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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Liebe oder ihre Fürsorge.
    Jessica musste lächeln. Zu schade für dich, dass ich dir eben auf die Schliche gekommen bin, Gabriel.
    Überglücklich über ihre Erkenntnis, war Jessica fast bereit, Gabriel ihre Liebe einzugestehen. Vielleicht werde ich es ihm heute im Bett zuflüstern, dachte sie. Sie musste allerdings sorgfältig den passenden Moment wählen.
    „Und“, fing sie an, als sie sich nach dem Abendessen gemütlich aufs Sofa in seinem Arbeitszimmer gekuschelt hatte, „möchtest du wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, sobald das festgestellt werden kann, oder soll es eine Überraschung werden?“
    „Ich möchte es nicht wissen.“
    „Wirklich? Ich weiß nicht, ob ich die Spannung aushalten kann.“
    „Das habe ich nicht gemeint.“ Gabriel legte das Fax beiseite, das er gelesen hatte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht Vater sein will. Behellige mich bitte nicht mit Dingen, die meine Beteiligung nicht unbedingt erforderlich machen.“
    Geschockt sah sie ihn an. „Aber Gabriel, jetzt, wo wir darüber geredet haben … Du bist nicht wie er. Du brauchst nicht zu befürchten, dein Kind zu verletzen.“
    „Versuch nicht, mich zu analysieren, denn du weißt immer noch so gut wie nichts. Ich habe meine Entscheidung getroffen.“
    Zutiefst beunruhigt stand sie nun auf. „Das ist nicht dein Ernst.“
    „Ich werde das Kind nicht ignorieren, falls das deine Sorge ist. Ich möchte nur, dass er oder sie so wenig wie möglich um mich ist.“
    „Und wie soll sich unser Kind geliebt fühlen, wenn es schon in jungen Jahren aufs Internat und in Sommercamps geschickt wird?“
    „Ich werde für alles sorgen, was es braucht.“
    „Verstehe.“ Und das nur allzu gut. „Liebe gehört nicht zu diesem Handel.“
    „Die gehörte nie dazu.“
    Jessica zuckte zusammen, weil er ihre geheimen Hoffnungen und Träume derart brutal zerstörte. „ Ich habe mich auf diesen Handel eingelassen, aber du wirst unser Kind da nicht mit hineinziehen!“
    „Ich habe dich, solange wir uns kennen, nie im Unklaren darüber gelassen, wer ich bin.“
    „Ich dachte …“ Sie brach ab, wütend auf sich selbst, weil sie sich erneut in einen Mann verliebt hatte, der nur in ihrer Fantasie existierte. Und diesmal war es weit mehr als die Vernarrtheit eines jungen Mädchens.
    Ihr wurde ganz anders bei dem Gedanken, dass sie drauf und dran gewesen war, jemandem ihre Liebe zu gestehen, der sie auf keinen Fall wollte. Sie beschwor sich, nicht zusammenzubrechen, nicht jetzt. „Männer wie du ändern sich nicht, oder?“
    „Warum solltest du das wollen?“
    Diese Frage ging Jessica noch am nächsten Tag durch den Kopf, als sie auf der Treppe ihres einstigen Zuhauses saß. Diesen Platz hatte die Randall-Farm jedoch nicht mehr in ihrem Herzen. Sie hatte inzwischen die Angel-Farm als ihr Heim akzeptiert.
    Aber das reichte nicht.
    Sie strich über die Holzstufen ihres geliebten Elternhauses, für dessen Erhalt sie alles zu opfern bereit gewesen war, dann schüttelte sie den Kopf. „Nicht mein Baby.“ Ihr Kind würde nicht als Geisel für diesen Ort herhalten, würde nicht gezwungen sein, allein und isoliert aufzuwachsen wie sie, damit das Anwesen der Randalls erhalten blieb.
    Ja, es würde wehtun, wegzugehen und das Erbe ihrer Eltern der Willkür der Grundstücksspekulanten zu überlassen. Aber das konnte sie überleben. Was sie jedoch niemals überleben würde, was sie sich nie verzeihen würde, wäre zuzulassen, dass ihr Kind ihr aus den Armen gerissen wurde, weil Gabriel unerklärlicherweise seine Meinung geändert hatte und nicht mehr Vater sein wollte.
    „Es tut mir leid, Daddy.“ Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. „Ich kann mein Versprechen nicht halten, aber ich weiß, dass du das verstehen wirst.“ Ihr lief eine einzelne Träne über die Wange.
    Sie war eine solche Närrin gewesen, weil sie geglaubt hatte, sie könnte eine Ehe durchstehen, die auf nichts beruhte als Geschäftsbedingungen, und weil sie in Gabriel Dumont ihren Ritter in schimmernder Rüstung gesehen hatte. Er war kein Ritter, kein Mann, der je bereit wäre ihr zu geben, was sie am meisten ersehnte.
    Vielleicht war die Fähigkeit zu lieben lange vor dem Brand in ihm erloschen, sein Herz auf Dauer beschädigt, weil er miterlebt hatte, wie sein Vater seine Mutter schlecht behandelte. Vielleicht hatte er sie auch in jener Nacht verloren, als die Angel-Farm zum brennenden Inferno wurde, das alles verschlang, was er je geliebt hatte. Oder vielleicht war

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