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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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Pause, „... wenn das von Amerika aus noch möglich ist. Wir leben doch in einer Demokratie!“
    Der Hausherr kaute zufrieden weiter und sah mich spöttisch an. In seinen Augen lag purer Hohn.
    „Übrigens wurde Olga kurz vor ihrer Abreise von mehreren Kugeln in die Brust getroffen! Sie sollte eigentlich tot oder zumindest ein vollkommener Invalide sein. Schon komisch, dass die Amerikaner nach einer Toten suchen. Sind Ihnen ein paar Narben aufgefallen? Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr beide euch auffallend gut versteht.“
    Der Minister zog böswillig grinsend eine Akte mit kyrillischen Schrift aus dem Schubfach und warf sie mir ebenfalls zu. Sie war vom russischen Geheimdienst. Die Übersetzung lag darin.
    „Lesen Sie gleich die deutsche Version. Können Sie überhaupt Russisch? Auch die Bilder sind recht gut!“
    Ich schaute genau hin. Auch das war eindeutig Olga. Hatte sie eine Zwillingsschwester verschwiegen? Wieso beschatteten gleich zwei Geheimdienste sie?
    „Hat eine außerordentliche gute Gesundheit, diese Frau“, scherzte der Minister.
    Irgendwie erheiterte ihn das.
    „Etwas ist faul! Die Bilder sind vielleicht montiert, der Mord nicht geschehen, wir sollen reingelegt werden, oder, oder, oder … Doch im Moment ist mir das alles scheißegal. Wir brauchen einen Erfolg! Beeilen Sie sich, die Zeit wird knapp für uns alle!“
    „Was passiert, wenn Olga die Fälle doch noch aufklärt?“
    „Nun, dann gibt es die gesuchte Person weder in Deutschland noch sonst wo für uns! Wie gesagt, ein kleiner Buchstabe entscheidet manchmal.“
    Mein Vorgesetzter kaute nachdenklich.
    „Ich würde mir dann aber sehr gern einmal privat von Olga einige Gesundheitstipps holen.“
    Über seinen eigenen Humor laut loslachend machte er sich an den Rest seines Essens.
    „Kommen Sie bitte mit Ergebnissen wieder. Die nächste Vorladung ist ansonsten der letzte Befehl. Der Inhalt ist Ihnen ja nun bekannt. Dann gibt es wenigstens einen Erfolg, den ich präsentieren kann. Die Presse wird uns dafür loben: Angeblich tote Mörderin in Berlin aufgegriffen !“
    Er winkte mich mit einer lässigen Bewegung hinaus.
    Meine Hände zitterten. Wurde ich alt?

Freiheit

    Ich beschloss, uns etwas Zeit zu verschaffen. Das dürfte nicht schwer sein. Der Staatsanwalt hatte genug vorzuweisen. Diese Karte musste nun ausgespielt werden.
    Der Innenminister setzte Gordon immer mehr unter Druck. Er mochte ihn wohl nicht und brauchte ein Bauernopfer. Eine Quelle im Ministerium, die für unsere Detektei tätig war, hatte mich über das letzte Gespräch zwischen dem Minister und Gordon informiert. Die Amerikaner suchten mich und der russische Geheimdienst überprüfte meinen Tod. Das war eine ungünstige Entwicklung. Dabei war ich leider auch noch das Jagdwild. Beide Behörden vermuteten mich zwar in Asien, hatten aber trotzdem auch in die EU ihre Fühler ausgestreckt. Die Detektei hatte zwar viel für meine Tarnung geleistet, doch meine Verfolger zweifelten offensichtlich an der Todesnachricht. Anders konnte man sich ihre Anfrage nicht erklären. Sie blieben misstrauisch.
    Sollte ich doch nach Indien abtauchen? Die Welt wurde durch die Digitalisierung auch für einen Vampir eng. Ein sicherer Platz war schwer zu finden.
    Mein Partner verschwieg bisher die neuen Informationen. Er war mir also nicht vollends verfallen. Beobachtete er mich? Ich musste seine Gier noch mehr entfachen, damit diese ihn vollends blind und zu meinem Werkzeug machte. Wir Mädchen haben auch unsere Waffen. List und Erotik sind die stärksten. Ich musste einen Weg finden, um mich gegen die Gefahren zu sichern.
    Garantien der Deutschen konnte man nicht vertrauen. Loyalität hatten sie nie wirklich gezeigt. Unser Cousin, der Kaiser Wilhelm II., hatte Vater betrogen und Russland den Krieg erklärt.
    Der Verstand riet mir, Deutschland schnell zu verlassen. Gordons Geruch fesselte mich jedoch an Berlin. Zudem spielte ich in letzter Zeit gern mit dem Feuer. War das ein Anzeichen von Lebensmüdigkeit?
    Im Fall der vermissten Mädchen war ich zwar deutlich weitergekommen, es würde aber noch etwas Zeit vergehen, bis die Täter gefunden waren. Gestern hatte der Schrotthändler nun die Polizei über den Fund der Patronenhülse informiert. Ein anonymer Anruf leistete den Rest. Die Auswertung der Spuren würden sich jedoch in die übliche Länge ziehen. Deutsche Mühlen arbeiteten langsam, dafür aber unermüdlich und gründlich.
    In der Zwischenzeit konnte ich noch die anderen

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