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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Fenstern, durch die das Licht der aufgehenden Sonne hereinfiel.
    »Verdammt«, fluchte der dunkle Jäger leise und zog sich in den Raum zurück.
    »Was ist los?«, fragte Amanda beunruhigt. »Ist jemand da draußen?«
    »Nein.«
    »Okay, verschwinden wir.« Sie wollte die Schwelle überqueren.
    Aber er rührte sich nicht vom Fleck. Die Zähne zusammengebissen, spähte er wieder in den Flur und sagte etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand.
    »Wo liegt das Problem, Mister? Der Morgen ist angebrochen, niemand lauert uns da draußen auf. Also gehen wir.«
    Bevor er antwortete, holte er tief Luft. »Das Problem hängt nicht mit irgendwelchen Leute zusammen, sondern mit der Sonne.«
    »Wieso?«
    Einige Sekunden lang zögerte er, dann öffnete er den Mund und fuhr mit seiner Zunge über lange, spitze Zähne.

3
    O GOTT, DIESER traumhafte Mann ist ein Vampir!
    »Nein, nein, nein …« Vor lauter Entsetzen zitterte Amanda am ganzen Körper und musste sich mühsam beherrschen, um keinen Schreikrampf zu bekommen. »Werden Sie mir jetzt das Blut aussaugen?«
    Ironisch hob er die Brauen. »Sehe ich wie ein Rechtsanwalt aus?«
    Sie ignorierte seinen Sarkasmus. »Wollen Sie mich ermorden?«
    Kein bisschen amüsiert, seufzte der dunkle Jäger: »Wenn ich das geplant hätte - glauben Sie nicht, dass Sie dann schon längst gestorben wären?« Er trat näher zu Amanda und schenkte ihr ein satanisches Lächeln, mit dem er sie offensichtlich einschüchtern wollte. Was ihm natürlich gelang.
    Dann hob er seine freie Hand, um ihren Hals abzutasten und die Halsschlagader zu suchen. Die federleichte Berührung ließ Amanda erschauern.
    »Wenn ich’s mir recht überlege«, fügte er hinzu, »ich könnte alle Ihre Adern leer saugen, mit meinen scharfen Fangzähnen Ihre Hand abbeißen, und dann wäre ich frei.«
    Einer Panik nahe, riss sie die Augen auf.
    »Aber Sie haben Glück, darauf werde ich verzichten.«
    »Hören Sie mit diesem sardonischen Gerede auf!«, fachte sie. Ihr Herz schlug wie rasend, denn sie war nicht sicher, ob er sich auf ihre Kosten amüsierte oder tatsächlich ihr Blut trinken
würde. »Das ertrage ich nicht. Versetzen Sie sich doch mal in meine Lage! Ich wollte einfach nur Tabithas Hund rauslassen, damit er nicht in ihr Bett pinkelt. Plötzlich wurde ich niedergeschlagen und an einen Vampir gekettet. Also verzeihen Sie mir bitte, dass ich ein bisschen nervös bin.«
    Zu ihrer Überraschung ließ er seine Hand sinken. »Ja, Sie haben Recht. Wahrscheinlich sind Sie nicht an grundlose Attacken gewöhnt.«
    Wie sie dem Klang seiner Stimme entnahm, hatte er schon öfter Erfahrungen mit solchen Situationen gesammelt.
    Ein schwaches Lächeln verzog seine Lippen, ohne seine Augen zu erreichen. »Falls es Sie beruhigt - ich pflege mich nicht von menschlichem Blut zu ernähren.«
    Seltsamerweise fühlte sie sich etwas besser, nachdem er ihr das versichert hatte. Nicht, dass sie ihm glaubte … Aber es war immerhin ein gewisser Trost. »Könnte man Sie mit Angel vergleichen?«
    Ungeduldig verdrehte er die Augen. »Sie sehen zu viel fern«, murmelte er. Etwas lauter fuhr er fort: »Im Gegensatz zu mir besitzt der Vampir Angel eine Seele.«
    »Jetzt erschrecken Sie mich schon wieder.«
    Sein Blick wiederholte, was er vor einer Weile gesagt hatte. Offenbar haben Sie noch nichts erlebt, was Sie ernsthaft erschrecken könnte. Nun wandte er sich wieder zur Tür. »Also gut, laufen wir los, bevor die Sonne noch höher steigt.« Durchdringend starrte er Amanda an. »Um das größte Problem zu erwähnen - ich weiß nicht, wohin dieser Korridor führt. Falls wir ins Freie gelangen, werde ich einen ziemlich schmerzhaften Tod erleiden und sofort in Flammen aufgehen. Deshalb muss ich Sie um einen Gefallen bitten.«

    »Um einen Gefallen?«, fragte sie ungläubig. Der Mann hatte wirklich Nerven. Erst kommandierte er sie herum und bedrohte sie, und dann wagte er es, sie um einen Gefallen zu bitten? »Klar, warum nicht?«
    Der dunkle Jäger zog einen Ring von seiner rechten Hand, den er ihr reichte. »Nehmen Sie das, und suchen Sie einen Baum.«
    Mit schmalen Augen musterte sie den Ring. An manchen Stellen war das Gold zerkratzt und verbogen. Irgendjemand musste das Schmuckstück misshandelt haben. Oder den Finger, an dem es gesteckt hatte. Flach geschliffene Rubine umrahmten ein Schwert aus Diamanten, umgeben von Lorbeerblättern aus Smaragden, und darüber prangte eine Saphirkrone. Offensichtlich eine wertvolle Antiquität.
    Warum

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