Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
keine Schmerzen, aber jetzt fühle ich mich erschöpft.“ Auch wenn ihr dieses Eingeständnis peinlich war, zwang sie sich, ihm in die Augen zu sehen. Sie war sich bewusst, dass Gabriel aus dem kleinsten Anzeichen von Schwäche erbarmungslos Kapital schlagen würde.
Er schaltete das Licht aus. „Wie du willst. Aber versuch nicht, Sex als Druckmittel gegen mich zu verwenden. Solche Spielchen spiele ich nicht.“
„Ich spiele kein Spielchen.“
„Nicht?“ Er schnaubte verächtlich. „Falls du glaubst, ich wäre damit einverstanden eine Ehe zu führen, in der sich meine Frau für einen anderen Mann aufhebt, dann täuschst du dich leider.“
„Wie kannst du es wagen!“
„Ich habe dich gebeten, meine Frau zu werden, nicht meine Mitbewohnerin. Entscheide dich.“
Ohne zu antworten stürmte Jessica durch die Verbindungstür zwischen den beiden Schlafzimmern. Gabriel verschränkte die Arme hinter dem Kopf und zwang sich, sich zu entspannen. Keine Frau hatte jemals die Spielregeln in seinem Bett bestimmt. Und Jessica würde nicht die Chance bekommen die Erste zu sein. Es war sein voller Ernst gewesen – er hatte nicht die Absicht, eine Ehe ohne Sex zu führen, schon gar nicht, da das Bett der einzige Ort war, wo er …
Er verdrängte den Gedanken und setzte sich auf.
Nach Schlaf war ihm im Moment nicht. Er war mehr als bereit für eine Wiederholung ihres intimen Zusammenseins gewesen, ehe Jessica sich ihm entzogen hatte. Die Frau hatte sich in seinen Armen in Wollust pur verwandelt, die temperamentvollste Geliebte, die er je gehabt hatte. Er war nicht auf Leidenschaft aus gewesen, als er sie zur Ehefrau gewählt hatte, hätte nie gedacht, dass sie genau die in ihm wecken würde. Doch er war gewillt, mit dieser Tatsache zu leben, solange sie sich aufs Bett beschränkte. Es gefiel ihm, dass er der einzige Mann war, der je die Lustschreie seiner Frau gehört hatte.
Diesem Gedanke folgte ein weit weniger angenehmer: Mark.
Er hatte seinen Nebenbuhler fest im Auge, seit er von dessen Trennung erfahren hatte, und wusste, dass der in letzter Zeit Erkundigungen über Jessica anstellte.
Er ballte eine Hand zur Faust.
Jessica konnte Mark so sehr lieben, wie sie wollte, das war ihm egal. Allerdings hatte er nicht vor, sich mit einer Beziehung, welcher Art auch immer, zwischen seiner Frau und Mark abzufinden.
Jessica mochte ihn, Gabriel, für seine Art hassen, aber sie hatte gewusst, wer und was er war, als sie ihn heiratete. Er hielt an dem fest, was er besaß, und Jessica gehörte jetzt zu ihm.
4. KAPITEL
Jessica wachte mit verquollenen Augen auf. Mit einem Blick auf den Wecker stellte sie fest, dass es kurz vor fünf war. „Vier Stunden Schlaf. Großartig.“ Geräusche aus dem angrenzenden Schlafzimmer sagten ihr, dass Gabriel ebenfalls schon auf war. Bemüht, nicht an ihn zu denken oder an das, was sie letzte Nacht miteinander getan hatten, zog sie die Decke bis unters Kinn hoch. Dabei stellte sie fest, dass sie immer noch den Duft genau des Mannes in der Nase hatte, den sie eigentlich ignorieren wollte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, als ihr klar wurde, weshalb. In ihrer Wut hatte sie vergessen, sein Hemd auszuziehen, daher beschloss sie, unter die Dusche zu gehen.
Der heiße Wasserstrahl war eine Wohltat für ihre schmerzenden Muskeln, die nicht an bestimmte Aktivitäten der letzten Nacht gewöhnt waren. Aktivitäten, an die sie keinesfalls denken wollte, die sie jedoch nicht aus ihren Gedanken verbannen konnte.
Als sie etwas später angezogen am Fenster stand und ihr Haar bürstete, klopfte es an der Verbindungstür und Gabriel erschien. Er trug abgetragene Jeans und ein grobes Arbeitshemd. Sonderbarerweise war die Sinnlichkeit, die er ausstrahlte, noch intensiver. Ihr wurde augenblicklich heiß, und sie erinnerte sich an die genüssliche Qual sinnlicher Lust.
„Guten Morgen.“ Gabriel lächelte amüsiert, denn ihm war nicht entgangen, welche Wirkung er auf Jessica hatte.
Diese Arroganz brachte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ich habe dir nicht gestattet hereinzukommen.“ Sie bürstete weiter ihr Haar und sah dabei in die Morgendämmerung hinaus.
Er trat neben sie. „Sieh zu, dass du bis sieben startbereit bist.“
„Wohin wollen wir?“
„Das Grab deiner Eltern besuchen.“
Ihre Feindseligkeit verflog. „Danke.“ Sie legte die Bürste auf die Fensterbank und zwang sich, Gabriel anzusehen. Der Ausdruck in seinen Augen war unmöglich zu deuten.
„Gib mir einen Kuss,
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