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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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eingepfercht in der kleinen Schlafkammer verbrachte, die als ihr Ankleideraum fungierte, gelangte Emma einige Male an den Punkt, an dem sie über die segensreichen Folgen eines Mordes nachzudenken begann. Keiner der Stoffe, die ihr gefielen, waren laut de Lascey »passend«, noch waren es die Schnitte, die sie für sich auswählte. Was ihre Figur betraf, so hatte er keine Klagen über ihre Taille und ihre Hüften vorzubringen, dagegen regte er sich endlos über ihre Oberweite auf. Es entspräche nicht der Mode, so üppig zu sein, wiederholte er beständig. Ihr »Büsen« würde jeden Entwurf ruinieren, den er für sie erdachte, um sie vorteilhaft zur Geltung zu bringen. »Er wird sein gebünden müssen«, lautete sein Fazit.
    Zur Zeit der Mittagsstunde gelang es Emma, dem Schneider zu entkommen. Sie hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass sie jetzt hämmernde Kopfschmerzen hatte. Als sie die Große Halle betrat, um das Mittagsmahl dort einzunehmen, verschlimmerten die dort herrschende Betriebsamkeit und der Krach diesen Schmerz noch. Emma erwog, wieder zurückzugehen und sich für einen Mittagsschlaf in den Ankleideraum zurückzuziehen, bis der Kopfschmerz vorüber wäre, entschied jedoch, dass das wenig sinnvoll sei. Der Schmerz würde zweifellos in dem Augenblick wiederkommen, in dem sie in de Lasceys Nähe zurückkehrte, und das würde sie letztendlich tun müssen, wenn sie neue Kleider für den Hof haben wollte. Am besten war es, die Sache hinter sich zu bringen.
    Das Scharren von etwas Schwerem, das über den Steinboden geschoben wurde, ließ Emma vom Essen aufblicken. In ärgerlicher Überraschung zogen sich ihre Augenbrauen zusammen, als sie sah, dass die Männer ihr Mahl beendet hatten und aufgestanden waren, um die aus Böcken und Holzplatten bestehenden langen Tische an die Wände zu rücken.
    »Mylord? Was geht hier vor?«, fragte Emma, als sie dem Treiben mit gerunzelter Stirn zusah.
    Den Pokal auf halbem Wege zum Mund hielt Amaury in diesem Tun inne, als er schuldbewusst begriff, dass er sie in seine Pläne für den Tag nicht eingeweiht hatte. Er hatte ihr gestern Nacht erzählen wollen, dass er vorhatte, einen Gerichtstag abzuhalten. Doch dann hatte sie sich so merkwürdig benommen und ihn hatte die Sorge beschäftigt, sie könnte krank sein. Dass sie sich dann überraschend vor ihm entblößt hatte und dass daraus ein leidenschaftliches Zwischenspiel geworden war, an dessen Ende sie sich geliebt hatten ...
    Die Stirn über Amaurys Schweigen runzelnd, beugte sich Blake vor, um für den Freund zu antworten. »Es ist für den Gerichtstag, Lady Emma.«
    »Für den Gerichtstag?«
    »Ja.« Sein Blick wurde fragend, als er ihren Gesichtsausdruck sah. »Wusstet Ihr denn nicht, dass er heute eine Gerichtssitzung abhalten will?«
    »Nein«, entgegnete Emma schwer.
    Ihr Missfallen war unüberhörbar, und Amaury legte die Stirn in Falten.
    »Warum werden die Möbel dafür umgestellt?«, fragte sie, unfähig den Ärger aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Blake schaute auf die verdrießliche Miene seines Freundes und antwortete für ihn. »Amaury hielt es für besser, mehr Platz zu schaffen. Die Leute sind über eine so lange Zeit vernachlässigt worden, dass er mit vielen Klagen rechnet.«
    »Vernachlässigt?«, wiederholte Emma vorsichtig.
    »Ja, nun. Wir sind uns bewusst, dass Fulk oft abwesend war.
    Ohne Zweifel hat er den letzten Gerichtstag lange vor seinem Tod abgehalten.«
    »Das hat er nicht. Er hat in den zwei Jahren unserer Ehe kein einziges Mal Gericht gehalten«, räumte Emma grimmig ein. Und fügte schließlich hinzu: »Ich habe es getan.«
    Amaury war so verblüfft, dass es ihm für einen Moment die Sprache verschlug. »Ihr?«, fragte er dann.
    »Ja. Ich habe während der Abwesenheit meines Mannes hier bestimmt«, erklärte sie mit deutlicher Kälte in der Stimme. »Ich habe mich um den Tagesablauf auf der Burg gekümmert, um die Ausbildung der Wachen und ich habe zu Gericht gesessen.«
    Blake zog die Augenbrauen hoch. »Ihr habt Euch um die Waffenübungen der Männer gekümmert?«
    »Nun, ich habe dafür gesorgt, dass sie einen anständigen Ausbilder hatten«, erklärte Emma rasch.
    »Hmmm.« Amaury sah seine Frau schweigend an, während er ihre Worte verarbeitete. Er war ziemlich überrascht darüber gewesen, wie gut ausgebildet ihre Soldaten waren. Er hatte erwartet, einen faulen, unfähigen Haufen vorzufinden. Stattdessen waren sie geschickt im Umgang mit der Waffe und hatten hart an sich

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