Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
Jessica wütend. „Ich bin praktisch mein ganzes Leben lang mit ihm befreundet. Ist es dir in den Sinn gekommen, dass er vielleicht mit mir über das, was in seinem Leben los ist, reden wollte?“ Sie überging, dass Mark gesagt hatte, er würde sie am liebsten nie wieder loslassen, denn das machte ihr ein schlechtes Gewissen.
„Es ist mir egal, worüber er reden wollte.“ Gabriel verschränkte ebenfalls die Arme. „Es wird keine privaten Plaudereien mehr zwischen euch beiden geben.“
„Du bist mein Mann, nicht mein Gefängniswärter!“
„Ich sollte nicht dein Aufpasser sein müssen. Oder findest du es akzeptabel, dass du dich in die Arme deines Möchtegern-Geliebten wirfst?“
„Du verdrehst alles!“ Sie hatte Mark aus unschuldiger Wiedersehensfreude umarmt. Aber Gabriel ließ die Sache schmutzig wirken, ließ sie an jeder Geste, jedem Wort zweifeln.
Sein Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt, seine nächste Bemerkung war eiskalt. „Ich schwöre dir, Jessica, falls du versuchst, mich mit diesem Nichtsnutz zu betrügen, werde ich mich so schnell scheiden lassen, dass dir schwindelig wird. Und dann werde ich das Angebot der Grundstücksmakler annehmen – sie sind immer noch interessiert.“
Jessica spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. „Das würdest du nicht tun.“ Selbst Gabriel konnte nicht so grausam sein. „Ich habe dir alles gegeben.“
Er schnaubte verächtlich. „Du hast für ein ganzes Leben unterschrieben, nicht für eine schnelle Nummer in meinem Bett. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich es billiger haben können und von jemandem mit wesentlich mehr Erfahrung als du sie hast, Sweetheart.“
Die verbale Ohrfeige traf sie so hart, dass sie keine Worte fand.
„Dein Land hat für den Betrieb dieser Farm keinen Wert“, fuhr er fort. „Ich habe es gekauft, um unsere Abmachung zu besiegeln, und ich kann es ebenso leicht wieder loswerden, falls du deinen Job als meine Frau nicht ausfüllen willst. Denk daran, wenn du das nächste Mal den Drang verspürst, deinen Freund zu treffen.“
Er ging, ohne ihr die Chance zu einer Antwort zu geben. Jessica hätte auch gar nicht gewusst, was sie darauf sagen sollte. Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und barg das Gesicht in ihren Händen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Gabriels Drohung hatte sie geschockt und machte absolut klar, dass ihr Mann ihr etwa so viel traute wie einer streunenden Katze. Und er hatte ihr mit etwas gedroht, von dem er wusste, dass es ihr wundester Punkt war.
Die Vorstellung, das Erbe ihrer Eltern könnte für etwas zugrunde gerichtet werden, was die Spekulanten ein Urlaubsparadies für die Reichen und Schönen genannt hatten, einschließlich Swimmingpool, Tennisplätzen und Golfplatz, war ihr persönlicher Albtraum. Sie würden all das Schöne, wofür ihre Eltern so hart gearbeitet hatten, zerstören. Es wäre eine Herabwürdigung ihres Andenkens, die sie einfach nicht ertragen konnte. Anders als Gabriel es mit seiner Familie tat, hielt sie ihr Andenken in Ehren. Mehr war ihr nicht geblieben.
„Jessie?“
Mrs. Crofts Stimme schreckte sie aus ihren Gedanken. „Was gibt’s?“
Die Haushälterin betrachtete Jessica mit besorgter Miene, stellte jedoch keine Fragen. „Ein Anruf für dich.“ Sie reichte ihr das schnurlose Telefon.
„Danke.“ Jessica wollte sich gerade melden, als Mrs. Croft ihr bedeutete, die Sprechmuschel mit der Hand zu bedecken.
„Du hast dich entschieden, als du dein Eheversprechen gegeben hast, mein Mädchen. Sieh jetzt nicht mehr zurück.“ Mit diesem Ratschlag ging sie zurück ins Haus.
Ernüchtert, weil offenbar noch jemand ohne Weiteres annahm, sie würde untreu werden, meldete sie sich mit einem leisen Hallo.
„Bist du allein, Jessie?“
Sie erstarrte. „Bist du lebensmüde, Mark? Wenn Gabriel ans Telefon gegangen wäre …“
„Ich hätte wieder aufgelegt. Kein Grund zur Panik.“
Er lachte, aber Jessica hörte einen bitteren Unterton heraus, den sie noch nie an ihm bemerkt hatte.
„Warum rufst du an?“
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit dir reden möchte.“ Eine kleine Pause. „Du bist doch immer noch meine Freundin, oder nicht?“
„Natürlich bin ich das.“
„Auch wenn er es verbietet?“
„Bitte nicht.“ Gabriel war das eine Thema, das sie nicht mit Mark diskutieren würde. „Was sind das für Gerüchte über dich und Kayla?“
Die Pause war diesmal etwas länger. „Wir sind am Ende. Ich habe dir ja gesagt, ich hätte sie nie
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