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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Hand sinken. „Sie ist allerdings nicht hier.“
    Nein, das war sie nicht. Er hatte sie gehen lassen. Das war womöglich das Idiotischste, was er je getan hatte, doch manche Fehler konnten korrigiert werden. Jessica war seine Frau, und das würde sie auch bleiben. Er weigerte sich, ihr in diesem entscheidenden Punkt ihren Willen zu lassen.
    Jessica hatte Richard beim Wort genommen und sich in der Woche, die er in Australien war, keine Wohnung gesucht. Er hatte darauf bestanden, dass sie bei ihm einhütete, als sie ihn angerufen und sich nach preisgünstigen Mietwohnungen erkundigt hatte. Statt seinem Rat zu folgen, sich während seiner Abwesenheit auszuruhen und sich zu überlegen, zu ihrem Mann zurückzukehren, hatte sie sich in die Arbeit gestürzt und fertigte eine Skizze nach der anderen an.
    Doch tatsächlich nützte ihr diese Beschäftigungstherapie nichts, und sie fühlte sich schrecklich einsam.
    Nach einem weiteren langen Vormittag, an dem sie vergeblich versucht hatte, nicht an Gabriel zu denken, beschloss sie, in der Galerie vorbeizuschauen.
    Als sie die hellen, luftigen Räume betrat, blieb sie beim Anblick des Mannes, der dort wartete, wie angewurzelt stehen. „Gabe?“
    „Du warst nicht im Apartment.“
    Jessica unterdrückte den Anflug wilder Hoffnung. „Bist du wegen eines Meetings nach Auckland gekommen?“
    Er sah sehr geschäftsmäßig aus in seiner dunklen Hose und einem properen Oberhemd. Allerdings war es das grüne Hemd. Das Hemd, das sie immer an seine ungezügelte Leidenschaft und ihre vollkommene Kapitulation erinnern würde. Die Auswirkung, die dieses Hemd auf ihre Gefühle hatte, war verheerend. Aber daran hatte er bestimmt nicht gedacht, als er es angezogen hatte.
    „Ja, ein sehr wichtiges Meeting.“ Er kam auf sie zu und hielt ihr die Tür auf. „Lass uns einen Spaziergang machen.“
    Jessica wusste, sie hätte ablehnen sollen, doch sie war noch so geschockt, dass sie wortlos die Galerie verließ. Erst die frische Vorfrühlingsluft setzte ihren Verstand wieder in Gang.
    „Was willst du denn besprechen?“ Sie versuchte, sich nicht von seiner Nähe beeinflussen zu lassen, ein hoffnungsloses Unterfangen. Gabriel hatte von Anfang an mächtige Gefühle in ihr geweckt – Wut, Leidenschaft, Kummer … Liebe. „Soll ich etwas unterschreiben, um die Scheidung zu beschleunigen?“
    In seinen grünen Augen blitzte eine Gefühlsregung auf. „Trixie sagte mir, dass es nicht weit von hier einen Park gibt.“
    Sie ging neben ihm her, obwohl sie das gar nicht wollte.
    „Hättest du mich eigentlich je angerufen?“, fragte Gabriel, während sie den schmalen Weg zum Park einschlugen.
    „Ich wollte mir erst eine Wohnung suchen. Ich dachte, es wäre sinnvoller, damit du weißt, wohin du meine Gemälde und die anderen Sachen schicken sollst.“ Das war glatt gelogen. Sie hatte es einfach nicht über sich gebracht mit ihm zu reden. Die Wunden waren noch zu frisch, der Schmerz zu dicht an der Oberfläche.
    „Und es ist dir nicht in den Sinn gekommen, dass ich mir Sorgen um dich machen könnte?“
    Der Pfad war zu Ende. Jessica blieb stehen und schaute in den menschenleeren Park. Das unbeständige Wetter hatte die vielen Besucher, die sonst hier waren, offensichtlich von einem Spaziergang abgehalten. Den dunklen Wolken nach würde es gleich anfangen zu regnen.
    „Nein.“ Sie wandte sich ihm zu. „Wie wir beide wissen, stehe ich auf deiner Prioritätenliste weit unten, irgendwo zwischen dem Wiederaufbau des Stalls und dem Überprüfen deiner Kontoauszüge. Wahrscheinlich sogar noch weiter unten.“
    „Und warum liebst du mich dann?“
    Es war vorbei mit ihrer Beherrschung. „Ich weiß es nicht! Du bist arrogant, verschließt dich vor mir und bist viel zu sehr daran gewöhnt, deinen Willen zu bekommen. Wenn ich auch nur einen Funken Verstand hätte, würde ich auf der Stelle aufhören dich zu lieben.“
    Er packte sie an den Armen. „Nein!“
    „Du kannst das nicht bestimmen, Gabe.“ Jessica stemmte sich gegen seine Brust. „Ich wünschte, du könntest es. Dann wäre alles so, wie du es willst, und ich wäre glücklich statt mich zu fühlen, als wäre ich in tausend Stücke gerissen worden!“
    „Wenn du mich liebst, warum bist du dann hier in Auckland? Du hättest auf der Farm bleiben können. Du kannst noch heute zurückkommen, und ich werde kein Wort darüber verlieren.“
    „Du weißt genau, warum ich hier bin!“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Selbst wenn ich akzeptieren

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