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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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Vorgesetzten und sogar der Minister selbst, wollen ihn um jeden Preis finden. Öffentlichkeit und Presse machen Druck.
    Heute traf ich mich zu einer ersten Sondierung mit der von der Detektei beauftragten Mitarbeiterin.
    Eigentlich hatte ich nach dem Verlust meiner Familie kein Interesse an Frauen, aber diese weckte auf sehr seltsame Weise meine männliche Neugier. Fast schäme ich mich dafür. Ich will aber in diesem Tagebuch immer ganz offen sein, auch mir selbst gegenüber.
    Wir trafen uns in den eleganten Räumen von Barnes & Gobler . Das Ambiente ist nicht vergleichbar mit unseren einfachen Diensträumen. Fleißige Mitarbeiter arbeiteten an den neuesten Computern. Sie saßen in großen Räumen auf teuren Drehstühlen. Alles wirkte gediegen und werthaltig. Einzig die Kühle des Besprechungsraumes war ungewöhnlich. Ich fröstelte sogar ein wenig. Die Mitarbeiterin hatte von diesen niedrigen Temperaturen eiskalte Hände. Da spart die Firma wohl an der falschen Stelle.
    Fräulein Woroman trug eine Sonnenbrille, obwohl die Zimmer um diese Tageszeit nicht gerade lichtüberflutet waren. Zuerst glaubte ich, es wäre ein eitler Tick wie bei den Rappern, doch dann entschuldigte sie sich vollkommen natürlich und unexaltiert dafür. Sie litt durch ihre Epilepsie unter einer extremen Lichtempfindlichkeit. Das erklärte natürlich alles.
    Ihre Stimme hatte einen leichten, unterschwellig russischen Akzent. Das klang recht angenehm und verlieh ihr eine reizvolle Fremdheit. Sie wirkte eigentlich zu jung, um diesen gefährlichen Auftrag zu bearbeiten. Anderseits ist oft gerade die Jugend ein Vorteil, da der Gegner diese unterschätzt. Sicher wurde ihre Wahl nicht ohne Grund getroffen.
    Auf meine Frage, ob sie keine Angst vor den Gefahren hätte, lachte sie nur.
    „Vor mir muss man Angst haben!“
    Sie sagte es so selbstsicher, dass ich das Gefühl hatte, dies könnte wahr sein.
    Sie sah mädchenhaft jung aus. Ihr Auftreten wirkte im Gegensatz dazu erfahren. Laut den uns zur Verfügung gestellten Unterlagen war sie bereits zweiunddreißig Jahre alt. Das war schwer zu glauben. Doch warum sollte unser Partner sie älter machen? Dafür gab es keinen Grund.
    Olga, so war ihr Vorname, bestand auf besonderer Geheimhaltung unserer Zusammenarbeit. Ich sollte zukünftig nur allgemein sagen, dass unsere Behörde mit Barnes & Gobler zusammenarbeite. Die von dort beauftragten Mitarbeiter sollte ich aber nicht nennen.
    Fräulein Woroman erbat zudem eine vollkommen freie Hand sowie ungewöhnliche Garantien. Solche Forderungen waren mir bisher noch nie begegnet. Zuerst dachte ich, das sei ein Scherz. Die Detektivin verlangte Sicherheit vor jeglicher Strafverfolgung innerhalb und außerhalb Deutschlands, Schutz durch die deutschen Behörden sowie die Möglichkeit der freien Ausreise aus Europa als auch politisches Asyl, sofern sie es wünschte.
    Lehnte eine einfache Mitarbeiterin sich dabei nicht etwas zu weit aus dem Fenster? Als ich meine Skepsis zum Ausdruck brachte, lachte sie und gab mir sehr selbstsicher zu verstehen, dass sie noch weitere spezielle Bedingungen für unsere Zusammenarbeit hatte.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, was es noch geben könnte.
    Sie meinte darauf, dass wir diese Kleinigkeiten in einem guten Restaurant besprechen sollten, nachdem die schriftlichen Garantien da wären.
    Was für eine merkwürdige Partnerin hatte Barnes & Gobler da für mich ausgesucht? Bei der Verabschiedung, erschienen mir ihre Hände noch kälter.
    „Hoffentlich erkälten Sie sich nicht. Ihr Unternehmen spart wohl an den Heizkosten?“
    Ihr Händedruck war unerwartet kraftvoll, sodass ich vor Schmerz fast in die Knie ging. Fräulein Woroman musste bärenstark sein.
    Sie zwinkerte mit einem Auge. „Immer noch in Sorge, dass ich das nicht schaffe?“
    Plötzlich verharrte die Mitarbeiterin in ihrer Haltung und musterte mich sehr genau. Die Detektivin war irgendwie aus ihrem Konzept geraten.
    „Ihr Parfüm erinnert mich an irgendetwas“, murmelte sie nachdenklich.
    Das verwirrte mich, denn ich hatte keines benutzt. Wie ein verdutzter Schuljunge ging ich zum Fahrstuhl davon. Diese Frau war merkwürdig. Gleichwohl ging von ihr eine sehr ungewöhnliche Faszination aus.
    Ich nahm mir vor, mich nicht noch einmal umzusehen und zumindest einen respektablen, kommissarischen Abgang vorzuführen. Ein innerer Zwang, ließ mich jedoch anders handeln. Das war, als kämpfte ich gegen eine Hypnose.
    Gegen meinen eigentlichen Willen wandte mein Kopf sich nach

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