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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Spöttisch verdrehte Kyrian die Augen. »Wurdest du mit einer TV-Fernbedienung in der Hand geboren?«
    »Nein, wir gehören nicht zu den Bezwingern«, widersprach Talon und ignorierte Kyrians Sarkasmus. »Die Bezwinger sind die allerschlimmsten Vampire, weil sie nichts von ihren Opfern erhoffen und sie nur um der Vernichtung willen beseitigen. Natürlich gelten sie als die stärksten Vampire.«
    Wieder einmal rann ein Schauer über Amandas Rücken. »Fällt Desiderius in diese Kategorie?«
    Kyrian schüttelte den Kopf, und Talon fuhr fort: »Um die Welt zu schützen, wurden drei Jäger-Gattungen geschaffen, die gegen die Daimons kämpfen. Man nennt uns die ›Pyramide
des Schutzes‹. Während die dunklen Jäger die Feinde verfolgen, die sich von menschlichem Blut und den Seelen nähren, sind die Traumjäger hinter den Energie- und Traumräubern her, und die Wer-Jäger pirschen sich an die Bezwinger heran.«
    »Was ich nicht verstehe …« Verstört runzelte Amanda die Stirn. »Warum gibt es nicht eine einzige Gruppe, die alles erledigt?«
    »Weil das nicht klappen würde«, erwiderte Kyrian. »Wäre eine Gruppe stark genug, um gegen alle vier Existenzbereiche vorzugehen, würde sie die Welt versklaven. Nichts und niemand könnte sie aufhalten. Dann wären die Götter stinksauer.«
    »Welche vier Existenzbereiche meinst du?«
    »Die Zeit, den Raum, die Erde und Träume«, erläuterte Talon.
    »Wie unheimlich …« Amanda holte tief Atem. »Also wandert ihr durch die Zeit?«
    »Und durch den Raum und die Träume.«
    »Ah.« Amanda nickte. »War Rod Serling in ›Twilight Zone‹ ein Wer-Jäger?«
    Darüber schienen sie sich nicht besonders zu amüsieren.
    »Okay, ein schlechter Scherz«, gab sie zu. »Ich versuche nur, das alles zu begreifen.«
    »Lassen Sie’s lieber«, riet Talon ihr grinsend. »Seit über eintausendfünfhundert Jahren versuche ich mir einen Reim drauf zu machen. Und jeden Tag lerne ich was Neues.«
    »Was, du auch?« Kyrian schnitt eine Grimasse. »Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte es endlich kapiert, taucht Desiderius auf und ändert alle Regeln.«

    »Stimmt.« Talon lachte freudlos und straffte die Schultern. »Da wir gerade von unheimlichen Dingen reden - ich muss verschwinden. Während wir uns unterhalten, verblassen meine Kundschafter.«
    Kyrian mimte eisiges Entsetzen. »Oh, ich hasse es, wenn du dich in meiner Gegenwart mit den Toten verständigst.«
    Kein bisschen belustigt, kniff Talon die Augen zusammen. »Bist du das Arschloch, das mir dieses ›I See Dead People‹-T-Shirt geschickt hat?«
    »Nein, das muss Wulf gewesen sein.« Kyrian lachte. »Und ich dachte, er hätte es nur zum Spaß angekündigt.«
    »Keineswegs. Vor drei Tagen habe ich das Ding gekriegt. Das wird er mir büßen.« Nach einem kurzen Blick auf Amanda fügte er hinzu: »Behalt sie in deiner Nähe.«
    »Klar.«
    Talon spähte über seine Schulter. »Bilde ich mir das nur ein, oder schenkt uns der Apolliten-Feuerwehrmann hinter mir etwas zu viel Aufmerksamkeit?«
    »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Vielleicht sollte ich ihn ins Verhör nehmen.«
    »Nicht heute Nacht. Bring die Frau erst einmal in Sicherheit. Inzwischen werde ich den Apolliten befragen.«
    Amüsiert hob Kyrian die Brauen. »Misstraust du mir?«
    »Verdammt, nein, alter Grieche. Dafür kennen ich dich zu gut.«
    Talon kehrte zu seiner schwarzen Harley-Davidson zurück und hob den Helm vom Boden auf. »Später maile ich dir die Ergebnisse.«
    »Benutzt ihr E-Mails?«, fragte Amanda. »Erstaunlich.«
    Lässig zuckte Kyrian die Achseln. »Ja, sogar wir gehen mit
der Zeit. Früher haben wir Kuriere bezahlt, die zwischen uns hin und her rannten und Informationen weiterleiteten.«
    »Ah …« In diesem Moment entdeckte sie einen Mann, der auf der anderen Straßenseite im Schatten stand. Statt das Feuer zu beobachten, schien er sich mehr für Kyrian und Talon zu interessieren.
    Talon kehrte zu ihnen zurück.
    »Nur eine Frage«, wisperte Amanda und musterte den attraktiven blonden Schemen auf der anderen Straßenseite. »Sind alle Daimons blond?«
    Kyrian nickte. »Ebenso wie alle Apolliten.«
    »Und wie unterscheidet ihr einen Apolliten von einem Daimon?«
    »Wenn sie uns nicht blockieren, fühlen wir sie«, erklärte Talon. »Aber die Menschen erkennen einen Apolliten nur am schwarzen Symbol, das wie ein Tattoo aussieht. Auf der Brust. An der Stelle, wo sich die menschliche Seele befindet.«
    »Oh …« Amanda ließ den blonden Beobachter nicht

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