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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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zurückzog. Es war mehr eine hingeworfene Feststellung, die mir aber das Blut ins Gesicht schießen ließ. Diese Offenheit traf mich unerwartet. Ich schwieg perplex wie ein schüchterner Junge, dem seine heimlich Angebetete unvermutet ihre freundschaftliche Sympathie gestanden hatte.
    Da ich stumm blieb, füllte Olga die Stille.
    „Manchmal sind wir Russinnen auch sehr direkt. Das ist einer unserer Fehler.“
    Ich stammelte irgendeinen Quatsch wie: „Nicht so schlimm, macht doch nichts“, obwohl ich die Nettigkeit eigentlich erwidern und ihr ebenso mein Interesse an ihr zeigen wollte. Natürlich würde ich verschweigen, dass sich dieses besonders stark auf etwas ganz Bestimmtes, mehr Frivoles richtete.
    Olga war die Antwort nicht so wichtig. Vielleicht meinte sie alles auch ganz anders und hatte es nur falsch übersetzt. Sie sprach Deutsch ja nicht als Muttersprache.
    Erlaubte sie sich einen Scherz mit mir? Wir kannten uns doch viel zu wenig. War das auch nur ein Teil unserer Tarnung? Hier konnte uns jedoch niemand belauschen. Wozu sollte Olga also etwas vorspielen?
    Da ich dringend auf eine Toilette musste, bog ich auf einen Rastplatz ab und parkte ein. Meine rätselhafte Begleiterin stieg ebenfalls aus, um in der Zeit den dortigen Tankstellenshop zu besuchen.
    Als ich zu unserem Wagen zurückkehrte, parkte gerade ein anderes Auto sehr dicht neben unserem Fahrzeug ein. Hoffentlich würde der Beifahrer jetzt nicht seine Tür aufreißen. Solche Beschädigungen von Dienstwagen machen immer viel Arbeit. Der Sachverhalt muss dann gemeldet, eine Anzeige erstattet und ein ausführlicher Bericht geschrieben werden.
    In dem Moment knallte auch schon etwas gegen das unsrige Blech. Ein kurzhaariger südländischer Mann stieg aus dem Inneren heraus und beachtete den verursachten Schaden überhaupt nicht.
    „Hallo!“, rief ich ihm zu.
    „Einen kleinen Moment bitte!“
    Die anderen Türen des Mercedes öffneten sich und drei weitere Insassen verließen die Limousine.
    Ich zwängte mich durch die Gruppe und wies auf die Stelle.
    „Sehen Sie diese Beule! Die haben Sie gerade beim Aufmachen an meinem Wagen verursacht!“
    Der Angesprochene schaute mich abschätzig an. Die anderen setzten zornige Gesichter auf. Zwei von diesen waren auffällig tätowiert. Alle waren muskulös und wirkten nicht gerade vertrauenerweckend.
    „Was soll ich machen haben?“, fragte er gleichgültig in etwas falschem Deutsch.
    Ich wies auf die Beschädigung.
    „Dies!“
    „Das war schon!“, stellte er lakonisch fest und wollte mich einfach stehen lassen.
    Das konnte man nicht zulassen.
    Die Situation war unangenehm, aber ich war im Dienst und durfte die Beschädigung nicht tolerieren.
    „Nein, das haben Sie gerade gemacht! Ich habe das genau beobachtet und muss das melden.“
    Olga kehrte vom Shop zurück. Deswegen wollte ich erst recht korrektes Handeln zeigen und mich nicht einschüchtern lassen. Mein Herz begann jedoch vor Aufregung zu pochen und die Hände agierten unruhig.
    Der muskulöse Mann verharrte, die anderen murmelten sich etwas zu und sahen mich funkelnd an. Er ging zum Auto zurück und grinste frech.
    „Ich habe nur Tür so aufgemacht!“ Dabei riss er diese erneut auf und schlug sie schallend gegen den Dienstwagen.
    „Siehst du, nichts passiert, alles noch heil!“
    Die Beule war noch größer.
    „Ihre Tür ist wieder gegen unseren Wagen geschlagen!“
    Das war schon frech.
    Der Südländer lachte überheblich und sah seine Kameraden spöttisch an. Ihm erschien es lächerlich, dass ich gegen diese Gruppe etwas durchsetzen wollte.
    „Nein, ich nur so gemacht!“ Er schlug die Tür nochmals bewusst gegen den Wagen. Seine Begleiter amüsierten sich über diese offensichtliche Gemeinheit.
    Meine Begleiterin stand nun wenige Meter von uns entfernt, mischte sich jedoch nicht ein. Die Ausländer bemerkten Olga und musterten sie abschätzig von oben bis unten.
    „Bitte zeigen Sie mir ihre Personalien. Ich muss Sie darauf hinweisen, dass ich von der Polizei bin!“, wechselte ich zu einem offiziellen Ton.
    Die Männer lachten. Das kam ihnen zu unwirklich vor. Auch meine Begleiterin wirkte zu jung. Zudem trugen wir Zivil.
    Die Gruppe schimpfte etwas in einer mir fremden Sprache und wollten dann einfach gehen. Ich zog mein Handy heraus und begann Fotos vom Auto und den Männern zu machen. Die tätowierten Begleiter machte den Fahrer, der offensichtlich ihr Anführer war, darauf aufmerksam.
    Wütend eilte er zurück und versuchte mir

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