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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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das Smartphone aus der Hand zu reißen. Seine muskulösen Freunde begannen mich einzukreisen. Andere Besucher des Rastplatzes schauten neugierig zu uns herüber.
    Die Szene geriet außer Kontrolle und wurde bedrohlich.
    „Ich bin Polizeibeamter! Lassen Sie das!“, versuchte ich für Respekt zu sorgen. Die eigene Angst wuchs jedoch und der Puls raste. Sie waren in der Überzahl. War der Einsatz der Dienstwaffe angemessen?
    Plötzlich unterbrach ein lautes unangenehmes Ratschen unser Handgemenge. Die Männer schauten verblüfft zu Olga, die mit einem Schlüssel einen langen tiefen Kratzer in den anderen Wagen ritzte.
    „Was du da machen!“, schrie der mich attackierende Mann entsetzt und ließ von mir ab.
    „Was du meinen?“, imitierte Olga witzelnd sein falsches Deutsch.
    „Ich nichts machen! Ich nur so stehen!“, fuhr sie fort.
    Dabei ratschte sie wieder vor allen Augen mit dem Schlüsselbund durch den Lack, dass dieser nur so nach allen Seiten spritzte.
    „Bist du verrückt? Bitch!“, stieß der Mann hervor. Die Gruppe überlegte, ob sie sich auf Olga stürzen sollte.
    Ich nutzte diesen Überraschungsmoment, um meine Dienstwaffe herauszuholen.
    „Bleiben Sie alle stehen und holen Sie bitte sofort Ihre Ausweisdokumente heraus! Bei Widerstand wird von der Waffe Gebrauch gemacht.“
    Die Männer blickten vollkommen verunsichert auf meine Pistole, dann auf Olga mit dem Schlüsselbund.
    Ihnen wurde erst jetzt bewusst, dass ich tatsächlich ein Polizist war.
    „Du wirklich Polizist sein?“, fragte der Mann zögerlich.
    Ich hob nun auch noch den Dienstausweis hoch.
    „Deutsche Kriminalpolizei! Das habe ich Ihnen bereits mitgeteilt!“
    Die Männer wollten auf keinen Fall Streit mit der Staatsmacht.
    „Große Entschuldigung!“, stieß der Anführer eilig hervor.
    „Natürlich, Sie haben nichts an meinem Wagen gemacht. Hatte schon immer solche hässliche Schrammen! Wollte gerade in Werkstatt. “
    Er sah seine Männer an. Die nickten zustimmend. Sie sahen nun vollkommen freundlich aus, wie harmlose Pilger auf einer Wallfahrt.
    „Ja, ja“, hörte man sie zustimmend murmeln.
    „Das tun mir so leid mit Ihrer Auto! Warum ich immer so dumm? Wir werden keine Probleme machen. Ja, das war sehr falsch! Ich werde alles sofort bezahlen!“
    Er nahm seine Brieftasche heraus und zog zwei große Geldscheine hervor.
    „Wird das reichen?“
    Ich schwankte, da man eigentlich alle Personendaten aufnehmen, Meldung erstatten und Anzeige einreichen musste. Das hielt gerade heute auf.
    „Legen Sie noch einen Schein dazu! Wir sind in Eile! Das dürfte dann genug sein“, übernahm Olga.
    „Klar! Klar, kein Problem!“
    Der Südländer legte noch einen Schein dazu und reichte alle drei Olga, um den Deal gleich abzuschließen. Er wollte unbedingt aus der unseligen Situation herauskommen.
    Ich wiederum wollte meine Retterin für diese rechtswidrige Vereinbarung nicht vor den Männern zurechtweisen und hatte im Moment auch keine Lust auf die vielen Formalitäten einer Anzeige.
    „Beim nächsten Mal geben Sie dem anderen Fahrer bitte sofort Ihre Personalien – und passen Sie beim Aussteigen besser auf!“
    Der Fahrer legte sein freundlichstes Gesicht auf und war offensichtlich froh, noch einmal davonzukommen.
    „Aber selbstverständlich. Wird nie wieder passieren, so was! Werden jetzt immer genau gucken! Tut mir so unendlich leid. Sonst immer alles mit uns in Ordnung.“
    „Gute Reise!“, verabschiedete ich mich.
    „Dankeschön, Ihnen auch! Werden gleich in Werkstatt fahren!“, log er in seinem gebrochenen Deutsch weiter.
    Die Gruppe nickte bestätigend.
    Wir stiegen in unseren Wagen ein.
    Das mit dem Bargeld war unglücklich. Wie sollte ich das meiner Dienststelle erklären?
    Olga ahnte wohl, was mir durch den Kopf ging.
    „Er hat mir das Geld gegeben. Schreib bei der Meldung, dass der Schaden auf mich zurückzuführen ist. Ich bezahle die Reparatur. Das restliche Geld verrechne ich mit meinen Unkosten. Der Detektei ist das gleich, wenn ich ihr weniger in Rechnung stelle. So ist das einfach zu regulieren. Das erspart sinnlose Arbeit.“
    Das wäre wirklich eine Lösung.
    „Was für eine dumme Situation!“, stellte ich abschließend fest und war froh, dass alles glimpflich ausgegangen war.
    Eine gute Figur hatte ich nicht unbedingt abgegeben, andererseits war ich auch nicht zurückgewichen.
    „Solche Zufälle gehen manchmal böse aus“, stellte Olga verständnisvoll fest.
    „Vergessen wir das einfach. Du hast alles

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