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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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gearbeitet. Nicht so fähig wie seine eigenen Männer, natürlich nicht, aber schließlich waren seine Männer Kriegsmänner. Die Besten im Königreich. Dennoch waren ihre Männer nicht zu unterschätzen. Seine Frau hatte gute Arbeit geleistet, als sie sich um deren Ausbildung gekümmert hatte.
    Flüchtig erwog er, sie dafür zu loben, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Er würde sie mit diesem unpassendem Lob höchstwahrscheinlich verlegen machen. Frauen zogen Komplimente über ihr Aussehen vor und darüber, wie sie dem Haushalt vorstanden. Aber ihre Fähigkeiten in einer so rein männlichen Angelegenheit wie der Waffenübung für den Kampf herauszustellen, gehörte sich nicht.
    Emma schaute der Umwandlung ihrer Großen Halle schweigend zu. Es entsprach der Sitte, dass der Lord einmal im Monat für seine Leute einen Gerichtstag abhielt, an dem er sich ihre Beschwerden anhörte und die Streitigkeiten schlichtete, die sie untereinander hatten. Es war eine Aufgabe, bei der Emma ihrem Vater vor ihrer Heirat geholfen hatte. Nachdem sie nach Eberhart Castle gezogen war, hatte sie diese Aufgabe hier völlig übernommen. Wie sie sich gedacht hatte, hatte Fulk für seine Leute und deren Probleme ebenso wenig Interesse gezeigt wie für seine Frau.
    Hätte sie daran gedacht, so hätte sie vermutlich von ihrem neuen Ehemann erwartet, dass er diese Pflicht übernahm. Amaury ging mit seinen Leuten nicht so nachlässig um, wie Fulk es getan hatte. Doch sie hatte nicht von ihm erwartet, dass er diese Aufgabe auf eine solch überstürzte Art übernehmen würde, und ganz gewiss hatte sie nicht damit gerechnet, auf diese Weise davon zu erfahren. Es hatte ganz den Anschein, als sei sie die Allerletzte, die es erfuhr. Sogar die Bediensteten hatten eher als sie davon gewusst. Emma spürte, dass sie nicht einmal wütend war, nein, sie war verletzt. Nach der vergangenen Nacht...
    Seufzend senkte sie den Blick und schaute auf ihre Hände, die sie ineinander verschränkt auf dem Schoß hielt. Die vergangene Nacht war aufregend und wunderschön gewesen. Emma hatte gedacht, dass sie etwas miteinander geteilt hätten ... etwas Besonderes. Sie hatte gefühlt, dass sie sich jetzt näher waren, und hatte gehofft, sie würden von nun an mehr miteinander reden, um den anderen besser kennen zu lernen, würden sich über die Dinge austauschen, die anstanden. Entmutigt erkannte sie jetzt, dass ihr Mann nicht so darüber dachte wie sie. Sie sah zu ihm hin - und musste feststellen, dass er seinen Platz verlassen hatte. Er und Blake waren zum Kamin gegangen, während sie ihren Gedanken nachgehangen hatte.
    Sie erhob sich und ging zu ihnen. »Mylord?« Sie stutzte überrascht, als er sich mit zornrotem Gesicht zu ihr umwandte, doch sie zwang sich weiterzusprechen. »Ich bin mit den Problemen und den letzten Beschwerden der Dorfbewohner und Diener vertraut, und dachte, dass Ihr vielleicht meine Hilfe gebrauchen könntet.«
    »Ich brauche Eure Einmischung nicht, Frau«, fuhr Amaury sie gereizt an. »Wollt Ihr mich beleidigen, indem Ihr mir Hilfe anbietet?«
    »Ich dachte nur ...«
    »Habt Ihr so wenig Zutrauen in meine Fähigkeiten als Lord?«
    »Nein«, versicherte Emma rasch in dem Bemühen, ihn in seinem verletzten Stolz zu besänftigen. »Aber.....«
    »Kein Aber, Frau. Ihr kümmert Euch um Eure Aufgaben und ich werde mich um die meinen kümmern.« Amaury wandte sich ab und ging auf den Tisch zu, von dem aus er die Verhandlung leiten würde. Nach einigen Schritten blieb er stehen. Er hatte nicht so barsch zu ihr sein wollen. Wenn er ehrlich mit sich war, so wusste er, dass er es ihr hätte selbst sagen müssen. Und die Tatsache, dass er es versäumt hatte, machte ihn wütend auf sich selbst. Dass Blake ihn beiseite genommen und ihm Vorwürfe gemachte hatte, hatte das Ganze nicht gerade besser gemacht. Blake hatte ihm vorgehalten, durch sein Benehmen die empfindsamen Gefühle seiner Frau verletzt zu haben. Einmal mehr. Amaury war es von Herzen leid, gesagt zu bekommen, wie er mit seiner Frau umzugehen hatte. Er wandte sich um, weil er sich bei ihr entschuldigen wollte. Doch sie stand nicht mehr vor dem Kamin, wo er sie hatte stehen lassen. Sie stieg die Treppe hinauf, um zur Anprobe zurückzugehen.
    Er wollte ihr folgen, doch genau in diesem Augenblick kamen die ersten Dorfbewohner und Diener in die Halle, die ihre Klagen Vorbringen wollten. Seufzend beschloss Amaury, seine Entschuldigung auf später zu verschieben und ging an den Tisch, um mit der

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