das werdet Ihr nicht tun. Ihr werdet meine Frau nicht entkleiden!« Den
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