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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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schlafen. Ich habe eine lange Nacht hinter mir. Und ich bin völlig erschöpft.«
    Auch Amanda fühlte sich müde. Aber das Kunstledersofa war zu schmal für sie beide.
    Der dunkle Jäger grinste sie an. »Nimm die Couch, ich schlafe am Boden.«

    »Schaffst du das?«
    »Ich musste mich schon mit schlimmeren Schlafplätzen begnügen.«
    »Brauchst du keinen Sarg?«
    Er verdrehte die Augen, doch er würdigte sie keiner Antwort, als er sie zum Sofa führte.
    Sobald sie sich darauf ausgestreckt hatte, merkte sie, dass es nicht funktionieren würde. »Nein, das ist zu unbequem. Wie soll ich denn schlafen, wenn mein Arm über die Kante runterhängt? Außerdem bin ich doppelt so lang wie die Couch.«
    »Was schlägst du vor?«
    Entschlossen warf sie die Decke und das Kissen auf den Boden und legte sich neben den dunklen Jäger.
    Nur die Nähe beunruhigte ihn. Um halbwegs komfortabel zu schlafen, musste er einen Arm um Amanda legen.
    Wie ein Liebespaar.
    Dieser Gedanke traf ihn so schmerzlich wie ein Dolchstoß mitten ins Herz, und er rang nach Luft. Viel zu lebhaft erinnerte er sich an den Fehler, den er begangen hatte, als er das letzte Mal mit einer Frau zusammen und viel zu leichtsinnig gewesen war.
    Gegen seinen Willen tauchte die Vision von Blut und grausamen Qualen auf, stürmte so gnadenlos auf ihn ein, dass er beinahe zu zittern begann.
    Das alles gehört der Vergangenheit an, sagte er sich. Alte Geschichten. Trotzdem war es unmöglich, gewisse Dinge zu vergessen. Nicht einmal ein Mann mit übernatürlichen Kräften konnte sie aus seinem Bewusstsein verbannen.
    Denk nicht daran …

    Dieser Zeitpunkt eignete sich nicht für Erinnerungen, nur für praktische Erwägungen. An diesem Abend würde Desiderius Jagd auf ihn machen. Wenn er die Zwillingsschwestern retten wollte, musste er Kräfte sammeln. Und so senkte er die Lider und versuchte sich zu entspannen.
    Bis sie sich bewegte und ihre Hüfte zwischen seine Schenkel geriet.
    Gepeinigt biss Kyrian die Zähne zusammen. Süßer Rosenduft stieg ihm in die Nase, sein Körper schien zu brennen. So unglaublich lange war es her, seit er zuletzt eine Frau besessen hatte. So lange, seit er es gewagt hatte, neben einer Frau die Augen zu schließen.
    Welch ein niederträchtiges Biest die Notwendigkeit doch war … Diese Lektion hatte er auf die harte Tour gelernt, im Kampf gegen die Römer.
    Krampfhaft schluckte er und zwang sich, alle Gedanken zu verscheuchen. In seiner Vergangenheit gab es nichts, was er im Gedächtnis behalten wollte. Nur unsagbares Leid, so unbarmherzig, dass es ihn nach zwei Jahrtausenden noch immer überwältigte.
    Konzentrier dich, ermahnte er sich und suchte bei seiner militärischen Ausbildung Zuflucht. Jetzt brauchst du deine Ruhe.
    Amanda hielt den Atem an, als sie seinen Körper an ihrem Rücken spürte. Sein Arm umschlang ihre Taille. Sofort begann ihr Herz schneller zu schlagen. Wie sollte sie an seine starke, warme Brust geschmiegt Schlaf finden? Sie starrte seine Hand an, die vor ihrem Gesicht lag. Lange, anmutige Finger, die einem Kunstmaler oder Musiker gehören könnten.

    O Gott, wie schwer es ihr fiel zu bedenken, dass dies kein richtiger Mann war …
    Du liegst neben einem Vampir!
    Nein, er ist ein dunkler Jäger. Nicht, dass sie den Unterschied begreifen würde. Doch den würde sie sich klar machen. Auf diese oder jene Weise.
    Stundenlang lauschte sie seinen Atemzügen. Sie merkte, wann er endlich einschlief, denn sein Arm, der sie umfing, entspannte sich, sein Herz pochte langsamer.
    Vor Tates Büro erklangen Schritte, Leute kamen und gingen, Lautsprecherstimmen riefen nach Ärzten, Schwestern und Krankenpflegern.
    Kurz nach zwölf Uhr mittags brachte Tate ihnen einen Lunch. Aber sie erlaubte ihm nicht, den dunkler Jäger zu wecken. Sie aß die Hälfte ihres Sandwiches. Dann lag sie wieder neben dem dunklen Jäger und fragte sich, warum sie sich an der Seite eines Vampirs, den sie kaum kannte, so sicher und geborgen fühlte. Um ihn zu betrachten, drehte sie sich auf den Rücken. Wie umwerfend er aussah. Das Haar fiel über seine Augen, die entspannten Züge strahlten jungenhaften Charme aus. Nur zu gut erinnerte sie sich, wie seine sinnlichen Lippen schmeckten, wie sie ihren Hals liebkost hatten. Der Gedanke an seine Küsse erhitzte ihr Blut erneut.
    Schon oft war sie geküsst worden. Aber noch kein Mann hatte so betörende Emotionen in ihr entfacht.
    Wie schaffte er das? Warum weckte er den brennenden Wunsch in ihr, in seinen Armen zu

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