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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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was kenne ich. Deshalb lässt mich Ihr Galgenhumor kalt.«
    »Offenbar haben Sie noch nichts erlebt, was Sie ernsthaft erschrecken könnte.« Ehe sie merkte, was er vorhatte, packte er sein T-Shirt und schob es nach oben.
    Beim Anblick seines Waschbrettbauchs musste sie schlucken. Und die Muskeln … Darum würde ihn jeder Bodybuilder beneiden. Aber was ihr den Atem nahm, war das Netzwerk zahlreicher Narben, die sich über seine Brust zogen.
    Am schlimmsten fand sie die klaffende Wunde unterhalb seiner Rippen. »Heiliger Himmel, was ist denn mit Ihnen passiert?«
    Der dunkle Jäger streifte das T-Shirt wieder hinab und trat einen Schritt zurück. »Falls Sie die Narben meinen - ich bräuchte ein paar Jahre, um zu erzählen, wie sie alle entstanden sind. Und diese Schnittwunde - die verdanke ich einem dreizehnjährigen Apolliten, den ich für ein armes Kind in höchster Not hielt.«
    »Sind Sie in eine Falle getappt?«

    Lässig hob er die Schultern. »Nicht zum ersten Mal.«
    Von wachsendem Unbehagen erfasst, spürte Amanda die Aura tödlicher Gefahren, die ihn einhüllte. Wie ein geschmeidiges Raubtier bewegte er sich. Und die Augen …
    Alles schienen sie wahrzunehmen, nicht nur seine unmittelbare Umgebung. In diesen pechschwarzen Tiefen schimmerte ein unbeschreibliches ätherisches Licht.
    Wann immer er sie anschaute, pochte ihr Herz schneller.
    Noch nie war ihr ein blonder Mann mit solchen Augen begegnet. Oder ein so attraktiver Mann, mit so perfekten, ebenmäßigen Zügen, wie aus Stein gemeißelt. Er strahlte eine intensive, fast unnatürliche maskuline Erotik aus. Was er im Überfluss besaß - eine solche Ausstrahlung versuchten viele Männer erfolglos zu erzielen.
    »Was ist ein dunkler Jäger? So was Ähnliches wie ›Buffy - im Bann der Dämonen‹?«
    »Ja«, bestätigte er grinsend, »ich bin ein kleines, ausgemergeltes Teenager-Mädchen, das herumstolziert und Vampire in Ohrringen bekämpft. Die reißen sie mir aus den Ohren und stecken sie dann in meinen …«
    »Dass Sie kein Mädchen sind, weiß ich. Was ist ein dunkler Jäger?«
    Seufzend führte er sie durch das Gefängnis und suchte die Wände nach einer Geheimtür ab. »Um es kurz und bündig auszudrücken - ich exekutiere lästige Dinger, die einem nachts über den Weg laufen.«
    Amanda erschauerte. Hinter dieser simplen Erklärung musste etwas mehr stecken. Er wirkte zwar gefährlich, aber nicht pervers, nicht einmal grausam. »Warum wollen Sie Desiderius töten?«

    Bevor er wieder versuchte, die Stahltür zu öffnen, warf er ihr einen kurzen Blick zu. Mit aller Kraft rüttelte er an der Klinke, die erstaunlicherweise nicht herausfiel. »Weil er die Menschen nicht nur ermordet, sondern auch noch ihre Seelen stiehlt.«
    Bestürzt zuckte sie zusammen. »Kann er das?«
    »Sagten Sie nicht, so was hätten Sie schon mal gesehen.«, spottete er.
    Am liebsten hätte sie ihn erwürgt. So ein mieser, arroganter Kerl … »Wieso werde ich dauernd in diesen übernatürlichen Hokuspokus reingezogen?«, murmelte sie. »Ist es zu viel verlangt, wenn ich mir einen ganz normalen Alltag wünsche?«
    »Nur ganz selten verläuft das Leben so, wie wir es wollen.«
    Wie seltsam seine Stimme klang … Verwirrt runzelte sie die Stirn.
    Kyrian legte den Kopf schief, hob seine freie Hand und bedeutete ihr zu schweigen.
    Plötzlich klickte die Klinke.
    »Poch, poch«, sagte Desiderius. »Tagsüber darfst du dich verstecken. Sobald der Abend dämmert, beginnt die Jagd.«
    »Ja, ja«, erwiderte der dunkle Jäger seelenruhig, »du und dein kleiner Hund …«
    Seine Gelassenheit verblüffte Amanda. »Haben Sie keine Angst vor seinen Drohungen?«
    Verächtlich hob er die Brauen. »Chère, falls jemals der Tag anbricht, an dem ich einen kleinen Bastard wie Desi fürchte, werde ich mich vor seine Füße werfen und ihn bitten, das Herz aus meiner Brust zu schneiden. Im Augenblick beschäftigt mich nur eine einzige Sorge. Wie kann ich Sie
zu Ihrer Schwester zurückbringen und Miss Dickschädel klar machen, sie soll sich aus alldem raushalten, bis ich Desiderius aufgespürt und seine Seele ins Reich des Vergessens geschickt habe, wo sie hingehört?«
    Trotz der unerfreulichen Situation musste sie lachen. »Miss Dickschädel? Offenbar kennen Sie Tabitha sehr gut.«
    Dieser Kommentar wurde ignoriert. Vorsichtig schirmte er sie mit seinem Körper ab, dann stieß er langsam die Tür auf, hielt inne und sah sich um.
    Hinter der Tür erstreckte sich ein schmaler Korridor mit staubigen

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