Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
könnte, mit einem Mann zu leben, für den ich nicht mehr als einfach bequem bin …“
Weiter kam sie nicht, denn Gabriel verschloss ihre Lippen mit einem Kuss. Es war ein leidenschaftlicher, harter, fast zorniger Kuss, der sie völlig aus der Fassung brachte. Es donnerte am Himmel, aber das war nichts im Vergleich zu dem Gefühlssturm, der in ihr tobte.
„Ich brauche dich.“
Sie konnte nicht glauben, was sie da eben gehört hatte. „Gabe?“
„Du bist die unbequemste Frau, die ich mir vorstellen kann.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Du streitest ständig mit mir, tust nie, was ich dir sage, lässt mich hinter dir herlaufen wie ein Teenager hinter seinem ersten Schwarm und spukst mir dauernd im Kopf herum, wenn ich dich eigentlich vergessen sollte. Was zum Teufel ist daran so verdammt bequem?“
Jessicas Herz klopfte heftig. „Es tut mir nicht leid.“
„Natürlich nicht. Das wäre viel zu bequem.“ Er legte seine Stirn an ihre Stirn. „Komm zurück zu mir, Jessie. Ich glaube, ich ertrage es nicht, allein in mein leeres Haus zurückzukehren.“
So leicht würde sie ihn nicht vom Haken lassen. Jessica Bailey Dumont hatte genug davon, sich mit weniger als allem zu begnügen. „Warum? Warum willst du, dass ich zurückkomme?“
„Du bist meine Frau.“
„Das reicht nicht.“
Gabriel schloss sie fest in die Arme. „Was bist du für eine hartnäckige Frau. Du weißt warum.“
Das Beben in seiner Stimme ließen sie langsam schwach werden, doch er musste aussprechen, was er ihr zu sagen versuchte, wenn ihre Ehe funktionieren sollte. Sie war sich jedoch nicht sicher, ob er je so weit gehen würde.
Einen Moment herrschte Stille, dann sagte Gabriel: „Ich liebe dich.“
Jessica hatte das Gefühl, die Erde blieb abrupt stehen. Und als sie sich wieder zu drehen begann, war nichts mehr wie vorher. Mit zitternden Fingern strich sie über seine Wange. „Warum sagst du das so, als wäre das etwas Schlechtes?“
Er entzog sich ihrer Berührung. „Warum musst du alles hinterfragen, Jessie? Akzeptiere doch einfach, dass ich dich liebe und komm mit mir zurück nach Hause.“
„Und was ist mit dem Baby, Gabe?“
Gabriel schob die Hände in den Hosentaschen. „Da kann ich dir nicht geben, was du willst.“
Es hatte zu regnen begonnen, und Jessica liefen Regentropfen übers Gesicht. „Warum nicht?“ Sie blieb standhaft, denn wenn sie jetzt nachgab, würde er sie nie wieder so nah an sich heranlassen.
„Weil ich Kinder nicht mag und keines um mich haben will.“
„Lügner“, flüsterte sie und wischte sich den Regen vom Gesicht.
Gabriel wandte sich ab, und sie glaubte, ihn verloren zu haben. Wenn sie nicht schon mit seinem Kind schwanger gewesen wäre, hätte sie seinen Wunsch vielleicht akzeptiert. Aber sie war schwanger, und dieses Kind brauchte sie, um für sein Glück zu kämpfen.
„Sie sterben“, sagte Gabriel knapp und wandte sich ihr wieder zu. Sein Blick war so voller Schmerz, dass Jessica es kaum ertrug. „Ich hatte vergessen, wie leicht Kinder sterben, bis ich dich Cecily habe halten sehen. Sie sind so klein und schwach und zerbrechlich. Und ich kann nicht jede Sekunde jeden Tages über sie wachen.“
Jetzt war alles klar. Gabriel hatte nicht Angst, sein Kind zu verletzen, er hatte Angst, es viel zu sehr zu lieben. „Aber wenn du riskieren kannst, mich zu lieben, warum dann nicht unser Baby? Ich könnte ebenso leicht verletzt werden. Es gibt keine Garantie.“
Er strich sich fahrig durchs Haar. „Hast du eine Ahnung, wie hart es für mich ist zu akzeptieren, dass ich dich liebe? Bei dem Brand damals … habe ich alles verloren. Da ist nicht viel übrig.“
Ihre Tränen vermischten sich mit den kühlen Regentropfen. Sie wollte Gabriel an sich ziehen, doch er trat hastig beiseite und sank im Gras auf die Knie.
Jessica kniete sich neben ihn.
„Ich war ihr Held“, sagte er erstickt. „Ich hätte sie retten müssen.“
„Gabe …“
„Du bist stark, Jessie, so verdammt stark. Ich kann darauf vertrauen, dass du selbst auf dich achtgeben wirst. Aber ein Kind?“
„Ich habe auch schreckliche Angst, dass unserem Baby etwas passieren könnte. Aber ich habe keine Wahl.“ Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „Und du hast auch keine. Dieses Kind wird dich Daddy nennen, wird zu dir aufschauen, und es wird dich für einen Helden halten, weil du einfach der Typ Mann dafür bist. Das kannst du nicht ändern.“
„Nein.“ Gabriel schüttelnd heftig den Kopf
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