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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Handschuhe aus und legte die Hände auf Allisons Brustkorb.
    Nach ein paar Sekunden begann sie langsam und gleichmäßig zu atmen.
    Talon erwiderte Amandas Blick. Wie sie schaudernd feststellte, hatte er die gleichen schwarzen Augen wie Kyrian. Irgendetwas an diesem neuen dunklen Jäger erschien ihr seltsam und beängstigend. Seine innere Ruhe, erkannte sie. Wie ein bodenloser Teich. Die Gelassenheit, die er ausstrahlte, wirkte betörend und zugleich erschreckend. Da ahnte sie, dass hier sehr Schreckliches geschehen musste. Aus welchem anderen Grund sollte sich ein zweiter dunkler Jäger hier aufhalten?
    »Hat Desiderius das Feuer gelegt?«, fragte sie.
    Beide Männer schüttelten die Köpfe, und Kyrian wandte sich wieder zu Talon. »Dein Job?«
    »Nach meiner Ansicht haben sich unsere Teams zusammengetan. Meins versucht dich rauszuholen. Und deins versteckt sich da drin.«

    Endlich trafen die Feuerwehr und eine Ambulanz ein. Während sich die Sanitäter um Allison kümmerten, trat Amanda mit den dunklen Jägern beiseite. »Verdammt, Talon, das ist neu.«
    Mit allen Fingern strich Kyrian sein Haar aus der Stirn. »Dadurch sind wir verwundbar.«
    Talons Kinn wies zu Tabithas brennendem Haus. »Das weiß ich. Und es ärgert mich maßlos, dass sie ihre Kräfte vereinen können und wir nicht.«
    »Warum könnt ihr das nicht?«, fragte Amanda.
    Talon wandte sich wieder zu Kyrian. »Wie viel weiß sie?«
    »Mehr, als sie sollte.«
    »Dürfen wir ihr trauen?«
    Kyrian musterte Amanda, und die Unsicherheit in seinem Blick kränkte sie. Niemals würde sie dem Mann schaden, der ihr Leben gerettet hatte.
    »Heute Abend bekam ich eine Nachricht von Acheron«, erklärte Kyrian. »Ich soll dieser Frau alle Informationen liefern, die sie verlangt.«
    Verwundert runzelte Talon die Stirn. »Das sieht T-Rex gar nicht ähnlich.«
    »Warum nennst du ihn so? Obwohl du weißt, wie sehr er das hasst?«
    »Deshalb tu ich’s ja. Und es fällt mir schwer zu glauben, T-Rex würde der Frau freie Hand geben.«
    »Du kennst doch Acheron. Mit allem, was er unternimmt, verfolgt er einen ganz bestimmten Zweck. Den wird er uns erst verraten, wenn er es für richtig hält.«
    »Warum könnt ihr eure Kräfte nicht vereinen?«, wollte Amanda wissen.

    »Damit wir keine Hahnenkämpfe durchführen«, antwortete Kyrian, »oder gemeinsam gegen die Menschen oder Götter vorgehen. Sobald wir uns zusammenrotten, rauben wir einander alle Energien und gefährden unsere Sicherheit. Und je länger wir beisammenbleiben, desto schwächer fühlen wir uns.«
    »Wie unfair!«, klagte Amanda.
    »Nur selten ist das Leben fair«, bemerkte Talon.
    Nachdenklich starrte Kyrian ihn an. »Hast du irgendeine Ahnung, wo sich das Objekt deines Jobs befindet?«
    »An dieser Stelle verlor ich das Spurensignal. Also nehme ich an, dass sich in dieser Gegend eine Zwischensphäre befindet. Und zwar in unmittelbarer Nähe.«
    »Großartig!«, seufzte Kyrian.
    »Sollen wir Kattalakis rufen, damit er uns beide rausholt?«
    »Nein«, protestierte Kyrian hastig. »Wir haben es nicht mit einem typischen Daimon zu tun. Und irgendein Instinkt warnt mich davor, einen Wer-Jäger auf Desiderius zu hetzen. Genauso gut könnten wir eine Granate in ein Dynamitfass werfen. Auf keinen Fall darf der Bastard eine Seele stehlen. Stell dir doch vor, welche Katastrophe er damit heraufbeschwören würde!«
    »Ein Wer-Jäger?«, wiederholte Amanda. »Ist das ein Werwolf?«
    Talon räusperte sich. »Nicht direkt.«
    »Da wir die Menschen in der Nacht schützen, sind wir dunkle Jäger«, erklärte Talon. »Und die Wer-Jäger …« Hilfe suchend schaute er Kyrian an, der ebenfalls nach passenden Worten suchte.

    »Nun, Wer-Jäger sind …« Unschlüssig verstummte er.
    »Zauberer?«, schlug Kyrian vor.
    »So was Ähnliches.«
    Amanda verstand noch immer nicht, wovon sie redeten. »Zauberer? Wie Merlin?«
    »Ach, verdammt!«, murmelte Talon und wechselte einen kurzen Blick mit Kyrian. »Vielleicht hast du die T-Rex-Anweisung missdeutet.«
    Kyrian zog sein Handy aus dem Gürtel, scrollte durch die gespeicherten Nachrichten und drückte das Gerät in Talons Hand. »Hör es dir selber an.«
    Das tat Talon. Dann gab er Kyrian das Handy zurück und wandte sich zu Amanda. »Okay, versuchen wir’s zu erklären. Da gib es vier Grundformen von Daimons oder Vampiren: Blutsauger, Seelensauger, Energie- oder Traumsauger und Bezwinger.«
    Amanda nickte. Ja, das ergab einen Sinn. »Und ihr seid die Bezwinger.«
    »Was?«

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